Liebe Blog-Leser
Ich sitze hier am PC unseres Gemeinschaftsraumen (genannt ‚Green Room‘) und habe ein interessantes Company Meeting hinter mir. Es steht am Samstag nämlich etwas aufregendes an: Unterricht im Theater Neue Flora, wo zur Zeit bis September ‚Tarzan‘ läuft. Dort dürfen wir Schüler uns auf die (riiiiiesige) Bühne stellen und einen selbst gewählten Song singen, inklusive Mikro und Technik! Das ist natürlich sehr aufregend! Wann bekommt man schon die Chance vor der wirklichen Arbeit an einem Theater auf einer so großen Bühne zu performen?
Das 2. und 3. Jahr hatte schon im vergangenen Semester zwei Seminare auf der grünen, fluffigflauschigen Flora Bühne, wo sonst nur Affen herumtollen. Einen so großen Raum zu „bespielen“, einen Song zu interpretieren und Emotionen bis in die letzte Reihe zu senden, ist keine leichte Aufgabe! Wir sind hier mir sehr großen Räumlichkeiten gesegnet, doch ein Theater hat ganz andere Dimensionen. Der Besuch in der Flora bringt allerdings auch viele Dinge mit, auf die man achten muss. Man kann auf/neben/hinter der Bühne mindestens genauso viel falsch machen, wie richtig. Um das zu vermeiden, gibt es die sogenannten Bühnenregeln. Hier zwei Beispiele:
1. Während der technischen Einrichtung der Bühne für eine Probe/Vorstellung ist es nur dem dafür zuständigen Personal gestattet. die Bühne zu betreten bzw. zu überqueren.
Klingt ziemlich einleuchtend, stimmts? Aber man muss sich auch klar machen wie wichtig das ist! Stellt euch vor, ihr steht auf der rechten Seite der Hinterbühne und möchtet etwas aus eurer Trinkflasche trinken. Gerade werden auf der Bühne technische Checks gemacht, niemand achtet auf euch… Warum also nicht schnell über die Bühne huschen und die Trinkflasche holen? Halt! Eigenfalle!! Denn man kann davon ausgehen, dass jede große Bühne Falltüren oder Löcher hat, die sich plötzlich auftun können. Spaziert man ohne Erlaubnis über die Bühne und verliert im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen, kann das schlimme Folgen haben! Die Gruselgeschichten die man uns erzählt hat, erspare ich euch lieber! Solltet ihr mal in die Situation kommen, einfach hinter der Bühne an der Wand entlang laufen. Da kann nichts passieren.
2. Das Mitführen betriebsbereiter Mobiltelefone im Bühnenbereich ist während der Vorstellung untersagt.
Aber ich muss doch immer erreichbar sein! Falsch. Denn auch ein Handy kann großen Einfluss auf den Verlauf einer Show haben. Das liegt an den Frequenzen. Die liegen oft so nah aneinander mit den Frequenzen, die die Technik bedient, dass es zu peinlichen und unangenehmen Situationen kommen kann. Wenn auf der Bühne die Show im vollen Gange ist und das Publikum gebannt die Story verfolgt, kann es passieren, dass laut ertönt: „Ja Mama.. Nein Mama! Nein, ich habe meine Bettwäsche noch nicht gewaschen! Ja, Omi ruf ich noch an…“ Der Person, die dieses Gespräch führt, wird zu spät auffallen, dass das Handy die Frequenzen gestört hat und 2000 Menschen von dem Plan wissen Omi anzurufen. Unangenehm, oder? Es ist auch schon mal in einem Theater passiert, dass die nahegelegene Taxistation auf der gleichen Frequenz lag, die auch das Theater bedient hat. Das hat zu einigen Turbulenzen und peinlichen Situationen geführt.
Das sind nur zwei der vielen wichtigen Regeln, die man beachten muss, wenn man Theaterterrain betritt. Kommt ihr mal in den Genuss, wird man euch sicher über alle Regeln aufklären. Oder denkt einfach an meine waisen Worte.
Mein Tag heute war einigermaßen entspannt. Ich habe donnerstags eine große Pause, in der ich Songs und Material üben kann. Und natürlich arbeite ich auch weiter an meiner Eigenarbeit. In der Ballett Morningclass haben wir zur Musik des Kinofilmes ‚Burlesque‘ getanzt und in der Jazz Class zur Musik der neuen ‚Fame‘ Kinoversion. Es hat wahnsinnig Spaß gemacht!
Dann hatte mein Semester noch gemeinsam Sprachunterricht. Wir üben Synchronisation. Das ist schwerer als man denkt! Danach hatten wir Seminar. Es war eine sehr lustige Worksession. Ich fand, dass heute wieder super Leistungen gebracht wurden! Es ist klasse zu sehen, wie Mitschüler sich entwickeln und wie aus Schülern ganz langsam Darsteller werden. Ich war heute das ein oder andere Mal sehr berührt.
Mit diesen Worten verabschiede ich mich, denn hier wird in 15 Minuten die Schule geschlossen. Danke fürs Lesen und schlaft gut!
Bis zum nächsten Mal, Abla