Rückblicke


Heyho ihr Lieben!

In ihren letzten Blogeinträgen hatten Luisa und Felix schon ein wenig darüber geschrieben, dass wir in der Neuen Flora auf der großen Bühne der aktuellen Produktion „Phantom der Oper“ einen Mikrofon workshop „haben werden“. Dieser fand nun also am letzten Samstag statt.

Vor einem Jahr waren wir schon einmal dort. Damals war die Bühne noch ganz anders, denn die Produktion „Tarzan“ spielte zu dieser Zeit, wodurch der Bühnenboden sehr weich war und alles insgesamt sehr sehr grün! Nun ist die Bühne schwarz und es gibt sogar einen Orchestergraben, der auch von der Bühne aus eingesehen werden kann. Natürlich war besonders das 1. Semester sehr aufgeregt, aber auch für uns war es eine ganz neue Erfahrung, denn die Schwierigkeit bestand darin, dass man sich unter der aktuellen Bühnensituation selbst nicht hören kann. Für den Pianisten, der uns begleitete, war es übrigens genau umgekehrt- er hörte vor allem uns und sich selbst kaum oder sogar gar nicht. Es ist gut diese Erfahrung zu machen, da die meisten Theater akustisch nicht so ausgebaut sind, dass sich sebst singen hört.

Jeder hatte die Möglichkeit sein ausgewähltes Lied an diesen Tag zwei Mal zu singen. Ich hatte mir “ Draußen“ aus dem Musical „Der Glöckner von Notre Dame“ ausgesucht und empfand es als eine große Herausforderung den gesamten Bühnen- und Zuschauerraum zu füllen. Das nächste Mal werde ich sicherlich eine Ballade wählen, um auch dieses Gefühl einmal zu spüren. Denn bei einer Ballade bieten sich große Bühnengänge in der Regel nicht so sehr an.

Jemand aus dem 1.Semester sang das Lied „Tanz durch die Welt“ („Wicked“), welches ich auch das erste Mal in auf der Tarzanbühne 😉 der Neuen Flora gesungen hatte und das rüttelte viele Erinnerungen wieder wach. Insgesamt bin ich in letzter Zeit wieder in einer sehr nachdenklichen und zurückblickenden Stimmung. Die Ursache hierfür ist bestimmt, dass wir nicht mehr der jüngste Jahrgang sind und man dadurch bei den „Kleinen“ noch einmal neu miterlebt, wie das „damals“ alles so war. Es ist ein bisschen verrückt 😀 . Andererseits könnte mich auch meine anstehender Berlinbesuch in diese Stimmung versetzen.
So oder so ist es an sich ja nichts Negatives nachdenklich zu sein, solange es nicht zur Belastung wird, denke ich. 🙂

In Schauspielbereich zum Beispiel, war es zu Beginn besonders im Fach „Improvisation“ sehr schwer für mich, einfach mal zu machen und dabei nicht nachzudenken. Ich fühlte mich oft ein wenig gehemmt. Nach und nach brach dieses Gefühl auf und ich lernte mehr und mehr meinen Impulsen zu trauen und Dinge zuzulassen. Es ist schön für mich diese Entwicklung zu bemerken und das sind auch die Erfolge , die einem langfristig Kraft geben. 🙂

Zurzeit erarbeiten wir im Fach „Schauspiel Technik“ noch unsere Monologe und kommen dabei gut und mit viel (Spiel-)Freude voran. Bald werden wir schon mit unseren Duoszenen beginnen, worauf ich auch schon sehr gespannt bin. Nicht nur wegen der Szenen an sich, sondern auch weil wir unsere Duoszenen mit einem anderen Dozenten erarbeiten werden, als unsere Monologe.

Jeder Dozent bringt dabei eine andere Arbeitsweise mit und ich bin gespannt, wie sich diese letztlich auf mein Spiel und meine Sicht auf Schauspiel übertragen wird. Jedes Mal lernt man dabei auch eine etwas andere Technik kennen. Im letzten Semester war die Arbeit sehr körperlich, aber mit einer Methode von innen nach außen, was bedeutet, dass man nach „Gefühlen“ / „Impulsen“ sucht und für diese nach körperlichen Ausdrucksmitteln forscht- ein Gefühl, das eine Körperlichkeit zur Folge hat.
In diesem Semester ist es genau umgekehrt. Wir arbeiten von außen nach innen. Und so haben wir später eine kleine Auswahlmöglichkeit an verschieden Methoden, um eine Rolle zu erarbeiten. 🙂
Morgen geht es schon in die nächste Schauspielrunde und ich bin gespannt, wie diese Reise weitergeht!

Ich wünsche euch eine wunderschöne Restwoche und ein grandioses Wochenende! Bis bald,

Euer Justus

 

 

 

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