Chicago …also ein schlechtes Gewissen sieht anders aus!


Wie Luisa bereits am Freitag ankündigte, war das vergangene Wochenende für alle Schüler der Joop ein recht ereignisreiches und langes. Das Ziel waren das Apollo und Palladium Theater von Stage Entertainment in Stuttgart. Beides Theater, die ich bis dato noch nicht besucht hatte. Im ersten ist Disney´s Tarzan beheimatet und im Geschwisterhaus feiert Chicago diese Woche Premiere.

 

Am Samstag trafen wir uns alle am Hauptbahnhof und brachen direkt einen Rekord: Der erste „Ausflug“ mit keinen Krankheitsfällen, also einer kompletten Besetzung. Das ging doch schon mal vielversprechend los. Die Fahrt nach Stuttgart gestaltete sich recht entspannt. Jeder hatte sein Plätzchen und die Verspätung hielt sich auch in Grenzen! In Stuttgart angekommen mussten wir noch ein Stück weiter mit den Öffentlichen, da die Theater sich am Rand, in Möhringen befinden. Eine Unterbrechung der Linie mit Schienenersatzverkehr raubte uns ein wenig Zeit vom späteren Zurechtmachen für die Abendaktivität, aber das trübte keinem die Laune. Wir wurden auf drei Hotels aufgeteilt und hatten dann ein wenig Zeit uns für das Theater fertig zu machen und einzurichten. Vor dem Theater angekommen hat mich schon das große schwarze Chicago Plakat so richtig in Stimmung gebracht, gleich die Show sehen zu würden. Nach dem langersehnten Abendessen in der Theaterkantine und dem spannenden Erklingen der „standby“ Ausrufe für Cast & Crew positionierten auch wir uns auf unseren Plätzen – dieses mal noch im Zuschauerraum! Bereits am Anfang fällt auf, dass dies eine andere Show ist…eine Show, wie ich sie noch nicht live in meinem Leben gesehen habe. Das Bühnenbild ist wohl das schlichteste von den Stücken, die ich bisher geschaut habe. Eine Rampe mit der Band, die ein goldener Rahmen schmückt. Davor ein wenig schwarze, freie Bodenfläche und rechts und links davon Abgänge, gefüllt mit schwarzen Stühlen. Genauso hat man es sich vorgestellt. Mit dem ersten Ton von „All that Jazz“ stieg die Gänsehaut und wollte sich bis zum Ende der Show nicht mehr legen. Die Geschichte der Gefängnisinsassinnen Roxy und Velma erzählt sich durch die fantastischen musikalischen Einwürfe praktisch von selbst und spielt in einer dreckig und mörderisch anmutenden Zeit in Chicago. Mord ist das einzige, was die Presse und Bevölkerung interessiert. Wer ist die berühmteste Mörderin von allen? Im allbekannten „Zellblock-Tango“ werden die einzelnen Fälle der Inhaftierten, wie viele bestimmt bereits wissen, bestens geschildert und…also ein schlechtes Gewissen sieht anders aus! Man kann es ihnen auch einfach nicht übel nehmen…die Argumente, die sie bringen, liegen recht nah und bei dem Getanze und Gebelte kann man eh niemandem etwas abschlagen. Womit ich beim nächsten Thema wäre…der Tanz. In diesem Stück ein zentraler Baustein. Hochqualifizierte Tänzer werden in die Cast aufgenommen und nachdem ich die Show nun live gesehen habe, verstehe ich genau wieso. Die Fosse inspirierte Chorographie erfordert gerade bei der recht limitierten Tanzfläche enorme Körperkontrolle und Kondition. Kaum eine Nummer wird nicht tänzerisch untermalt oder endet/mündet in einem DanceBreak. Die Präzision mit der bei den Proben gearbeitet wurde muss enorme Ansprüche an das gesamte Team stellen und eine gute Zusammenarbeit erfordern.

 

Chicago hat mich mehr als überzeugt und ich würde es mir am liebsten schnellstmöglich wieder anschauen. Jetzt wünsche ich dem Haus und der Cast erstmal eine erfolgreiche Premiere und bin mir sicher, dass wir nicht die einzigen sein werden, die dieses Stück in seinen bann zieht.

 

Eine schöne Restwoche

euer Dominik

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