Dienstag ist mein Liebling Tag … und nicht, weil ich da sehr früh aus hab (naja nicht nur ^^), sondern weil wir Dienstags Try-out haben.
Aber um ganz von vorne anzufangen, natürlich fing dieser Tag wie alle Tage in der Woche um 8.30 mit einem Warm up an. Heute war es Ballett bei Susanne.
Danach hatten wir Jazz in selben Raum, was echt angenehm ist, weil New York (so heißt der Raum) echt groß ist. Manchmal ist es echt lustig, wenn man mit Freunden telefoniert und sagt: “Heute hatte ich zuerst Jazz ist New York, dann Schauspiel in Amsterdam und Korrepetition in London” die einzige Reaktion die man darauf bekommt ist “HÄ?”, aber man ist so dran gewohnt das man es nicht weiter erläutert … Anyway ich schleife mal wieder ab, also Jazz: Heute haben wir unsere üblichen Aufwärmblog bis zu den “Abdominals” gemacht und normalerweise teilen sich da, wenn wir diesen Blog mit den anderen zusammen machen, unser Gruppen. Wir von Jazz 1a machen die leichteren “Abdominals” und die anderen die schweren. Aber ab heute will Viviana, dass wir den schweren Part mit den anderen zusammen machen. Nach diesem Satz starrten sie 15 ansetzt Augenpaare an. Also hieß es für uns anstatt der Wiederholung der “normalen Sit-ups” … “Situps mit den Beinen im Rechten Winkel”, dh. ein Bein ober und ein Bein unten und “Sit-ups beim Fahrradfahren” also Luftstrampeln. Das hört sich vielleicht ganz einfach, aber dass ist es nicht mehr nach 200 Stück. Außerdem gehen wir bei den Sit-ups nicht stupide hoch und runter mit den Schultern, sondern hoch, halten, halten, ganz kurz runter (wobei wir die Schultern natürlich nicht absetzen) und schnell wieder hoch. Und beim “Fahrradfahren” die Schultern die ganze Zeit oben lassen.
Also ich bin tausend Tod gestorben heute früh, und danach auch noch push-ups… Chris hat mir den super Tipp gegeben, ich soll währenddessen nicht zählen, was ich sonst immer gemacht hab, sondern darüber nachdenken, was ich z.B. noch einkaufen muss. Das hat mir heut echt die Haut gerettet, sonst hätte ich es nicht geschafft. (Vielleicht hilf es euch ja auch?!)
Nach diesem furchtbaren Warmup wo ich sofort Muskelkater im Bach bekommen hab, haben wir in “Crosssfloors” die Vorbereitung zu Drehung geübt. Das Faszinierende ist nachdem wir die “Abdominals” gemacht haben, kann ich immer besser stehen, weil mein “Zentrum” angespannt ist. Da sieht man mal wie alles zusammen kommt.
Nach all dieser harten Arbeit hatten wir eine kleine Belohnung verdient. Wir haben nämlich letzte Woche endlich angefangen ein kleine Choreo zu machen (JUHUU) die wir schon teilweise auf der Aufnahmeprüfung gemacht haben. Teilweise deshalb, weil wir auch da in verschieden Gruppen eingeteilt waren, die schon etwas länger getanzt hatten und die die noch gar nicht getanzt haben. Jedenfalls sind wir die noch ein paarmal kurz durchgegangen und Viviana hat ein bisschen geputzt (dh. sie hat uns korrigiert, und hat nicht unbedingt was mit saubemachen zu tun ^^ ). Dann war die Stunde auch schon vorbei und wir sind schnell nach oben um uns umzuziehen und um (wieder in New York) zu Ensemble zu erscheinen. Mehr oder weniger frisch.
In Ensemble, mit den anderen Semestern zusammen, machen wir zurzeit “Temper, Temper” aus “Mary Poppins – The Musical”, wo es darum geht das die Spielsachen ausflippen, Jane und Michael gefangen nehmen und vor Gericht stellen. Und eine A-capella Version von “Somewhere” aus “West Side Story”. Um ehrlich zu sein, finde ich “Somewhere” ziemlich schwer. Wir singen ja ohne Begleitung bzw. unsere Begleitung sind wir selber. Man muss sehr auf einander hören und dabei noch auf den Klang und die Lautstärke achten. Unsere Hausaufgabe ist es “Temper, Temper” auswendig zu lernen, weil wir nächste Woche Szenisch daran arbeiten und von “Somewhere” die letzten Takte uns anzuschauen.
In Ensemble innerhalb von unserem Semester, (nur kurz zu Erklärung wir haben erst alle zusammen und denn alle Semester einzelnd Ensemble bei Mathias) machen wir “Supercalifragilisticexpialidocious” und eine A-capella Version “God Rest Ye Merry Gentleman”.
Aber wir haben heute am meisten an “God Rest Ye Merry Gentleman” gearbeitet, sodass wir nur wenig zeit hatten ganz am Ende der Stunde unsere kleine Choreo zu “Supercali….” (das Wort ist echt zu lang) zu zeigen.
Nach Ensemble eine kurze Pause von einer halben Stunde, wo ich schnell etwas gegessen hab und dann endlich Try-out.
Was Try-out ist, sagt eigentlich schon das Wort an sich. Es ist ein sich selbst ausprobieren. Also es ist nicht so, das du mit einem fremden Lied hingehst und sagst: ” Ich will einfach mal wissen wie sich das anhört”. Man muss es schon auswendig können und vielleicht auch schon eine Idee im Kopf haben wie du das Lied spielen willst. Für das Try-out wurde unser Semester in kleinere Gruppen von jeweils 7 Personen aufgeteilt. Wir gehen in einen Raum wo Michael unser Korrepetitor und Robin warten.
Heute war Robin aber nicht da, er wurde vertreten von Christian Drewitz, den wir letzte Woche schon bei der Premiere von “Ich will Spaß” kennen gelernt haben. Das tolle am Try-out ist, nicht nur, dass man sich selbst mal vor Publikum zeigen kann, sondern auch dass man immer wieder sieht, wie toll die anderen sind. Das klingt jetzt vielleicht ein wenig komisch, aber jeder von uns hat jetzt schon seine Lieder wo er am stärksten ist. Und es einfach faszinierend zu sehen, wie die anderen sich entwickeln in ihrer Stimme und Körperhaltung. Auch wenn wir bis jetzt nur ein par Wochen an der Schule sind.
Heute hat Morten “Why” aus “Tick, Tick… Boom!” gesungen. So wie ich es verstanden habe, erzählt ein Mann von sein Abschnitten, bzw. Stufen seines Leben die er mit seinem besten Freund erlebt hat. Als er 9, dann 16 Jahre alt war und letztendlich 29. Morten ist für mich ein Phänomen. Er kann wie es schein alles spielen. Und die Verbesserung von Christian hat er direkt super umgesetzt.
Nach im hat Sidone gesungen und zwar “Ein fernes Land” von “Aida”, das mag jetzt nicht so besonders erscheinen, aber Sidone ist aus Amerika und konnte bis vor 7 Wochen noch gar kein einziges Wort deutsch. Und sie hat das es echt super gemacht. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste auf einer fremden Sprache ein Lied singen, müsste ich mich wahrscheinlich die ganze Zeit auf den Text konzentrieren, aber sie hat es ja gesungen als würde sie lange deutsch sprechen und hätte nur einen leichten Akzent. Und dazu hat sie auch noch alle Wörter richtig betont und hervorragend gespielt und gesungen! Diese Frau ist wirklich der Hammer! Die einzige Korrektur die Christian ihr gab, war, dass ihr Körperhaltung ein wenig stolzer sein sollte, was sie auch bei ihrem zweiten Durchlauf klasse machte.
Ok nach diesen zwei super Sängern und Schauspielern dann ich … lalala …
Ich hab “Du bist schön auch wenn du weinst” aus “Line 1? einem deutschen Musical gesungen. Es geht um ein Mädchen(Maria) die in der U-Bahn sitzt und ein anderes anspricht, weil sie weint. Zu diesem Mädchen sagt das Maria, dass sie es noch viel schlechter hat und das Mädchen bald nicht mehr traurig sein wurde, weil es hübsch ist. Also im Prinzip zählt Maria auf was sie alles für Probleme hat um das Mädchen aufzumuntern. Ich hoffe ihr habt es verstanden. Es schein nicht viel Sinn zu machen aber wenn man das Lied hört macht es das schon. Naja jedenfalls hab ich mir dazu eine Geschichte überlegt. Und zwar wollte ich die erste Strophe ganz nett und aufmunternd singen. Es fängt mit “Hey du, hör mir mal zu …” an und die zweite Strophe dann sauer und ganz am Ende resignierend.
Nachdem ich das Lied dann gesungen hab und meinte Christian, dass es vielleicht besser wäre, wenn ich es mir bei der zweiten Strophe auffallen wurde wie schlecht es mir geht, aber beim Refrain sollte ich aber wieder “fröhlich” sein und versuchen das Mädchen aufzumuntern.
Naja nach dem 3 Anlauf hab ich das dann auch hingekriegt.
Nach mir war unser “Bundle Of Dynamite” Stefan dran. Er hat “Purpose” aus “Avenue Q” gesungen. Es geht um einen Jungen der seine “Berufung” sucht, einen Penny aus den Jahr wo er geboren wurde. findet und das als Zeichen sieht das er jetzt sein Purpose finden wird. Das ist Lied ist volle “dududidus” und Whohohoh”, das ich keine Ahnung hätte was ich tun sollte. Zuerst hatte ich das Gefühl, er wolle losstürmen hat sich aber zurückgehalten. Aber bei zweiten mal nachdem er die Tipps von Christian super umgesetzt hat wer er so präsent und auf sein Purpose, welches er finden würde, konzentriert.
Nach Tryout hatten wir Sprecherziehung mit Eva. In Sprecherziehung sind wir in noch mehr Gruppen unterteilt. Und wir sind ja Evas Power Gruppe, obwohl wir die meisten “Ausländer” sind, also ein Däne, eine Schweizerin, ein Österreicher und ich(aber vielleicht zähle ich auch nicht ^^) und wir nur einen Deutschen haben. Unsere Aufwärmübungen für die Stimme sind etwas seltsam wir zB. mit der Hand das entgegengesetzte Knie fassen oder mit dem Ohr an die Schulter und dann mit gesteckten Arm eine Acht in die Luft zeichnen und dabei immer summen. Danach eine kurze Zwerchfellaktivierung mit Paba … bapa … paba … wa. Dann haben wir angefangen mit der Aussprache. Im Moment sind wir bei dem Buchstaben I. Wir lesen zuerst wie der Buchstabe gebildet wird, dann lesen wir Beispiele für zB. ein kurzes i (Riff) und ein langes i (rief) und die Übungssätze.
Nach den Übungsätzen haben wir ein … sagen wir mal … moderne Version von Rotkäppchen gelesen, wo sie am Ende den Wolf mit einer “Browning” erschießt. Wie lesen immer einer jeweils einen Satz. Der coolste Satz in der ganzen Geschichte ist wie ich finde der: “Sie war noch keine drei Schritte auf das Bett zugegangen, da merkte sie, dass es nicht ihre Großmutter war, sondern der Wolf, denn selbst in einer Nachthaube sieht ein Wolf einer Großmutter nicht ähnlicher als der Metro-Goldwyn-Löwe dem Präsidenten der Vereinigten Staaten.”
Da musste ich immer lachen, was ein bisschen unpraktisch ist weil mein Satz direkt danach kommt.
Dann haben wir es als Theaterstück sozusagen gespielt, wo jeder einmal in jede Rolle (Erzähler, Rotkäppchen und Wolf) geschlüpft ist.
Nachdem wir alle Variation durchhatten war die Stunde zu Ende und mein Unterrichtstag um 15.45 vorbei.
Noch schnell austragen zur Bibliothek und einige Besorgungen machen.
Beijokas Lara