Ich bin, also denke ich nicht.


Dieser Schlaftee haut mich einfach weg. Und Schauspiel tut mir so gut. Mehr davon. Von Letzterem. Den Tee eher am Wochenende : )

Metaphern und Bilder. Gedanken einfach mal abstellen. Manchmal sind so viele da. Manchmal gar keine. Und wieder; Letzteres. Das ist so schön, wenn einfach die Welt auf mich einwirkt. Wenn ich mir selbst zuhören kann, weil ich gar nichts zu sagen habe. Viel mehr Aufmerksamkeit für Andere. Die Suche nach dem Selbst. Ich habe noch ein wenig darüber nachgedacht. Es gibt so viele Versionen davon. Natürlich bin ich in meinen vier Wänden anders, als in Deinen vier Wänden und wieder anders in den Wänden meiner Schule. Zum Glück. Solange ein jeder seine Quintessenz überall mit hinbringt. Und was ist diese? Meine Mitschüler sagen ich sei so, meine Freunde zu Hause nehmen mich anders war und meine Familie?

Harvey Firestein meint dazu: „Never be bullied into silence. Never allow yourself to be made a victim. Accept no one’s definition of your life; define yourself.“ und e. e. cummings: „It takes courage to grow up and become who you really are.“.

Auch Judy Garland hat sich darüber Gedanken gemacht: „Always be a first-rate version of yourself, instead of a second-rate version of somebody else.“ und einer meiner Dozenten meinte „Just do it!“, ja gut, den Spruch hat Nike auch schon auf seine Fahne geschrieben, aber das ist es doch irgendwie. Ich möchte keinen abhalten sich selbst Gedanken darüber zu machen, ich tue es ja auch, aber ist es nicht eigentlich vergeudete Liebesmüh? Wenn wir uns doch ohnehin viel mehr über unser Handeln als über unsere Gedanken mit der Welt in Verbindung setzen. Na gut, unsere Gedanken beeinflussen unser Handeln, aber dann denken wir uns doch einfach die – siehe Judy Garland – beste Version von uns.

Das steckte gerade noch so in mir, weil es in der Schule und besonders bei Schauspiel eine häufige Frage ist. Genau wie das in-eine-Rolle-reinschlüpfen und wieder raus gekommen. Es ist irgendwie eine Veränderung der eigenen Biographie und keine Transferleistung, welche die Seele zu erbringen hat um sich einen anderen Körper zu suchen oder umgekehrt. Manchmal sind Dinge viel zu einfach und naheliegend. Kinder haben das schon kapiert, ohne drüber nachzudenken und deswegen womöglich doch nicht ganz begriffen und somit doppelt so gut praktiziert. Das ganze Wissen, welches wir uns aneignen ist schön und gut, aber es führt auch zu verqueren Gedankengängen. Die wiederum halten uns von der Handlung ab und fehlende Handlung führt zu einer Unterbrechung der Verbindung zu anderen Menschen, welche unweigerlich das Denken anregt. Außerdem kostet das Energie.

Das ist vermutlich nicht rückgängig zu machen, dass wir wissen. Aber je mehr ich handle, desto weniger übernehmen die Gedanken. „Ich denke, also bin ich.“ (René Descartes). Irgendwie definiert sich der Mensch ja genau darüber. Aber es ist auch an uns die Gedanken zu lenken und ja, das geht. Es gibt zu jedem möglichen Thema Bücher, aber wenn es ums tanzen, singen oder spielen geht, lernst Du nur durchs machen. Das gilt ja sogar für Mentalsport, wie die Mathematik.

Wir hatten heute unsere erste richtige Durchlaufprobe. Sicherlich noch nicht reif für die Bühne, aber es hat sich heute alles schon einmal gut zusammen gefunden. So könnt ihr nächste Woche Freitag und Samstag ein kurzweiliges Stück des zweiten Semesters erleben. Es wird nicht gerade leichte Kost, dafür beschäftigt es sich mit uns, den Menschen und unseren Verbindungen und wo wir sie verlieren und was dann passiert. Es ist also ein exemplarischer Ausschnitt aus dem Leben. Dabei bedient es sich an Texten aus Theaterstücken und Liedern aus Musicals und der jungen Hoffnung, der Joop van den Ende Academy, sowie renommierten Dozenten.

Beim Steppen haben wir heute einen Zacken drauf gelegt und mal ein bisschen Gas gegeben. Entspannte Kontrolle oder kontrollierte Entspannung, heißt es bei dem Tempo. In Ballett haben wir heute einige neue Kombinationen und Zusammenstellungen kennen gelernt und ich lasse meinen Blick durch den Monitor schweifen. Das verrückte am langen schlafen ist, dass es sich erst am zweiten Tag bezahlt macht. Wie gesagt, der Tee hat mich gestern so gegen halb zehn ausgeknockt und ich bin heute nicht so ganz dabei oder in mir. Morgen sollte dafür ein fantastischer Tag werden, was meine Fitness und Aufmerksamkeit betrifft. Damit ich mir das nicht vermassele sage ich für heute Adieu und überlasse mich meiner harten Matratze.

„Wherever you go, go with all your heart.“ Confucius

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