Schlafsaal der Liebeskranken – bei uns werden nicht nur Schäfchen gezählt!


Halli ihr Lieben!

Heute möchte ich den Blog mal nutzen um ein wenig ausführlicher von unserem Theatre Lab zu berichten. Der Arbeitstitel dieses Projekts lautet Schlafsaal der Liebeskranken.

Das Projekt handelt von den Sonetten Shakespeares. Dabei sind wir in der Gestaltung der Performance sehr frei und können Ideen und Vorschläge für Interpretationen, Songs oder Szenen einbringen. Vorher, bei Dames At Sea, war ja alles vorgegeben, wir habe eine Show einstudiert. Jetzt sind an der Entwicklung des Projekts beteiligt. Das ist neu und aufregend und macht wahnsinnig Spaß. Einige Songs stehen schon, manche werden noch gesucht, anderes wird noch geschrieben.

Wenn man zum ersten Mal auf so ein Sonett von Shakespeare schaut, denkt man zuerst, es sei ein stinknormales Gedicht. Erst bei näherem Hinsehen bemerkt man, wie raffiniert die Sprache benutzt wird. Manchmal wird die Aussage einer Zeile erst klar, wenn man strikt nach dem Metrum geht. Dann entdeckt mann, dass manche Wörter absichtlich aus dem Schema fallen um einen Konflikt darzustellen. Es ist ein bisschen wie in der Musik. Manchmal wird etwas, das auf den ersten Blick nicht schön und harmonisch ist, auf einmal gerade dadurch schön, dass aus der Norm fällt und die Regeln bricht. Dadurch, dass die Sonette so vielschichtig sind und eben nicht nur aus ein paar schönen Wörtern bestehen, die sich reimen, macht es Spaß mit Betonungen und mit verschiedenen Haltungen herum zu spielen. Gerade dieser große Spielraum begeistert mich total. So eine Freiheit zu haben ist purer Luxus. Viel zu oft ist man an Vorgaben gebunden, die man nicht außer Acht lassen kann, die man sozusagen erfüllen muss. Hier aber können wir experiementieren und uns ausprobieren. Mir hilft das sehr dabei, auf meine Impulse zu vertrauen und sie zu nutzen. Oft denke ich darüber nach, etwas richtig zu machen, die Anforderungen zu erfüllen. Das versuche ich so sehr, das ich meinen Instinkten nicht mehr vertraue. In diesem Projekt ist aber genau das gefordert : Seine Impulse wahrzunehmen und ihnen zu folgen. Das ist auch die große Aufgabe für das kommende Semester für mich.

Langsam habe ich das Gefühl, dass ich mich allmählich mehr auf meine Stimme und meinen Körper verlassen kann und dass ich nicht mehr Angst vor einer neuen Aufgabe habe, weil ich jetzt weiß, dass ich schon ein wenig Werkzeug habe um Herausforderungen anzugehen. Es ist jetzt mehr Raum für Kreativität gefragt, weil eine gewisse Grundtechnik vorhanden ist. Das macht einem das Leben ein bisschen leichter und angenehmer. Ich merke, dass ich mich jetzt mehr interpretatorisch mit Liedern beschäftigen kann und muss.

Weiter gehts!

Alles Liebe

Eure Janice

Kommentare in diesem Blog werden nicht öffentlich angezeigt, sondern nur von den Schülern selbst empfangen, gelesen und bei Fragen auch beantwortet.

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