In Germany before the War.


Diesen Monat klang die letzte „normale“ Schulwoche an, da in der nächsten bereits die ersten Performance-Prüfungen untergebracht sind und eine gewisse Grundatmosphäre schaffen. Im Zuge dessen wurden dem dritten Semester seine unbekannten Songs für die Gesangsprüfung mitgeteilt. Diese dürfen nicht mit Gesangs- oder Repertoiredozenten erarbeitet werden, sondern nur in Korrepetitionsstunden. Also mit einem Pianisten. Es liegt nun also in der eigenen Hand: Wie singe ich diesen Song, wie gestalte/interpretiere ich ihn…

 

Das spannendste an neuen songs ist doch der erste Moment, indem man reinhört. Zunächst malten sich alle möglichen Bilder beim Lesen des Titels: „In Germany before the war.“ Der original Interpret/Schreiber Randy Newman war mir bereits durch viele andere Stücke bekannt. Eins war klar: hier handelt es sich nicht um einen Musical Song oder Jazz Standard, sondern vermutlich um etwas extraordinäres. Inhaltlich ging ich zunächst ganz klar von einer traurigen Kriegserzählung à la „Vor dem Krieg war alles besser“ oder ähnlichem aus. Um einen ersten Eindruck zu gewinnen hörte ich mir eine Studioaufnahme von dem Schreiber selbst an und schon das Intro faszinierte mich. Es ist beeindruckend, wie sehr ein Song eine Welt erschaffen kann, denn diese beklemmende Stimmung, die ich schon während des ersten Gesangeinsatzes spürte, zog sich quer durch. Der Titel scheint nämlich zu täuschen und beschreibt zunächst nur trocken die Zeit in der die kleine Erzählung spielt. Gruseliger Weise diente nämlich die Geschichte eines gewissen Peter Kürten als Vorlage dieses Stückes. Er war der meistgesuchte Serienmörder der Weimarer Republik und wurde auch aus erdenklichen Gründen „Der Vampir von Düsseldorf“ genannt. So spannend ich es finde, so ein Thema zum ersten mal in einem Song zu verarbeiten, bin ich auch gleichzeitig hin- und hergerissen, was die Gestaltung angeht. Ich habe heute schon einige Versionen ausprobiert und bin guter Dinge, dass ich mich aus dem Bauch heraus für das mir nähere entscheiden werde. Emotional hat das Lied mich schon jetzt in seinen Bann gezogen und das ist wie ich finde die beste Voraussetzung für ein tolles Gefühl bei der Performance.

 

Ich werde euch natürlich auf dem Laufenden halten und wünsche ein schönes Wochenende!

 

Euer Dominik

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