Schmerzhafte Fehlkoordination


AHHHHHHHHHHHHHHHHH! Was zum….!. Pünktlich um 11 Uhr Morgens liege ich auf dem Boden von Studio London und ziehe ein schlimmes Gesicht. Einige Minuten unglaublicher Schmerz. Ein paar Minuten erwischt es Madeleine, sie fällt neben mir auf den Boden. Wenig später liegt Philipp und dann schreit auch Jan auf. Sie fallen um, wie Kegel. Aber warum? Warum eine so große „Schmerzkonzentration“ im dritten Semester? Ganz einfach: Steppen.

In den letzten Steppstunden haben wir an unserem Warm Up gebastelt, das wir dann auch im Juli zu unsrer Prüfung zeigen wollen. Außerdem haben wir angefangen uns intensiv mit Wings auseinander zu setzten. Jetzt könnte man glauben, die Wings wären der Grund für die vielen Schmerzen, schließlich handelt es sich bei diesem Schritt um einen relativ schwierigen Sprung, der die Außenbänder der Füße stark belastet. Aber weit gefehlt, nicht bei den Wings purzelten ich und meine Kollegen zu Boden.

Der Schritt, der uns zu Boden zwang, war wesentlich einfacher und ist Teil unserers Warm Ups. Im Warm Up wollen wir uns in diesem Semester vor allem auf Shuffels konzentrieren. Für die Nicht-Stepper: Man nehme ein Bein und hebe es vom Boden, das Gewicht ist auf dem anderen Bein. Das Spielbein wird nun vom Knie her abgeknickt, sodass der Fuß baumeln kann. Um einen Shuffel zu steppen, brauchen wir zwei sogenannte Brush-Töne. Wenn mein Fuß beim Durchschwingen mit der vorderen Platte den Boden berührt, ergibt das einen Ton= Brush. Das Gleiche geht auch beim zurück schwingen. Diese beiden Brushes beim Vor- und Zurückschwingen ergeben einen Shuffle. Alles klar?

Der Anfang des Warm Ups bietet nun weniger ein Verletzungsrisiko. Shuffle rechts, Shuffle links, dann ein paar Steps, Toes und Heel. Hier ist eher der Rhythmus eine Herausforderung, da die meisten Kombinationen triolisch auf einen Vierer-Takt gesteppt werden. Aber im zweiten Teil des Warm Ups, ist er, der „gefährliche Schritt“. Eigentlich ist er gar nicht so gefährlich. Nur wenn die Koordination (noch) nicht richtig funktioniert, kann’s sehr schmerzhaft werden. Entsprechend dem Warm Up, kommt in diesem Schritt ein Shuffle. Anstatt den Shuffle jedoch gerade von vorne nach hinten zu schwingen, führt man ihn in zwei Diagonalen aus. Wenn man beispielsweise mit rechts beginnt, dann schwingt man quer nach vorne in die rechte Diagonale, am vordersten Punkt dreht man die Richtung und folgt der Diagonale, die in die linke hintere Ecke führen würde. Dabei kreuzen folglich die Beine, sodass die rechte Ferse in der Luft links neben dem linken Bein enden sollte. Sollte! Das ist genau der Punkt! Denn setzt man die Diagonale zu flach an, dann…..dann….ihr könnt es euch denken……dann haut man sich die Ferse mit den Eisenplatten drauf volle Kanne gegen das Schienbein! AAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!

Jeder der einen gerkreuzten Shuffle gelernt hat, hat das bestimmt schon einmal diese schmerzhafte Erfahrung gemacht. Und macht braucht auch ein bißchen, bis man sich wieder richtig Shuffeln traut, mit Schwung und so.

Aber keine Sorge, niemand hat sich ernsthaft verletzt- ein paar blaue Flecken, sonst nichts. Einzige Möglichkeit das zu verhindern: Den Schritt richtig ausführen. Und um den Schritt richtig ausführen zu können, muss man üben. Und beim Üben haut man sich gegen das Schienbein. Ein Teufelskreis also – jedenfalls am Anfang. Irgendwann wird man dann schonmal das eigene Bein verfehlen. Hoffe ich. Also, wünscht mir Glück.

Kommentare in diesem Blog werden nicht öffentlich angezeigt, sondern nur von den Schülern selbst empfangen, gelesen und bei Fragen auch beantwortet.

Kommentar schreiben

Du musst eingeloggt sein , um einen Kommentar zu schreiben.