Hey ihr Lieben!
Zunächst möchte ich Euch von unseren ShowCase-Aufführungen berichten. In der letzten Woche hatten wir nur noch ein paar Durchlaufproben, bei denen man dann auch deutlich merken konnte, dass es an der Zeit ist, unser selbst erarbeitetes Stück zu zeigen. Szenen und Übergänge waren klar, nur musikalisch mussten hier und da noch Kleinigkeiten geklärt werden. Ansonsten hieß es: „Mehr Energie!“ Und die gab’s dann auch!
Freitag Abend, zwei Stunden vor der Show: Wir richteten die Requisiten und Kostüme auf und hinter der Bühne ein, stimmten die Instrumente und sangen uns gemeinsam warm. Anschließend warfen wir uns in unser „life fast. love hard. die young.“-Outfit – Jeans, weißes T-Shirt und Sonnenbrille – frisierten unsere Haare und schminkten uns. Wegen der Rockerthematik blieb das Schminken auch bei den Männern nicht aus. Die Wimpern habe ich noch gut selbst hinbekommen, beim Lidstrich habe ich dann lieber die Frauen rangelassen. Ich bin es wirklich nicht gewöhnt: Die Tränen liefen und ich bin somit froh, dass ich das nicht täglich machen lassen muss. Nach einem gemeinschaftlichen Motivationsschrei gingen wir dann auch schon in unsere „Musikerhaltung“. Das Publikum inklusive der Jury setzte sich und die Party ging los! Aufgeregt war ich nicht allzu doll, weil ich mich sehr sicher fühlte und einfach Spaß an meinen Rollen hatte. Am coolsten war es, fünf Minuten lang zu „Dead souls“ von Joy Division auf der Bühne wie im Drogenrausch herumzutoben und zu eskalieren. Es gab keine Tabus. Hier habe ich dann gemerkt, dass es gar nicht so leicht ist, sich seine Energie gut einzuteilen. Denn in der Ernstsituation vor der Jury und dem Publikum will man natürlich alles geben.
Die Show lief aber völlig reibungslos ab und verging wie im Fluge. Wir waren alle sehr zufrieden mit uns und mussten den glücklichen Moment gleich mit einer Fotosession festhalten.
Am nächsten Tag um 11:00 Uhr zeigten wir die Show dann ein weiteres Mal. Ich glaube, dass aufgrund der Uhrzeit, die Energie hier eine etwas andere war. Ich habe schon vor der Show gemerkt, dass diese anders verlaufen würde, weil meine Grundeinstellung viel entspannter war als die vom Vorabend. Auch das Publikum reagierte anders, was man an den unterschiedlichen Lachern erkennen konnte. Interessant, wie verschieden eine gleiche Show verlaufen kann und was sie für eine Wirkung beim Publikum erzeugt. Aber auch diese Show lief super – Perrin kam nach der Show zu uns und teilte uns mit, dass jeder bestanden hätte! Deshalb hatten wir abends dann mal wieder einen Grund zum Feiern. Es waren jedoch nicht alle dabei, denn wir hatten am selben Tag noch eine längere Galaprobe.
Diese Woche herrschen Ausnahmebedingungen bei uns in der Academy. Der Fokus liegt aktuell verstärkt auf den Auftritt im Schauspielhaus am kommenden Sonntag. Es fallen einige Unterrichte aus, damit wir die Songs für die Gala stagen können, das heißt, dass jeder weiß, wann er wo ist. Bei 24 Mitwirkenden erfordert dies große Konzentration und professionelles Arbeiten. Einige Songs enthalten zudem noch Dancebreaks oder Pausen, in denen moderiert wird.
Hier kann man mal gut einen Einblick gewinnen wie es ist, mit vielen Dozenten an einem Projekt zu arbeiten. Vor allem ist es so spannend, weil wir mit so einem großen Ensemble auf der Bühne stehen und man mal Lieder singen darf, für die man wahrscheinlich nie engagiert werden würde – bei mir sind das zum Beispiel „Endlose Nacht“ aus König der Löwen oder „Raise your voice“ aus Sister Act.
Damit ich morgen gut vorbereitet bin für die Probe, werde ich nun nochmal meine Notizen und ein paar rot markierte Stellen in den Noten angucken. Deshalb verabschiede ich mich nun und wünsche Euch eine gute Nacht!
Habt eine schöne Woche!
Euer Felix