Hallo ihr Lieben.
Und so richte ich heute zu später Stunde das Wort an euch. Dafür aber mit viel Interessantem zu erzählen. Gehen wir dafür am besten einfach nach und nach die Tage der Woche durch.
Diese Woche begann traditionsgemäß am Montag. Mein Montag ist von allerlei Bewegung geprägt und dementsprechend natürlich körperlich sehr anstrengend. Hintereinander weg tanze ich mich durch die Stiele Modern, Ballett, Jazz und Steppen. Das bedeutet auf der einen Seite zwar ein 1a-Training, auf der anderen Seite jedoch allerding auch, dass es vom Montag nicht spannenderes zu erzählen gibt, als wahre Gemälde aus Schweiß auf den Tanzböden unserer Studios. Zum Glück werden die täglich gereinigt. Aber, schon in „Fame“, einem der Klassiker unter den Musical-Filmen, heißt es ja „Mehr Schweiß!“ und diesem Befehl kommt man bei uns automatisch nach.
Viel spannender und aufregender wurde es hingegen am Dienstag. Schon beim Aufstehenlag dieser besondere Geruch in der Duft, der die Adrenalinproduktion bei allen Schülern automatisch in die Höhe schnellen lässt. Es roch nach Prüfung.
Das böse „P“-Wort ist schon in den Einträgen der letzten Tage mehrmals gefallen und diesen Dienstag wurde das, was sonst immer in weiter Ferne schien, plötzlich zur Gegenwart. Wir, das 2. Semester, mussten uns zusammenfinden um unser Wissen in Theater-Geschichte zu beweisen.
Theater-Geschichte ist eines der theoretischen Fächer, die an unserer Schule unterrichtet werden. Wie zum Beispiel auch Musik-Theorie oder Musical-Geschichte.
Seit der ersten Woche des 1. Semesters sind wir nun alle, auf freiwilliger Basis, jeden Dienstag länger in der Schule geblieben und haben am Theater-Geschichts Unterricht von Dagmar Leding teilgenommen. Die Geschichte des Theaters begann natürlich im antiken Griechenland. Aber da hörte sie bei weitem nicht auf. Über die Passionsspiele im Mittelalter, über Commedia dell Arte bis hin zum epischen Theater á la Piscator wurde alles gepaukt, was es zu pauken gibt. Das ging über kleinere interessante Nebeninfos, wie z.B. dass das Wort „Theater“ aus dem griechischen „Theatron“ entstanden ist bis hin zu solchen Brocken, wie der Analyse des Verfremdungseffektes im Brecht’schen Theater. Und eben dieses ganze Wissen sollten wir am Dienstag Abend unter Beweis stellen.
Da hieß es den Tag über Ruhe bewahren und trotz der drohenden Gefahr einer Prüfung Professionalität zu beweisen und im Unterricht mitzuarbeiten um dann um 18:15 Uhr nochmal alle grauen Zellen im Gehirn zusammenzukratzen und die Klausur zu schreiben.
Ich für mich persönlich kann sagen, dass die Prüfung sehr gut lief. Auch Dank des großartigen Unterrichtes von Dagmar waren wir alle perfekt auf den Test vorbereitet und ich bin mir sicher, wir haben unserer Lehrerin mit unseren Antworten keine Schande gemacht.
Auf den Dienstag folgte auch diesmal der Mitwoch und mit ihm geradezu rekordverdächtige Temperaturen. Das Thermometer startete direkt am Morgen sehr hoch und kletterte über den Tag hinweg fröhlich über die 30°-Marke. Dabei war doch auch dieser Mittwoch so spannend und Temperaturen wie in einer finnischen Sauna sind manchmal leider sehr kontraproduktiv.
Alle Naselang findet bei uns in der Kantine ein SMS-Teffen statt. SMS steht hierbei für „Stage meet Stage“. Das bedeutet die Stage-Mitarbeiter im Haus kommen zusammen und bereden allerlei Dinge.
Diese Treffen werden zumeist eingeleitet von einem kreativen Programm von uns Schülern und diesen Mittwoch waren dann auch wir zum ersten Mal an der Reihe etwas zu zeigen.
Und so wurde aus unserem Ensemble-Repertoire ein Stück rausgesucht, die Choreographie wurde auf den verkleinerten Raum in unserer Kantine zugeschnitten und dann war Showtime.
Klingt nicht nur wunderbar, sondern das ist es auch. Jeder Auftritt bedeutet nämlich nicht nur eine unschätzbare Erfahrung, sondern es ist auch immer wieder die Möglichkeit das auszuleben, was unser aller Leidenschaft ist.
Das einzige kleine Problemchen, was mit diesem Auftritt verbunden war, liegt in der Architektur unseres Schulgebäudes. Der 6. Stock (in dem unsere Kantine liegt) hat nämlich ein Glasdach. Das bedeutet, man fühlt sich gewissermaßen wie in einem Gewächshaus. Die Luft ist unglaublich warm und trocken und wenn man dann eine Nummer wie den „High School Hop“ aus „Grease“ singt, der sehr Bewegungsintensiv ist, dann kommt man schon leicht ins Schwitzen.
Aber auch das wird als Erfahrung verbucht und alles was im Nachinein bleibt, ist die Dankbarkeit, eines der Prüfungslieder der Ensemble-Prüfung schon vor Publikum präsentiert haben zu dürfen.
So viel dann zu den ersten drei Tagen dieser Woche. Ich bin schon sehr gespannt darauf, was noch alles passiert und hoffe sehr, ihr werdet es dann hier in diesem Blog lesen!
Bis dahin… Alles Gute