Das fing doch mal gut an
Der Tag konnte nur gut werden, denn er begann mit einem besonders anstrengenden Viviana Warm up, zwar ändert sich am Warm up nie etwas, aber es gibt Tage an denen fällt einem die Anstrengung ganz besonders auf und man fühlt sich im Anschluss einfach nur super!!! So war es heute auch und in Ballett ging es mit viel Freude weiter. Zwar haben wir leider nicht mehr in der Open Class mit den König der Löwen Darstellern Unterricht, worüber ich zuerst traurig war, doch im Kleinen Unterricht zu haben hat natürlich auch seine Vorteile, wie zum Beispiel, dass man viel öfters Korrekturen bekommt und mehr Möglichkeiten bekommt diese umzusetzen.
Anschließend hatte ich das erste Mal Rollenarbeit mit Annika Bruhns. Ich hatte schon zuvor gehört, dass sie von den Mädchen sowohl Röcke/Kleider als auch High Heels wünscht, aber eigentlich gefiel mir die Vorstellung, da man sich so schneller an die Audition-Situation gewöhnen kann. Zuerst habe ich “I want more” aus Testat gesungen, damit sie erst einmal einen Eindruck von mir und meiner Stimme bekommt und was da alles rauskam war faszinierend. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich begeistert war, sowohl von ihr, als auch von ihrem Unterrichtsstil, denn es wird alles genauestens untersucht und auf das Wesentliche beschränkt, was meistens eine größere Wirkung erzielt als das ständige Umherlaufen und Gestikulieren, was man meistens macht um große Emotionen zu spielen. Doch das braucht es nicht, wie sich herausstellt. Ich muss meine Emotion nur ganz klar festlegen und dann passiert das Spielen von selbst. Annika hat dies an einem Beispiel sehr gut nachvollziehbar gemacht. Wenn ich von Hamburg nach München fahre, möchte ich nur die notwendigsten Zwischenstops haben um nicht gelangweilt und völlig kaputt an meinem Ziel anzukommen. Im übertragenen Sinne bedeutet dies, dass ich all meine Songtexte zuerst in Briefform aufschreibe um den Sinn besser zu erfassen und weder auf den Rhythmus noch auf das Reimschema zu achten, um ihn danach in Abschnitte zu teilen die immer eine neue Emotion darstellen. Meine Aufgabe, und das finde ich am Schwierigsten, ist es dann diese Abschnitte in einem Wort zusammenzufassen, was eine gewisse Routine in die Sache bringt, doch auch eine Sicherheit die richtigen Emotionen in der richtigen Menge zum richtigen Zeitpunkt abzufragen.
Anschließend hatte ich Step, was im Moment noch nicht so anspruchsvoll für mich ist, da wir viele neue in unserem Level haben und die alle erstmal die ganzen Schritte lernen müssen, doch in der Zeit kann ich auf verschiedene Stile Acht geben und mich ausprobieren, das wird sicherlich auch sehr spannend.
Und zum krönenden Abschluss des Tages haben wir erste Einblicke in unser kommendes Projekt bekommen, welches wir mit Tilman, Rey, Svetoslav und Perrin erarbeiten werden. Viel wissen wir auch noch nicht, doch es handelt sich um eine Art Tanztheater mit Gesang, welches sich mit den Themen Glaube, Religion, Tot und Rituale beschäftigen wird. Die Musik hat Perrin komplett selbst geschrieben und es handelt sich um moderne “Kirchenmusik” mit vielen Dissonanzen und wunderbaren Melodien.
Hier ein kleines Beispiel, was auf uns zukommt 🙂
Ich freue mich schon sehr auf die spannende Zeit, da wir uns selbst auch mit einbringen dürfen und das ganze Stück mit entwickeln.
Ich halte euch auf dem Laufenden,
Céline