Situativ korrektes Improvisieren


Hey ihr Lieben!

Soeben komme ich aus dem Operngeschichtsunterricht, habe anschließend noch schnell meinen Spint aufgeräumt und bin nun zu Hause angekommen. Die Waschmaschine läuft wieder auf Hochtouren, damit am Montag wieder alle notwendigen Tanktops, Tanzhosen etc. frisch verwendbar sind.

Momentan beschäftigt mich der Schauspielunterricht am meisten.
Wie ich Euch in einem vorigen Blogeintrag schon erzählt hatte, sind wir gerade dabei eine Szene in drei Arbeitsschritten aufzubauen. In unseren Duoszenen aus „Kabale und Liebe“ bin ich mit Max, meinem Spielpartner, noch in dem Stadium „Szene ohne Worte“. Unser Kostüm und das „Bühnenbild“ steht bereits fest und auch die Aktionen und Reaktionen, die die Wendepunkte deutlich machen, sind theoretisch klar.
Die Szene ohne Worte entsteht aus der Improvisation. Natürlich muss man sich beim Improvisieren überraschen lassen, herausfordern und darf ruhig kreativ werden, wichtig ist jedoch, dass die Improvisation in den situativen Kontext passt. Das ist bei uns gerade Thema. Dadurch, dass wir noch keinen Text verwenden, muss durch eine Aktion die richtige Reaktion hervorgerufen werden. Der Spieler selbst würde vielleicht anders reagieren aber trotzdem muss die Reaktion in die vorgegebene Szene passen.
Spannend an der Improvisation ist, dass man hier auch neue Charakterzüge an seiner Figur entdecken kann, diese dann weiter ausführen oder wieder verwerfen darf.
In meiner Szene bin ich der Hofmarschall von Kalb, den ich sehr naiv und verspielt darstelle. Durch mein lebendiges Spiel muss nun jedoch auch darauf geachtet werden, dass der Status der beiden Figuren nicht verändert wird, da dieser aus dem Text natürlich auch deutlich erkennbar ist. Deshalb müssen wir nun nochmal überdenken, wie viel Witz und wie viele Aktionen es von der Seite des Hofmarschalls braucht, damit auch der Präsident genügend im Fokus steht und welcher Aktionen es von seiner Seite aus bedarf, damit dieser den Hofmarschall in seine Schranken weist.
Wenn diese Arbeit abgeschlossen ist, geht es daran eigenen Text zu verwenden.
Zunächst wird am Wochenende aber nochmal eine SITUATIV korrekte Improvisations-Session ohne Worte eingelegt.

In Ensemble nimmt auch unser zweiter Song „Merrily we roll along“ choreografisch immer mehr Form an. Passend zur Sondheim-Musik, bei der oft unterschiedliche Parts übereinander gesungen werden, finden sich auch „Kanon-Elemente“ in unserem Blocking wieder. Die unterschiedlichen Einsätze der Gruppen mit ihren Laufwegen bewirkt, dass das Bild immer in Bewegung ist. Als Kontrast dazu haben wir letzte Stunde an einen eher tänzerischen Teil gearbeitet, der mit akzentreichen kurzen Bewegungen dominiert. Diese Art von Tanz mag ich immer besonders – schnelle, harte Bewegungen sind voll mein Ding! 😉
Da wir immer donnerstags und freitags Ensemble haben, ist es etwas problematisch, wenn wir krankheitsbedingt fehlen. Normalerweise ist es nämlich so, dass der Fehlende am nächsten Tag von den anderen informiert und unterrichtet wird, was in dem Unterricht Neues entstanden ist, damit dieser dann mit annähernd gleichem Wissen in die nächste Stunde einsteigen kann und nicht so viel Zeit verloren geht. Deswegen ist nun umso wichtiger, dass wir, in Hinsicht auf die Performanceprüfungen, am Anfang der Woche als Gruppe die Schritte durchgehen und uns unserer Sache umso bewusster sind.

Heute Abend feiern wir einen Geburtstag von einem Mitschüler, das muss nochmal ausgenutzt werden. An den nächsten Wochenenden wird definitiv wieder mehr zu tun und wahrscheinlich wieder viele Räume in der Schule belegt sein, weil es nun wieder ordentlich an die Prüfungsvorbereitung geht. Gestern haben wir schon die Liste bekommen, auf der wir unsere Prüfungssongs eintragen sollen… Mein Gesangsprogramm steht theoretisch schon fest, muss nun aber noch im Repertoireunterricht interpretatorisch und schauspielerisch bearbeitet werden.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!

Euer Felix

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