Mit viel Schwung in die nächste Etappe…


Heute war ein Tag, an dem mir mal wieder bewusst geworden ist, dass ich vor gut einem Jahr noch gar nicht aufgenommen war und noch darum gekämpft habe, diese Ausbildung antreten zu können. Es stand die Workshoprunde der Aufnahmeprüfung ins Haus und die Schule war so gefüllt, wie normalerweise nur zu Auditions oder ähnlichen Veranstaltungen. Trotz dem „normalen“ Unterricht, den wir nebenher hatten, bin ich mit einem Kribbeln im Magen von Station zu Station gewandert. Und ironischer Weise hatte ich heute auch in jeder Stunde das Gefühl, dass ein leichtes Zurückblicken auf das letzte ¾ – Jahr in der Luft lag.

 

Letzte Woche hatte ich auch ein für mich großes Erfolgserlebnis, was ein perfektes Beispiel für die Entwicklung des Körpers und dessen Fähigkeiten ist. Wie ich es eigentlich immer tue, habe ich meine Pause nutzen wollen und in der Theorie nur mit dem TRX-Fitnessgerät trainieren wollen. Als ich dann aber Musik aufgelegt hatte, bin ich kurz unsere Pirouetten-Folge vom Jazz-Unterricht durchgegangen und habe direkt beim ersten mal eine saubere Double-Pirouette gedreht. Zum ersten mal überhaupt seit mal so dazu gesagt! Nachdem ich dann erstmal glaubte, das falsch gespürt und mich doch nur einmal gedreht zu haben versuchte ich es gleich noch mal. 1, 2, 3 mal. Rechts & links. Ohne jegliche Schwierigkeiten. Das musste ich erstmal verkraften. Im Unterricht hatte es vorher noch nie funktioniert und ich hatte immer das Gefühl, die Bewegung einer Pirouette noch nicht zu 100% verstanden zu haben. So gut wie in dieser Trainingssituation, alleine, hat es nicht mehr geklappt, aber ich habe seither in jeder Jazz-Klasse saubere Double-Pirouetten gedreht und das ist für mich ein riesiger Fortschritt und die Bestätigung, dass ich etwas richtig gemacht habe in meinem Bestreben. Gleichzeitig spornt es mich an, herauszufinden, wie es noch zuverlässiger werden kann und welche Dinge ich jetzt konkret an meiner Körperhaltung etc. verändern muss, um die Bewegung präziser werden zu lassen. Ähnlich ist es auch im Stretching. Es gab einen Punkt, an dem ich plötzlich das Gefühl hatte von einen auf den anderen Tag viel dehnbarer zu sein als vorher und das auch beispielsweise in meinen Battements nutzen zu können. Diese kleinen Erfolge, die für mich immer noch die Welt bedeuten, lassen mich noch gieriger werden auf das was kommt und auf neue Herausforderungen, die natürlich in jedem neuen Monat, jeder Woche und jedem tag stecken – so viel steht fest.

Die letzte Zeit war für mich also bei aller Arbeit die natürlich noch zu tun und allem, was noch zu lernen ist, ein Schubser in die richtige Richtung. Ich habe gemerkt, dass man Dingen Zeit geben muss, bis sie sich setzen und mit dem Körper verschmelzen. Das ist auf jedes Fach und jede Technik übertragbar, sei es im Tanz, Gesang oder Schauspiel. An neue Muster muss sich auch der Körper gewöhnen und der Mensch auch oft zurückstecken, bevor es einen Erfolg zu verzeichnen gibt. Ich habe gelernt, dass es wert ist zu warten, um dann mit viel Schwung in die nächste Etappe zu laufen. Nun freue ich mich erstmal auf mein Bett und die morgen anstehende Showcaseprobe.

 

Macht euch ein schönes Wochenende.

 

Euer Dominik

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