Nur um das eine…..


Im Schauspiel arbeiten wir zur Zeit an Duo- beziehungsweise Gruppenszenen. Die meisten haben sich Szenen aus klassischen Stücken mit klassischer Sprache heraus gesucht. Zum Beispiel: eine Viererszene aus Shakespeares „Sommernachtstraum“, eine Duoszene aus „Die widerspenstige Zähmung“ und Philipp und ich haben uns die erste Szene zwischen Amphitryon und Alkeme, aus „Amphitryon“ von Kleist vorgenommen.

Gut, man hört ja immer, dass Kleist sehr schwer sein soll, aber dass das dann so schwer von den Lippen geht, hätte ich nicht gedacht. Bis man sich den Text eigen machen kann, muss man ihn ersteinmal in und auswendig beherrschen. Und das war dann heute doch wohl eher weniger der Fall. Zu unserer Verteidung: Wir haben unsere Premiere von „Notes on a Requiem“ am Freitag Abend und eine weiter Vorstellung am Samstag!

Apropos: Hiermit kann ich euch ganz herzlich zu eben diesen Vorführungen einladen. Wenn Interesse besteht an einem modernen Musiktheaterstück mit Musik von Perin Manzer Allen, dann schaut doch am Freitag um 20:00h oder am Samtsag um 11:00 (Ja! Am Vormittag) bei uns in Studio New York vorbei. Da die Sitzplätze begrenzt sind, wäre es gut wenn ihr euch im Vorfeld im Sekretariat telefonisch anmelden würdet. Und um was geht es? Naja, das wissen wir auch nicht so genau. Beziehungsweise: Für jeden von uns geht es um etwas anderes und dann haben wir doch etwas gemeinsam: Das Haupthema auf das wir in den letzten Woche assoziiert haben und worauf dieses ganze „Stück“ basiert, ist: Religion, Glaube, Rituale, Kirche……Jeder hat seinen eigenen Standpunkt einbringen und verschiedene Vorschläge machen dürfen. Die Tanzchoreografien sind zum Großteil durch Improvisation entstanden. Ihr dürft auf jeden Fall gespannt sein, denn wir sind es auch.

Aber jetzt mal zurück zu unseren Schauspiel-Gruppenszenen: In unserem 3,5 stüdigen Schauspielslot haben wir heute angefangen an den Szenen zu arbeiten – so gut das halt mit dem schwierigen Texten ging. Und unsere Feststellung war wie folgt: „Auch wenn die Sprache schön ist; es geht immer nur um das EINE.“ Und wenn es nicht darum geht, dann  taugt das Stück aus dem die Szene ist nichts! ( So jedenfalls die Aussage unserer Schauspieldozentin.) Also ging es im heutigen Schauspielunterricht nur um das EINE, weil es in den Szenen nur um das EINE ging. Die einen haben sich um die Gunst einer Frau geprügelt. Frauen haben sich aus Eifersucht die Augen ausgekratzt. Ich musste Philipp schmutzige Sachen ins Ohr flüstern etc.  Ganz normaler Schauspielunterricht eben. Und es ist ja auch war! Es geht immer nur um das eine. Und der schlimmste von allen war nunmal Shakespeare.

Zum Beweis ein paar Auszüge aus der widerspenstigen Zähmung:

(…)

PETRUCHIO.

(…) Sitzt auf mir!

(…)

PETRUCHIO.

Geh mir, du Wespe! Du bist allzu böse!

KATHARINA.

Nennt Ihr mich Wespe, fürchtet meinen Stachel!

PETRUCHIO.

Das beste Mittel ist, ihn auszureißen.

KATHARINA.

Ja, wüßte nur der Narr, wo er versteckt.

PETRUCHIO.

Wer weiß nicht, wo der Wespe Stachel sitzt?

Im Schweif!

KATHARINA.

Nein, in der Zunge.

PETRUCHIO.

In wessen Zunge?

KATHARINA.

In Eurer, Zungendrescher, spitzer Stichler!

PETRUCHIO.

Was! Meine Zunge wär‘ dein Schweif? Nein, Käthchen,

Ich bin ein Edelmann …

KATHARINA.

Das woll’n wir sehn.

„Stachel“ und „spitzer Stichler“, also wenn das nicht EINdeutig ist! Lest Shakespeare!

GUTE NACHT!

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