Es ist soweit, wir haben Ferien!!! Das Weihnachtliche Chaos beginnt:
Und das heißt für uns alle jetzt: schnell die Koffer packen (ach ne, geht ja nicht… erstmal den Spind ausräumen und die ganzen Klamotten waschen) dann wirklich packen und merken, dass mal wieder nicht alles in den Koffer passt. Nachdem wir also in Panik ausgebrochen sind weil wir noch eine Reisetasche packen müssen, um auch noch die Weihnachtsgeschenke für Freunde und Familie einzupacken, stellen wir fest, dass wir die Wohnung in ihrem jetzigen Zustand auf keinen Fall verlassen können, denn man nimmt ja Noten, Musiktheoriesachen und die Eigenarbeitsnotizen mit, die diese Ferien natürlich nicht fehlen dürfen und alles, was man sich rauslegt, liegt dann erstmal auf der Erde. Man plant also 3 Stunden ein, um alles auf Vordermann zu bringen und muss dann leider feststellen, dass nach 2 1/2 Stunden alles noch genauso aussieht wie zuvor, was wohl daran liegt, dass einem immer noch mehr Dinge einfallen, die mitgenommen und rausgelegt werden müssen und der Koffer ist ja schon voll :p Wenn man dann nebenher noch versucht Bilderrahmen silber anzumalen und mit Steinen und Federn zu bekleben um dann auch das Kreative an den Geschenken geleistet zu haben, und man feststellt, dass der sogenannte „Alles-Kleber“ in Wirklichkeit gar nicht alles klebt, man aber von oben bis unten mit silberner Wasserfarbe eingesaut ist, stellt man sich doch mal die Frage: Warum brenne ich nicht einfach eine CD mit meinen Gesangsaufnahmen und schicke diese in die Heimat mit einer Einladung Weihnachten in der Hansestadt zu verbringen 🙂 Denn dann hätte man zumindest das Problem mit den Koffern und der Schweinerei von silberner Farbe und Glitzerstaub auf dem gesamten Küchenfußboden gespart und würde sich nicht im tiefsten Winter auf den Weg in die Stadt machen, um einen neuen Kleber zu besorgen 🙂
Tja, an einem solchen Tag, wo wirklich alles schiefläuft wäre wahrscheinlich jeder spätestens wenn der Kleber nicht hält, ausgerastet und hätte erst einmal den Nachbarn sehr laut die Ohren vollgebeltet um allen zu verstehen zu geben, dass Musicaldarsteller ihre Laune immer durch Singen verbessern 🙂
Doch so war es heute nicht, das muss wohl an unserem Workshop gelegen haben, ein Weihnachtsgeschenk der Schule an uns Schüler. Das Labyrint:
Ein Körpertherapeut empfing uns heute morgen im Raum New York mit einem Raum voller Kerzen und einer riesigen Decke mit einem großen Labyrint, gemalt aus silberner Glitzerfarbe (die ich gut für meine Bilderrahmen hätte gebrauchen können :p). An jeder Ecke des Tuches war eines der vier Elemente vertreten, Luft (durch Blätter und Sterne), Wasser (durch eine Schale Wasser mit Muscheln und Salz), Feuer (durch ein kleines elektrisches Lagerfeuer und Äste) und Erde (durch einen Topf mit Blumen). Unsere erste Aufgabe war es, uns einem bestimmten Element zuzuordnen, welches uns am meisten anspricht. Ich bin bei Luft stehengeblieben, da ich mich bei den großen Sprüngen im Tanzen immer am Wohlsten fühle. Danach hieß es für uns alle gemeinsam verbunden durch eine lange Schnur, das Labyrint zu betreten und im Klang einer leisen Musik mal über die bisherige Ausbildungszeit zu reflektieren, worin auch die nächste Aufgabe bestand. Diese bestand darin, ein Labyrint selbst zu gliedern in Momente, die die bisherige Zeit sehr geprägt haben und die den Semesterzusammenhalt beeinflusst hat. Wahnsinn was einem da selbst so bewusst wird, wie doch kleine Dinge genau betrachtet sehr wichtig für den persönlichen Werdegang sein können, und sei es nur ein guter Gesangspart bei einem Open House. Anschließend haben wir uns gegenseitig den Elementen zugeteilt, wo ich dann von 95% dem Feuer zugeordnet wurde, wo ich von allein gar nicht drauf gekommen wäre. Zum Schluss sind wir im Semester nochmal durch das Labyrint gelaufen, zum Teil allein, zum Teil zusammen, manchmal hat der eine auch auf den anderen gewartet oder an die Hand genommen und mitgezogen, was unseren Semesterzusammenhalt nochmal bestärkt hat. Und ich bin froh, dass das so ist, danke an mein liebes Semester 🙂
Schließlich kamen alle Semester nochmal zusammen um sich an den Händen haltend noch ein letztes Mal durch den langen Weg zu kämpfen, und als ich dann auf die Uhr schaute, nachdem wir das Labyrint wieder verlassen hatten, stellte ich fest, dass wir alle genau eine Stunde zusammen durch den Garten gelaufen waren. Wahnsinn wo die Zeit blieb.
Insgesamt war es eine ganz tolle Erfahrung für uns um vieles zu entdecken was für uns wichtig ist, um aber auch vergangene Ereignisse emotional zu verarbeiten, was viele Tränen aber auch Lacher mit sich brachte und hinterlassen hat dieser Workshop bei mir heute eine unwahrscheinliche Gelassenheit. :)Und ich bin tatsächlich noch im Schreibwarengeschäft gewesen, ohne schlechte Laune zu bekommen 😉
Ich wünsche euch schöne Weihnachten und einen guten Rutsch in 2011!!!
Liebste Grüße
Céline