Aufklärungs – Freakshow


Während des Zwischemsemesters, in dem wir gerade stecken, herrscht immer eine ganz bestimmte Atmosphäre – das habe ich schon letztes Jahr bemerkt. Viele von uns haben Dozentenwechsel oder neue Fächer und wir stecken ja schon tief in den Proben für die Stage Entertainment Studios Produktion der Rocky Horror Picture Show. Zusätzlich erarbeitet das erste Jahr ihre erste eigene Show, den Showcase. Jeder hat also so sein kleines Abenteuer im Zwischensemester und das macht es zu einer ganz besonderen Zeit.

 

Als Vorbereitung auf die Proben habe ich mir den Film die „Rocky Horror Picture Show“ angeschaut und war fast etwas erschrocken, wieso ich das nicht schon zuvor getan hatte. Der Film allein hat schon so eine faszinierende Atmosphäre und Eigenart, dass ich sofort verstanden habe, wieso aus diesem Stück so eine Kult-Bewegung wurde. In den ersten Tagen der Proben haben wir uns auf die musikalische Erarbeitung der Nummern konzentriert, damit es danach konzentriert und vorbereitet an die Szenenarbeit gehen konnte. Schon als wir den ersten Akt nach dem ersten Tag durchgekaut hatten wurde ich abermals von diesem Stück überrascht: Die Musik, die ich nach dem Film ehrlich gesagt als „nicht so mein Geschmack treffend“ oder „eher immer das selbe“ empfunden habe, hat mich in ihren Bann gezogen. Jeder Song hat seine eigene Magie und seine eigene Aussage. Gerade die Chorsätze und Backings sind wirklich schön geschrieben und machen es einem leicht, das Lebensgefühl der Show in sich aufzusaugen. Wie wir in den Vorgesprächen schon besprochen haben geht es um viel mehr als nackte Haut und die Zuschauer zu schocken. Es ist faszinierend, wie sich die Geschichte dreht und wendet und man als Zuschauer plötzlich freiwillig dazu gezwungen wird, Mitleid mit einer eigentlich bösen Figur zu bekommen, die eine halbe Stunde vorher noch kaltblütig gemordet hat. Gleichzeitig ist es eine vorgelebte sexuelle Freiheit – zu Zeiten der Veröffentlichung war gerade das Teil des Reizes – und zeigt aber schon fast mütterlich, dass man ja vor Augen haben sollte, welche Konsequenzen bei einem ausschweifenden Lebensstil auf einen zukommen könnten.

In dieser Aufklärungs-Freakshow bin ich im Ensemble und Brad-Cover. Ich lerne also die Parts von der Hauptrolle Brad, bin aber nicht aktiv als dieser an den Proben beteiligt. Das ist für mich auch neu und schult ungemein und im Falle eines Krankheitsfall kann ich einspringen. Wie die Arbeit bisher voranschreitet wird es aber eh selten Momente geben, in denen man gerade als Ensemble Mitglied nicht auf der Bühne ist. Das macht auch eine der stärken dieser Umsetzung aus und der „Frische“ und „Moderne“.

 

Die Vorstellungen finden vom 15.-17.02. statt. Genauere Infos werdet ihr hier and Ort und Stelle noch erhalten. Nun erstmal in das verdiente Wochenende. Eines schönes wünsche ich.

 

Euer Dominik

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