Die letzte Schulwoche ist angebrochen, beziehungsweise schon wieder fast zu Ende. Für mich beinhaltet das schon die nächste Prüfung: Song Literature. Zusammen mit einer Mitschülerin habe ich in den letzten Wochen ein ca. 30-minütiges Stück entwickelt, dass sich rund um das Schreiber-Duo Betty Comden & Adolph Green dreht. Wir haben nur Songs von ihnen verwendet und einen schönen Geschichtsrahmen gefunden, in den wir viele dieser schönen, meist sehr lustigen, Werke unterbringen können. Und während die Vorbereitungen dafür auf Hochtouren laufen, bleibt kaum Zeit, sich mit Vergangenem zu beschäftigen und deshalb möchte ich diesen Eintrag hier dazu nutzen.
Wie Luisa schon aus der „Konsumenten“-Sicht berichtet hat, hatten wir, das 4. Semester, am vergangenen Wochenende unsere Performance-Prüfung mit dem Stück „Hello Again“ von Michael John Lachiusa. Wie immer ist es erschreckend, wie schnell so ein Moment vergeht, auf den man so lange hingearbeitet und gewartet hat. Während der Probenphase habe ich schon oft erzählt, dass es das bisher anspruchsvollste Werk ist. Besonders musikalisch hat jeder von uns seine eigene Grenze überwinden müssen und eine starke Hürde genommen. Jeder ist an diesem Projekt gewachsen und konnte, wie die Reaktionen der Zuschauer zeigten auf seine eigene Art glänzen. Für mich persönlich war es auch ein ganz besonderes Projekt. Die erste Freude kam auf, als es allmählig durchsickerte, dass wir Hello Again produzieren würden. Dann kam die unerwartet experimentelle Erarbeitungsphase und teilweise wusste noch niemand, wo das ganze enden würde. Aber zwischenzeitige Fragen an mich selbst wie, „Wie würde ich so ein Stück inszenieren?“, konnte ich nicht wirklich beantworten und mehr und mehr wusste ich, dass wir auf dem richtigen Dampfer waren, um an die Essenz des Stückes zu gelangen. Die recht gewöhnungsbedürftige Musik war für uns schon nach einigen Wochen ja zur Normalität geworden und deshalb konnte man nie wirklich beurteilen, wie diese auf Menschen wirkte, die sie zum ersten mal hören. Teilweise habe ich Sätze gehört wie, dass man sich während den ersten Szenen erstmal hineinfinden musste. Das kann ich mir gut vorstellen, denn ohne Erbarmen sind wir von Anfang an die Konfrontations-Schiene gefahren. Keine langsame, zarte Einführung in die Erzählart oder ähnliches.
Mit „Hello Again“ endet für mich eine der bisher stressigsten, aber gleichzeitig auch erkenntnisreichsten Zeiten. Von beginnlichen Schmunzlern darüber, dass dieses Stück nur um das eine gehen würde und wir uns im Endeffekt allesamt auf einer Matratze rekeln würden, ging es schnell zu der Feststellung, dass dort viel mehr drin steckt und ich für mich einen großen Packen Selbstfindung mitnehme!
Euch ein schönes, baldiges Wochenende,
euer Dominik