Was war das? Prüfungen schon vorbei? Weihnachten? Jetzt schon? Uff, ich bin überwältigt. Das Semester ging so schnell vorbei, die Prüfungen auch und schon ist irgendwie Weihnachten. Sogar die Raketen kann ich jetzt schon am monderleuchteten Himmel sehen. „Frohes neues Jahr“ und dann zurück zur Schule. Naja, es klingt gut, aber in Wirklichkeit bin ich schon noch hier, in meiner kleinen Wohnung und auch mit meinen Gedanken hier. Dennoch, das ging alles ein wenig schnell und ich bin froh, dass ich einige Erinnerungen hier festgehalten habe.
Ja, da war also diese Prüfung, für uns aus dem ersten Semester, Montag Ballett und Jazz, Dienstag Steppen und Mittwoch singen. Es ist alles gut gelaufen, für mich und meine Mitschüler auch. Sonntag konnte ich nicht einschlafen, was sicherlich nicht nur daran gelegen hat, dass ich ein Spätnachmittagsschläfchen gehalten habe, sondern auch, weil ich so aufgeregt gewesen bin. Es ist ja schließlich eine kleine Aufführung, auf die ich mich nun wenigstens das Wochenende lang gefreut habe. Ein schönes Erlebnis war es am Wochenende, als ich in einem unserer Studios gestanden habe und nicht mehr wusste, was ich üben sollte. Gründliche Vorbereitung: Check!
Ja und so ging es dann am Montag los. Energiegeladen voller Freude gestartet und schwupps, Ballett fertig. Danach hieß es für uns erst einmal die anderen Semester bei ihrer Prüfung zu unterstützen und auch ein wenig zu staunen. Wir sehen uns zwar jeden Tag in der Morning Class, aber so eine Prüfung ist für alle schon etwas anderes. Es gab für mich ein paar Überraschungen und eine feine Aussicht, wo ich bald sein mag, was meine tänzerischen Fähigkeiten angeht.
Als nächstes stand dann Jazz auf dem Programm. Es galt auch hier das Gleiche, Vollgas – hoffentlich nicht zu viel (geht das?) – und schon war es vorbei. Mensch, ich hatte mich so daran gewöhnt die Choreographien zwei Mal zu tanzen. Die unbekannten Choreographien in beiden Fächern waren sehr kurz gehalten und haben uns allen viel Spaß gemacht. Unsere Begeisterung galt aber auch dem Jury-Mitglied von außerhalb, der für die unbekannten Jazz Choreographien verantwortlich war. Er hat uns und – ich bin so frei zu behaupten – auch unsere Dozenten ziemlich beeindruckt. Sein voller Name ist Gregory Antemes und er steht momentan für und mit Tarzan auf der Bühne.
Was außerdem noch sehr beeindruckend gewesen ist? Der Muskelkater am nächsten Tag! Ach Du meine Güte! Gut, eigentlich sind wir das ja von der Männerklasse gewöhnt, aber hey, wir haben ausschließlich Ballett und Jazz getanzt, jeweils eine Stunde! Puh, Adrenalin und Übereifer? Wie dem auch sei, wir sind auch so nicht um die Step Prüfung drum rum gekommen. Zum Glück, denn auch die lief ausgesprochen gut. Wir haben alle viel geübt und so konnten wir zeigen, was wir gelernt haben. Auch hier haben wir wieder die anderen Tanzklassen begutachtet und beim Step Level drei die Münder nicht mehr zu bekommen. Zu Beginn unserer Ausbildung wurde uns gesagt, dass kaum eine oder sogar keine deutsche Schule so viel Wert auf Steppen legt wie diese und das Ergebnis dieser Wertschätzung durften wir eine dreiviertel Stunde lang genießen.
Was fehlt noch? Bei uns jedenfalls der Gesang. Hier konnte ich aus unserem Semester nur mich und zwei weitere Mitschüler erleben, was an meinem Nachnamen und der alphabetischen Abfolge liegt. die höheren Semester haben wir natürlich auch beide gesehen, in Gesang, genauso wie im Schauspiel und es war quasi eine kleine Compilation Show ohne den üblichen Applaus. Also ich bekomme da ja immer Lust sofort wieder selbst auf die Bühne zu springen. Und ausgerechnet jetzt sind Ferien. Also nach der Zeugnisvergabe morgen. Und ja, ich freue mich schon sehr, aber ich freue mich auch schon wieder auf den Beginn der einzelnen Klassen und bin vor allem gespannt, was das völlig neue Zwischensemester für uns parat hält.
Vermutlich werde ich mich noch einmal melden, falls aber nicht, möchte ich allen schöne Feiertage wünschen. Euch Lesern, meinen Mitschülern und auch meinen lieben Dozenten. Gemütliche Festtage und einen wundervollen Rutsch in das neue Jahr.
Ganz viel Wärme, ƒelix.