Kaum ist unser Tanzprojekt zu Ende, stürzen wir uns auch schon in unser nächstes Projekt. Diesmal ein Schauspielprojekt. Und was spielen wir? Tschechow!
Anton Pawlowitsch Tschechow war ein Schriftsteller, Novellist und Dramatiker aus Russland. Er entstammte einer kleinbürgerlichen südrussischen Familie und war Arzt von Beruf, betrieb Medizin jedoch fast ausschließlich ehrenamtlich. Gleichzeitig schrieb und publizierte er zwischen 1880 und 1903 insgesamt über 600 literarische Werke. International ist Tschechow vor allem als Dramatiker durch seine Theaterstücke wie Drei Schwestern, Die Möwe oder Der Kitschgarten bekannt. Mit der für ihn typischen, wertneutralen und zurückhaltenden Art, Aspekte aus dem Leben und der Denkweise der Menschen in der russischen Provinz darzustellen, gilt Tschechow als einer der bedeutendsten Autoren der russischen Literatur.
Wir beschäftigen uns seit letzten Samstag mit drei von seinen Einaktern: Der Bär (1888), Der Heiratsantrag (1888) und Die Hochzeit (1889). In den vergangenen Stunden stand ersteinmal „Lesen“ auf dem Plan. Also haben wir die Stücke immer wieder gelesen, Ideen gesammt, gelesen, Ideen gesammelt etc. Wir haben auch mal ein bißchen Körperlichkeiten ausprobiert, nach Ticks oder besonderen Sprechwiesen der einzelenn Rollen gesucht, aber vor allem haben wir gelesen. Denn alles, was man über die Figuren wissen muss, kann man aus dem Text holen – so jedenfalls unser Regisseur Andreas Kloos.
Heute haben wir vor allem am Heiratsantrag gearbeitet. Die drei Hauptrollen des Stückes sind doppelt besetzt und die Darsteller werden sich im Stück immer wieder abwechseln. Also standen heute, während der Probe, immer wieder zwei Lomovs oder Nataljas vor uns und haben versucht eine gleiche Körperlichkeit zu finden, die dann von beiden Schauspielern umgesetzt werden kann.
Für die nächste Woche heißt es: „Text können!“, denn das Lesen hat ein Ende, am Mittwoch beginnen wir mit den szenischen Proben.
Das wird ein lustiger Spaß, das kann ich euch schon einmal versprechen!