„Everybody done know that song, working for a living the whole day long, all the livelong day“
Ja, so siehts aus. Sechs Tage die Woche, mind 8 Stunden in der Schule. Damit wir möglichst viel lernen und später ein Engagement bekommen und unseren Lebensunterhalt verdienen können. Also arbeiten wir den ganzen Tag. Sehr hart. Aber macht auch sehr viel Spaß, denn schließlich haben wir uns ja diesen Beruf ausgesucht und erfüllen uns damit einen Traum! dafür nimmt man diese Strapazen gerne auf sich.
Etwas anders sieht es bei den Charakteren unseres Semesterprojekts aus. In „Working- Das Musical“ stellen wir Menschen aus den unterschiedlichsten Berufen da: Die Kellnerin, den Maurer, die Fließbandarbeiterin, die Lehrerin, den Stahlarbeiter, den Trucker ………………..
Viele davon sind weniger glücklich mit ihrer Berufswahl. Trotzdem gehen sie Tag für Tag in die Arbeit und machen Tag für Tag dasselbe, um ihr täglich Brot zu verdienen. In der Openingnummer werden die meisten Charaktere vorgestellt und ihr alltägliche Monotonie verdeutlicht:
Nach dem Opening folgen einzelne Szenen, die meist aus einem Monolog einer der Personen besteht. In den letzten Wochen haben wir uns hauptsächlich mit dem Opening „A Liveling Day“ und dem Ende „Something to point to“ beschäftigt. Das Konzept für das ganze Stück soll sein: Möglichst wenige Requisiten oder Bühnenbild benutzen. Wir selbst werden das Bühnenbild, die verschiedenen Schauplätze kreieren. Dazu haben wir bereits letzten Dienstag in einer Improvisation verschiedenen Gegenstände dargestellt. Zum Beispiel die Trennwende im Großraumbüro, die Kasse mit Beförderungsband im Supermarkt, den Truck der Trucker oder die Maschinen der Fabrikarbeiterin. Besonders spannend ist, dass die Gegenstände ein Eigenleben besitzen werden. Das heißt, sie bewerten sehr wohl, was gerade in der Szene beziehungsweise im Monolog stattfindet. Dadurch entstehen viele neue Spielsituationen, die der Gefahr vorbeugen, dass es sich beim dem Stück um eine Aneinanderreihung von Monologen handelt.Beispielsweise wir die Trennwand im Büro genau zuhören, was die Büroarbeiter so von sich geben und auch mit Mimik und teilweise Gestik genau darauf reagieren.
In der heutige Probe haben wir vor allem Übergänge probiert. Angefangen mit dem Opening. Was passiert danach? Gehen wir ab? Bleiben die da, die gleich spielen? Bleiben alle da? Wenn alle da bleiben, dann wo? Sind dann alle an allen Szenen beteiligt? Schauen sie neutral zu? Entschieden haben wir uns letztlich dafür, dass alle Schauspieler während des ganzen Stückes auf der Bühne sein werden. Weil stehen zu anstrengend ist, haben wir Stühle und weil es sich im Stück um klare Arbeitsmuster handelt, sitzen wir nicht kreuz und quer auf der Bühne, sondern schön geordnet in einem Hufeisen.
Und wie kommen wir von der Opening-Schlusspose auf unsere Stühle? Sowas kann man nicht theoretisch entscheiden. Probieren geht über studieren. Also probierten wir. Zuerst musste noch ein weiterer Schlussakzent in der Musik bedient werden. Wie wärs denn, wenn wir den Oberkörper fallen lassen und alle da hängen? Gut. Alle hängen. Gefällt uns. Aber wie dann auf die Stühle? Vielleicht mit Slowmotion und Jan beginnt schon dabei mit seinem Monolog. Wir probieren Slowmotion. Feststellung: Ist Mist, macht alles andere mehr bedeutsam als den Monolog von Jan. Ohne Slowmotion zügig auf den Platz vielleicht. Auch nicht so das ware. Hm. Ah! Vielleicht während des Schlusstons schon Richtung Platz, dann ist das Hinsetzen einer der Schlussakzente in der Musik! Sehr gut! Funktioniert. Alle sitzen. Jan steht. Monologisiert. Funktioniert nicht, weil der Monolog mitten in einem Fernsehinterview beginnt. Was machen wir da? Wir sind ja auf der Baustelle, also könnte ihn jemand rufen, er sagt: „Ich komm gleich“ als hätte ihn gerade jemand beim Interview unterbrochen und redet dann „im Interview“ weiter. Also nochmal Ende „Livelong Day“: Beim Schlusston zum Platz, Akzent mit Requisit, Akzent mit Hinsetzen, „Mike!“ , „Ich komm gleich. Also dann..blablabla.“
Klappt! Gut!!! Aber das war erst der allererste Übergang des Stückes!
In der heutige Stunde haben wir vier Übergänge probiert. Wie sind jetzt auf Seite 14. Also haben wir noch eine ganze Menge vor uns.
Was wir gelernt haben:Theoretisch im Kopf funktioniert manches ganz schön, aber praktisch war es dann nicht möglich oder schon möglich, aber anders.
Es hilft alles nichts! PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN!