Von Madonna zu Sondheim


6.15 Uhr und mein Wecker klingelt. Wie jeden Morgen. Und jedes Mal wünsche ich mir ich könnte ein bisschen länger schlafen – die typischen Leiden eines Schülers/Studenten. Doch auch wenn ich wenig später immer noch halbschlafend in der Bahn sitze, in dem Moment wo ich an der Haltestelle Baumwall aussteige und die frische Hafenluft inhaliere, bin ich hellwach. Ich genieße es jeden Tag den kurzen Weg zur Schule zu Fuß zurückzulegen, denn die Luft macht einem klare Gedanken und gibt einem Energie.

Wenig später stand ich auch schon in der Morning Class bei Susanne und beschäftigte mich mit Pliés, Tendues, Passés und weiteren Ballett-Elementen und versuchte dabei meine Arme und Schultern möglichst ruhig zu halten. Auch wenn man viele Übungen fast täglich in verschiedenen Kombinationen wiederholt gilt im Ballett vor allem eines: Übung macht den Meister. Und mein Semester ist nun gerade mal einen Monat an der Schule und es ist schön zu sehen, wie jeder sich entwickelt, auch schon nach so einer kurzen Zeit.

Danach ging es für mich weiter mit Jazz. Heute hatten wir die Aufgabe alleine durch das Warm Up zu kommen, denn Viviana wollte uns einzeln Feedbacks geben. Es war schon ziemlich ungewohnt, aber mit gegenseitiger Hilfe sind wir wirklich gut durchgekommen – auch wenn einige Counts nicht ganz stimmten. Manche Sachen haben wir zum Schluss auch noch einmal wiederholt, wie zum Beispiel die Battements und Pas de Burrés, da es dort bei einigen noch Unklarheiten gab, die aber danach wirklich gut geklappt haben. Zum Schluss sind wir die Choreo, die wir gestern angefangen haben, erneut durchgegangen und konnten sie dann zum Schluss auch gleich Viviana zeigen. Da mein Nachname relativ weit hinten im Alphabet ist bin ich leider heute nicht drangekommen mit dem Feedback, aber das wird dann morgen hoffentlich nachgeholt.

Dann hieß es für mich schnell umziehen, kurz noch Noten kopieren und kleben und ab zu Gesang. Da ich seit einigen Woche ziemlich viel huste und es irgendwie nicht besser wird, hat Eva-Maria heute ein kleines Wellness Programm für meine Stimme gemacht. Wir sind nicht zu weit in die Höhe gegangen und die Stimme nur ein wenig gestretcht, da selbst meine Sprechstimme heute angeschlagen wirkte. Danach haben wir noch viel gesprochen über die Entwicklung der Stimme, da mir da vieles noch nicht klar war. Die letzten paar Minuten haben wir dann noch genutzt um über die Songauswahl für den Gesangsworkshop im Oktober zu reden. Bei diesem Workshop werden alle Schüler der Academy etwas vorsingen, sodass wir auch mal die Chance bekommen die Anderen zu hören – wir sind als Neulinge natürlich super neugierig. 🙂

Dann hieß es für mich einen kurzen Anruf beim Arzt zu tätigen, weil ich meine Stimmbänder mal durchchecken lassen will. Durch den ganzen husten wurden sie ziemlich strapaziert und es wäre gut wenn da mal ein Arzt rüber guckt. Nach einem kurzen Mittagessen hat sich mein Semester dann im Raum New York getroffen, da wir zusammen eine Choreo weitergemacht haben und den Ablauf nochmal durchgehen wollten, damit wir sie Harald in Theaterdance präsentieren konnten. In seinem Unterricht haben wir die dann auch weiter bearbeitet und es bringt richtig Spaß. Sie ist im Vogue-Stil von Madonna und es hat viel mit Posen und Attitude zu tun.

Meine letzte Stunde für heute war Try Out mit Perrin, welcher ganz überrascht schien, dass wirklich alle Leute aus unserem Semester da sind und keiner krank zu Hause ist (yaaaay!). Try Out ist immer total spannend, da wir alle immer noch super gespannt sind einander singen zu hören und neue Songs und Methoden kennenzulernen. Heute wurden zum Beispiel „So Many People“ von Stephen Sondheim, „Nobody does it like me“, „Freddy my love“ aus Grease, „Ich wär so gern ein Star“ aus Nonnsense und „I can go the distance“ aus Herkules vorgetragen. Es waren also super unterschiedliche Stile und man lernt immer wieder neue Nuancen an den Leuten kennen.

Jetzt bin ich vollkommen müde wieder zuhause, werde schon bald wieder ins Bett fallen und hoffen, dass mein Husten über Nacht auf einmal das Weite sucht!

Liebste Grüße,

Shari

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