Kommen wir heute zu einem Thema, das mich in letzter Zeit sehr beschäftigt. Nicht nur mich, auch andere in meinem Semester sitzen oft grübelnd über Notizblöcken und beim einen oder anderen füllen sich die Spinde zunehmend mit Requisiten.
Grund: Die Eigenarbeiten.
Unser Semester hat die Möglichkeit die Eigenarbeiten schon dieses Semester zu Zeigen. Gleich nach den Weihnachtsferien gibt es eine Woche, in welcher jeden Tag jeweils drei von uns ihre Eigenarbeit vorstellen.
Die Eigenarbeiten sind ein Highlight in der Ausbildung an der Joop van den Ende Academy. Zwar gibt es auf die Eigenarbeit keine Note. Allerdings bekommt man ein tief gehendes Feedback und man kann die Eigenarbeit auch verfehlen, sprich nicht bestehen. Somit ist die Eigenarbeit auch fest in die Prüfungsordnung eingebunden.
Im dritten und vierten Semester bereitet der Schüler eine Eigenarbeit/Collage von ca. 10-20 minütiger Dauer vor. Hierfür soll er völlig selbstständig mit den bereits erworbenen Fähigkeiten und Kenntnissen in den drei Teilbereichen Tanz, Gesang, Schauspiel, die hierbei möglichst gleichberechtigt und geschickt verknüpfen sollten, umgehen.
Die Eigenarbeit ist also ein kleines Musical in das wir unsere erworbenen Fähigkeiten in Schauspiel, Gesang und Tanz einbauen.
Er soll in Eigenarbeit, d.h. ohne die Hilfe von Dozenten (ausgenommen Korrepetitoren), Songs, Monologe und Choreographien zusammenstellen, „collagieren“ und damit eine neue, funktionierende und lebendige Bühnenfigur schaffen, die sich in vom Schüler erschaffenden Situationen bewegen und mit ihnen umgehen muss. Eine starke Betonung sollte in der körperlichen Umsetzung der Figur liegen.
Monologe und Choreographien müssen dabei selbst entwickelt bzw. geschrieben sein oder aus bekanntem Material neu zusammengesetzt werden. Bei der Songauswahl darf bekanntes Material verwendet werden, Änderungen und Verfremdungen sind erlaubt und erwünscht, auch Eigenkompositionen (bis zu einem Drittel der Eigenarbeit) sind zulässig.
Es ist darauf zu achten die bühnentechnischen Vorraussetzungen so einfach wie möglich zu halten, damit die Musicalcollage möglichst flexibel einsetzbar wird.
Letzteres heißt, dass man sich gut überlegen muss, ob man für das Bühnenbild nur einen Tisch und Stuhl braucht, oder ob man sich die Mühe macht, einen Beamer aufzubauen, jemanden für Lichteffekte und Umbauten anzufragen.
Der Leistungsstand der Eigenarbeit wird gegen Ende des dritten Semesters oder zu beginn des vierten Semesters den Fachbereichsleitern und dem künstlerischen Direktor präsentiert.
Im Rahmen schulischer öffentlicher Präsentationsabende werden die Eigenarbeiten gegen Ende des vierten Semesters oder Beginn des fünften Semesters der Öffentlichkeit gezeigt.
Das steht uns nun also bevor. Und warum ich für meine Eigenarbeit im Mittelalterladen und im Bundeswehrbedarf einkaufe, erzähle ich euch ein anderes Mal. 😉 Zum Schluss gibt es noch ein Video von Stage TV , der Online-Video-Abteilung von www.stage-entertainment.de , in dem es um die Eigenarbeiten vor 3 Jahren ging.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende 🙂