Irgendwann wachst Du auf und denkst Dir: Warum? Es ist nicht so einfach, dass es früh ist. Es ist nicht einfach nur der Muskelkater oder die Kälte draußen. Es ist der Zweifel. Sicherlich bei jeder Ausbildung und bei allem, um welches herum wir unser Leben aufbauen, entsteht irgendwann der Zweifel. Dann tauchen fragen auf. Warum mache ich das? Macht mich das glücklich? Will ich das überhaupt noch? Werde ich es jemals zu irgendetwas bringen? Warum komme ich nicht voran? Das klappt sicherlich nie. Und viele viele weitere Fragen. Wenn Du Dich dann aus dem Bett rüttelst und durch die Kälte in der Schule angekommen bist startet die Kettenreaktion. Du hast kaum Antrieb, dementsprechend bist Du auch nicht sonderlich gut. Das wiederum bemerken Deine Dozenten und fordern Dich auf mehr zu geben. Du hast dafür keine Energiereserven und sinkst tiefer in Deine schlechte Laune und wehe, jetzt kommt noch ein ironischer Spruch oder ein falscher Spaß von einem Mitschüler, denn der wird jetzt ganz bestimmt falsch aufgefasst und so schleppst Du Dich durch den Tag.
Ich habe Zweifel. Oft. Nahezu regelmäßig, mehr und weniger groß. Und dafür bin ich dankbar. Ich habe ja schon einmal von Dynamik geschrieben und Zweifel macht meine Leidenschaft viel dynamischer. Wie könnte ich jemals hoch springen, wenn ich nicht vorher in die Hocke gehe? Woher sollte ich wissen und vor allem wertschätzen, dass ich auf einem hohen Niveau arbeite, wenn ich nicht mal einen schlechten Tag gehabt habe? Wie wunderschön ist das Gefühl, am nächsten Tag aufzuwachen und auf all diese Fragen (siehe oben), die ich mir zuvor gestellt habe eine Antwort zu wissen? Außerdem kann ich anhand dieser Fragen meine Ziele besser abstecken. Und wenn der Zweifel an dem was ich mache einmal so groß würde, dass ich ihn allein und auch mit Freunden und Familie überwinden kann, ist es vermutlich sogar auch gut, denn warum sollte ich drei Jahre lang tanzen, singen, schauspielern und üben, wenn ich danach gar nicht in dem Beruf arbeiten wollen würde?
Es gibt Ziele in meinem Leben und jeder sollte klare Ziele haben. Ein sehr zentrales Ziel ist es glücklich zu sein und anhand dessen kann ich vieles was ich mache bewerten. Macht es mich glücklich Montag morgen wieder um kurz nach halb sieben aufzustehen, zwei Stunden lang zu tanzen, danach zu singen und schon wieder tanzen und mich einem unglaublich harten Workout zu stellen? OH – JA! Und wie. Wichtig für mich ist es am Ziel fest zu halten, nicht am Weg, den ich dahin gehe.
Ein weg auf dieser Reise ist am Donnerstag unser Auftritt im Vier Jahreszeiten gewesen. Für alle, die es nicht kennen; es ist ein fünf Sterne Luxushotel und wie uns schulintern versichert wurde: „Fünf Sterne, also das Beste vom Besten. Drüber gibt es eigentlich nichts mehr, außer vielleicht da in Dubai.“
Das dort arbeitende Personal war überaus freundlich – vielleicht nicht ungewöhnlich in einem fünf Sterne Hotel, aber wir haben auch lebendig die Begeisterung gespürt, die sie mit unserem Besuch verbunden haben. Sie waren glaube ich sogar ein wenig mit uns aufgeregt, haben sich aber vor allem auf die Vorstellung gefreut. Nach der Stell- und Durchlaufprobe, gab es dann noch ein kleines Einsingen und einige Snacks. Hervorheben möchte ich vor allem die grandiose Suppe. Leider wurde der Kamin nicht in Betrieb genommen, ansonsten ist unser Aufenthaltsraum Teil einer anderen Welt gewesen – ich lasse mich sehr gerne entführen.
🙂
Unser Auftritt war kurz, unglaublich kurz, aber nicht weniger schön. Auch unsere Zuschauer, für welche unsere Schule dieses Event organisiert hat, schienen dieses Ereignis in vollen Zügen zu genießen. Es wurde viel gelacht, was ich besonders bei einer Show mag und ebenso viel geklatscht – Danke.