In der Ruhe liegt die Kraft


Hey Leute,

mit zugekniffenen Augen, geblendet vom Licht kam ich gerade mit einer Wolldecke als Umhang aus der Yogastunde geschlendert. Schöner könnten wir die Woche gar nicht beenden – Yoga ist eindeutig das größte Highlight für den Freitagabend. Denn hier praktizieren wir Yin-Yoga. Dabei geht es um das Dehnen und Reinigen des Tiefengewebes, indem wir für 5-6 Minuten in bestimmten Positionen verharren und durch bewusstes Atmen, immer mehr in die Entspannung gelangen und trotzdem eine Dehnung erzielen. Das Gute ist, dass man selbst entscheiden kann, wie man sich positioniert und dadurch die Stärke der Dehnung beeinflussen kann. Der Körper ist von Tag zu Tag unterschiedlich und hat dementsprechend auch tagesabhängige unterschiedliche Bedürfnisse. Bei dieser Art von Yoga findet man sehr schnell den Weg zu sich selbst, man konzentriert sich nur auf seinen Körper, die Gedanken schweifen nur selten ab. Wichtig ist, dass man es nicht bewertet, wenn man sich in einer Position mal nicht so wohl fühlt und deshalb die Dehnung zunächst nicht allzu tief ist, da es teilweise gar nicht so leicht ist für fünf Minuten in einer manchmal etwas unangenehmen Dehnposition zu bleiben, in der vielleicht sogar noch die Beine einschlafen 😉 Hier muss man mit der Konzentration dann immer wieder auf die Atmung zurück kommen. Durch die Entspannungsmusik und die geschlossenen Augen herrscht sowieso eine sehr friedliche Atmosphäre im Raum, die man einfach nur genießen kann. Am Ende bekommen wir in der Entspannungsphase noch eine kleine Nackenmassage von unserer Yogalehrerin. Beim Wort „Massage“ sind wir sowieso immer gleich sehr glücklich gestellt. Und so geht man dann auch aus der Stunde heraus – erfüllt mit Glückshormonen, komplett im Einklang mit Körper und Geist und in friedlicher Ruhe.

Wie im letzten Blogeintrag angekündigt, möchte ich heute nochmal auf die schauspielerische Arbeit der letzten Wochen eingehen.
Für das Thema „Komik“ in diesem Semester spielt jeder sowohl einen Monolog als auch eine Duoszene. Bisher haben wir an den Monologen gearbeitet, für die wir in zwei Gruppen bei zwei Dozenten eingeteilt wurden. In den 4er-Gruppen erarbeiten wir die Monologe mit dem Dozenten vor den Augen der anderen Gruppenmitglieder. Schön ist dabei, dass wir so auch von außen bei den anderen erkennen können, wie das Spiel wirkt und können uns dazu äußern. Auch der Entstehungsprozess und das Herangehen an einen Text lässt sich so gut erlernen, wenn man auch bei anderen zugucken kann.
Komik ist nicht nur lustig, sondern erfordert auch eine gewisse Arbeit und Beherrschen eines Handwerks. Witz entsteht zum Beispiel durch Überraschungen, Brüche und auch der Rhythmus spielt eine entscheidende Rolle. Durch Pausen und schnelle Wechsel mit unterschiedlichen Haltungen erhält der Text und die Figur viele Farben und ist nicht mehr monoton. In unseren Szenen gibt es die vierte Wand nicht, das heißt, der Zuschauer wird direkt angesprochen und es kommt zu einer Kommunikation zwischen Darsteller und Zuschauer. Das macht es ziemlich spannend, weil die Figur als authentisches Gegenüber in sich ruhen und genau wissen muss, was sie will. Dann wird sie ernst genommen und wirkt stark.

In Musical Scenes nehmen unsere Szenen schon erste Formen an. Neben der musikalischen Arbeit sind wir gerade dabei, die Szenen zu stagen. Erste choreografische Elemente sind eingebaut und jetzt geht es darum, die Rollen zu gestalten. Ich als Erzähler habe zunächst mit unterschiedlichen Dialekten gearbeitet, um meiner Figur einen Charakter zu geben. Momentan sind wir allerdings noch in der Ausprobieren-Phase. Als nächstes sammeln wir erste Ideen für die Kostüme, weil diese ja auch großen Einfluss auf die Wirkung der Figur haben.

Ihr Lieben, für heute verabschiede ich mich.

Euer Felix

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