Liebe Blog-Leser,
zunächst entschuldige ich mich im Namen von uns allen für die fehlenden Einträge die letzten Tage. Es gab technische Schwierigkeiten, die es uns erst heute wieder erlauben. Daher hier eine Art Nachtrag meinerseits von der vergangenen Woche:
Wenn mir jemand vor einigen Jahren erzählt hätte, was ich heute so alles tue, hätte ich demjenigen vermutlich den Vogel gezeigt mit der Begründung, dass ich erstmal dahin kommen, die Möglichkeit dazu haben muss. Nun schaue ich mich um und hatte gerade diese Woche wieder einen Moment der Rekapitulation. Eine Absolventin des vorletzten Abschlussjahrgangs war im Haus und hat mich über mein allgemeines Befinden und meine Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr gefragt. Viele Ereignisse und Erlebnisse sind mir innerhalb von Sekunden durch den Kopf geschossen. Zu viele, um sie in Worte zu fassen – ich hätte wohl einige Stunden durchreferieren können.
Das vergisst man gerne und oft. Unter dem ganzen Ärger über den nächsthohen Ton oder die eine Pirouette mehr, die man gerne drehen würde. Wie man begonnen hat, welche Reise man bisher schon hinter sich gebracht und den Großteil seines Lebens, der einem noch bevorsteht. Schnell werden Fortschritte übersehen, weil man ja jeden Tag mit seiner Verfassung konfrontiert ist und selbst wenn man, wie ich es tu, versucht realistisch damit umzugehen, überkommt einen die Ungeduld. Mittlerweile weiß ich auch, dass es ganz normal ist, steckenzubleiben oder sogar Schritte zurückgehen zu müssen, um wieder voranzukommen. Trotzdem ist es schwer, auf einen selber zu warten, denn man möchte unbedingt nur Fortschritte machen. Dabei beobachte ich mich des öfteren und wollte es mit euch teilen, weil ich schätze, dass das ein Problem in allen Sparten des Lebens ist und Selbstdiagnose der erste Schritt zur Besserung zu sein scheint. Ich muss also auf dem richtigen Weg sein. So im letzten Teil des Semesters kommt es gerade nochmal richtig zusammen, was alles zu tun ist. Waren es im ersten Jahr noch überschaubare Mengen allein an Texten zu lernen, hatte ich zu manchen Momenten die Angst, dass sich diese ganzen Wörter in meinem Kopf doch vermischen MÜSSEN. Aber mittlerweile festigt sich alles glücklicher Weise getrennt von einander und kriegt witziger Weise mehr oder minder zeitgleich seine Festigkeit. Aus einem großen Wirrwarr wird ein geordneter, abrufbarer Haushalt. Dass muss aber auch, denn es naht eine Prüfungsphase par excellence auf uns. Mit vielen Events und großen Aufgaben bestückt. Prüfungssongs werden ausgesucht, Schauspielszenen geputzt, letzte Ensemble-Nummern erarbeitet, Tanzroutinen festgelegt, etc…
Da verliert man schon gerne mal den Überblick und muss sich auch damit abfinden. Meine persönliche Devise ist, sich nicht selbst noch verrückter zu machen, als man es durch die ganzen zu erledigenden Dinge eh schon ist, sondern durch eine gewisse innere Ruhe & gesunden Ehrgeiz an alles heranzugehen und viel Geduld mitzubringen.
Die Moral von der G´schicht quasi.
Euer Dominik