Von einem Vokal zum anderen :)


Wow, das nenne ich heute mal einen „Gesangstag“. Wie jeden Mittwoch morgen hatten wir wieder Viviana, heute war das Warm up irgendwie anstrengender als sonst, das muss wohl an den Änderungen liegen. Wir, Level 3, die wir Montags abends alle 4 Wochen immer wechselnde Jazzdozenten haben, werden nun die nächsten 3 Wochen mit Viviana ackern 🙂 Ja, ackern, denn es ist sehr anstrengend doch irgendwie strahlt sie immer etwas aus, wodurch wir alle motiviert und mit viel Spaß bei der Sache sind, natürlich wird streng korrigiert, aber es wird auch viel zwischendurch gelacht, was die Anstrengung immer ein wenig in Vergessenheit geraten lässt. Letzten Montag haben wir also ein paar abgeänderte Übungen bekommen, die wir nun in den wöchentlichen Morning Classes an Stelle der Alten machen sollen, eine etwas erschwerte Abwandlung also. Weiter ging es mit Stepp bei Lucy, die sich für unsere diesjährige Semesterprüfungschoreo etwas ganz Besonderes ausgedacht hat, es werden nämlich einige Partnering Sequenzen darin vorkommen, unter anderem mit spektakulären Hebungen und Würfen. Da ich ja so klein bin (auch diesmal hat es etwas Gutes :p) werde ich jede dieser Hebungen machen und bin schon sehr gespannt, wie das alles wird, wenn es fertig wird. Heute haben wir dann erstmal eine Art Rückwärtssalto/- Überschlag auf den Arm des Partners gewickelt gelernt und eingebaut 🙂 Da heute die Tanznachprüfungen stattgefunden haben, für diejenigen, die die letzte aufgrund von Krankheit leider nicht wahrnehmen konnten, war Susanne natürlich heute nicht in der Open Class, weshalb wir Jessica als Dozentin hatten, zwar eine große Stilumstellung aber sehr abwechslungsreich und auch mal spannend anders korrigiert zu werden.

Da einige heute nicht da waren, wurde eine Gesangsstunde bei Stephan frei, den ich ja in Repertoire habe. Da es mit uns beiden immer sehr gut klappt, war Eva Maria, meine Gesangsdozentin und Fachbereichsleiterin für Gesang, der Meinung, dass es sinnvoll wäre, wenn ich die Stunde, ohne dass ich sie zurücktauschen muss, bekäme. Eine super Idee, über die ich mich natürlich auch sehr gefreut habe, denn wann hat man schonmal 3 mal die Woche Gesang?! Zeit zum Essen blieb mir also nicht, doch was solls, das konnte ich auch noch danach machen 🙂 Wir hatten viel Spaß und ich habe heute gelernt, dass ich bei Popsongs gar nicht so viel Stimme geben muss, sondern dass es hierbei immer sehr auf Gefühle und einen warmen, möglichst (hauchigen), offenen Klang ankommt, denn schließlich hat man bei Popsongs ja immer ein Mikrofon, das alles verstärkt, damit auch die zarten, leisen Töne gut vernommen werden können. Es macht immer so einen Spaß mit anzusehen, wenn Stephan sich freut, wenn etwas klappt, und er merkt, dass der Schüler ihn verstanden hat. Man merkt ihm sofort an, wenn er zufrieden ist und das motiviert natürlich sehr, denn dann weiß man, dass man heute wieder etwas dazugelernt hat und versucht es in der nächsten Stunde zu erinnern.

Danach hatte ich Korrep, heute nicht mit Michael, da dieser einen Gig in Barbeek hatte, und so kam Jim, der mir bis zum heutigen Tag noch völlig unbekannt war. Jim spielt im Orchester von Sister Act, ist Americaner und ähnelt Jason Robert Brown ein wenig. Er hat nochmal einen ganz anderen Schwung in meine Songs gebracht, hatte neue Ideen zur Dynamik und viele Songvorschläge.

Anschließend ging es dann heute etwas ruhiger zu, wie wir zu Anfang dachten, denn wir hatten Körperarbeit. Ich war irgendwie sehr aufgedreht und hopste dann die ganze Zeit wie ein Flummi im Raum rum, doch nach Körperarbeit, oh Wunder, war ich wieder auf dem Boden der Tatsachen. Schuld war eine Übung, in der wir all unsere Extremitäten, sprich Kopf, Wirbelsäule, Becken, Beine und Arme in alle möglichen Richtungen bewegen, verrenken und ausschütteln, eine super Übung um überschüssige Energie abzubauen.

Zum Schluss traf ich wieder Stephan und Jim für Repertoire. Da ich lange nichts lyrisches mehr gesungen hatte, habe ich kurz vorher nochmal meine Ordner durchwühlt und bin auf eins meiner Lieblingslieder gestoßen, dass ich im ersten Semester mal probiert hatte aber nie wirklich damit zufrieden war. „Moonfall“ aus dem doch eher unbekannten Musical „The Mystery of Edwin Drood“. Und siehe da, mit einem guten Pianisten und Tipps, wie die Vokale länger zu singen und eher in Phrasen, als in Sätzen zu denken, mit mehr Technik und Gesangserfahrung, klappte es 1000 mal besser als vor einem Jahr.

Habt einen schönen Feierabend mit „Moonfall“,

Céline


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