Beruhigungstee


Ich kann nicht schlafen. Oder zumindest nicht fest. Ziemlich blöd. Gestern Nacht hab ich mich die ganze Zeit hin und her gewälzt. Um fünf bin ich dann eingeschlafen. Ganz schön spät finde ich.
Und das Problem ist: Wenn ich nicht richtig geschlafen haben, dann ist mein Körper nicht fit. Blöd, wenn man ihn den ganzen Tag benutzen muss, oder?

Ich weiß nicht, obs am Stress liegt oder am vielen schwarzen Tee oder daran, dass ich fast auf der Reeperbahn wohne. Jedenfalls hab ich schon sehr viele Sachen ausprobiert, um besser schlafen zu können.
Am Anfang war das „Schlafthema“ überhaupt kein Problem und alle, die im ersten Semester sind, werden das bestätigen können. In den ersten Wochen ist man am Abend so kaputt, dass man wie ein Stein ins Bett fällt. Ich glaube so gut, wie im ersten Semester habe ich in meinem Leben noch nicht geschlafen. Naja, irgendwann im dritten Semester hats dann angefangen.
Ich kenne das ja schon, dass, wenn ich mich ausschließlich mit einem Thema beschäftige, dass ich dann davon Träume beziehungsweise mich intensiv im Schlaf damit auseinandersetze. Konkret heißt das: Als ich auf die Führerscheinprüfung gelernt habe, habe ich die ganze Nacht im Kopf Fragebögen ausgefüllt, als ich im Studium nebenher als Barista gearbeitet habe, hab ich die ganze Nacht Kaffee zubereitet und jetzt, jetzt singe, tanze oder spiele ich halt die ganze Nacht – als ob das tagsüber nicht schon genug wäre. Und es ist ein Teufelskreis! Denn natürlich merkt man, dass man sich nur herumwälzt und nicht schlafen kann. Also rege ich mich darüber auf und kann dann erst recht nicht richtig schlafen.
Für diesen schrecklichen Fall, dass der Teufe so richtig schön im Kreis springt, habe ich einige Methoden entwickelt:

Methode Nummer 1:
EIn möglichst nicht intellektuelles Buch lesen, das aber auch keine Gedanken nebenher zulässt (Auf meinem Nachttisch liegt bspw. Dan Brown – Ja, ich weiß!!!!)

Methode Nummer 2:
EIn Hörspiel einlegen. (Ja, ich bin 25 Jahre alt und höre TKKG. Und?)

Methode Nummer 3:
Progressive Muskelentspannung. (Im letzten Semester haben wir uns in Körperarbeit mit dem Schlafthema auseinandergesetzt- denn nicht nur ich habe nachts das Gefühl, dass mein Kopf explodiert. Also hat uns Sonja die progressive Muskelentspannung gezeigt. Man spannt immer wieder gezielt einzelne Muskeln an und entspannt sie dann  bewusst, bis der Körper ganz schwer wird. In der Stunde hats immer super funktioniert….)

Methode Nummer 4:
Beruhigungstees aller Art in sich hinein schütten. (Das ist meine neueste Errungenschaft. Beruhigungstee von Aldi. Schmeckt beschissen, aber viel hilft viel! Song ma! (Das war bayerisch.))

Methode Nummer 6:
Die Dinge erledigen, die einen beschäftigen. (Beispielsweise hab ich während meines Studiums in München teilweise Nachts gelernt. Ich hab damals sehr viel auf Lücke gelernt, also hatte ich eigentlich vor den Prüfungen nachts immer einen Grund aufzustehen und das ein oder andere nochmals nachzulesen oder durchzurechnen.) Wenn das „Erledigen“ nicht hilft, dann hilft es auch manchmal eine Liste zu machen (To do etc). Mein Gemüt ist immer beruhigt, wenn ich genau weiß, was ich alles zu tun habe. Es hilft ja nichts, nicht schlafen zu können, weil man die ganze Zeit denkt: „Gott hab ich viel zu tun. So viel, so viel, so viel……zu viel, zu viel, zu viel…“

Und wenn alles nichts hilft, dann Geistere ich gerne ich der Wohnung rum. Versuche neue Schlafplätze zu finden. Couch, Badewanne, Küchenboden, Stühle, Waschmaschine (Scherz!). Oder ich mach einfach das Licht an, weil ich das Gefühl habe, wenn Tag ist schlafe ich leichter ein. Irgendwie ist das alles Blödsinn, aber alle genannten Methoden haben schon mindestens einmal geholfen. Schäfchenzählen funktioniert übrigends nicht. Jedenfalls nicht bei mir.
Oh, mein Tee fängt an zu wirklen, er ist auch schon fast leer. Dann wünscht mir mal Glück!

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