Und das war sie dann – die letzte Schulwoche dieses Schuljahres. Verrückt. Nach den Ferien sind wir, eigentlich noch ganz neuen, schon im Sandwich-Semester und die neuen „Großen“ schon möglichst bald, bestenfalls ausgezogen. In die fernen Länder der Musicalbranche. Ich bin ziemlich stolz, zurückblickend auf das vergangene Jahr, wenn ich mich selber in meiner Entwicklung beobachte. Selber merkt man Fortschritte natürlich immer langsamer, da man jeden Tag daran arbeitet, aber die Bestätigung von außen öffnet einem dann spätestens die Augen. Hätte mir jemand vor längerer Zeit erzählt, dass ich so eine Ausbildung von diesem Ausmaß in dieser Art und Weise durchziehe, hätte ich wohl auf dem Vogel im Kopf verwiesen. Insofern habe ich meine Grenzen schon neu kennengelernt bzw. gezogen und meinen eigenen Schweinehund oft erfolgreich bekämpft. Allein diese persönliche Entwicklung kann einem niemand nehmen. Die technischen Dinge in den einzelnen Fachbereichen bauen auch immer mehr aufeinander auf und das Puzzle scheint sich zu lüften.
Genau das hat sich auch in der gestrigen Song Literature Prüfung meines Semesters gezeigt. Jeder konnte zeigen, was er gelernt hat und, dass er dort ist, wo er hingehört. Die Aufgabe bestand daran in Zweier- oder Dreiergruppen 10-15 minütige, entertainende Shows zu einem vorgegebenen Thema zu erarbeiten. In vier Gruppen wurde gestern also präsentiert. Zusammen mit Mike aus meinem Jahrgang hatte ich das Thema „Junkfood“. Alle Begriffe waren recht allgemein gegriffen und es lag dann an den Gruppen das Thema klug einzusetzen. Die Erarbeitung lief bei uns sehr geschmeidig – wir waren uns nach vielen Vorschlägen schnell einig, welches Konzept dahinter stecken sollte und suchten auch schnell passende Songs heraus, die uns zusagten. Teilweise achteten wir natürlich darauf, dass diese vom Essen oder Junkfood handeln. Das Thema war auch Bestandteil der Story: Zwei Brüder, die nach dem Tod ihrer Eltern umziehen und sich nur noch in die Haare kriegen. Beide vermeiden das Thema ihrer Eltern und flüchten sich in ihre eigene Welt. Besonders der ältere von beiden lässt sich gehen, um sich, wie versprochen, um seinen kleineren Bruder zu kümmern. Durch sein ehemaliges Hobby – das Kochen –und die Verweigerung dessen, seit dem Verlust, kommt es am Ende zum Streit der beiden. Nach dem finalen Song erkennen aber beide, dass sie sich nicht streiten, sondern gegenseitig helfen sollten. Insgesamt haben wir 5 Songs untergebracht. 2 Solo-Songs und 3 Duette. Jedes natürlich mehr oder weniger stark gekürzt, denn diese 12 Minuten sind irre schnell gefüllt. Aber gerade diese Fülle an verschiedenen Titeln unterschiedlicher Komponisten hat diese Mini-Produktion für mich auch so spannend gemacht, weil man mixxt, was eigentlich nicht zusammengehört. Trotzdem entsteht etwas mehr als harmonisches. Vorgabe für die Aufgabe war nämlich, dass die Songs nicht von den selben Komponisten und auch nur aus Musical- oder Filmrepertoire ab dem Jahr 1990 sein durften. Die Arbeit daran hat hauptsächlich in unserer Freizeit stattgefunden, was natürlich viel Kraft kostet, aber auch die Eigenorganisation schult und einen immer selbstständiger werden lässt. Gerade in der Erarbeitung von musikalisch oder tänzerischem Material. Eine kleine Step-Combi haben wir nämlich auch zu einem passenden Titel hinzugefügt. Von Comedy bis hin zu Trauer haben wir also probiert alles unterzubringen. Meiner Meinung nach die perfekte Mischung zum Erfolg, denn nur wer erst herzhaft lacht, kann dann umso mehr mit den Protagonisten leiden.
Aus dieser Prüfung gehe ich mit einem zufriedenen Gefühl heraus und werde heute früh ins Bett schlüpfen, um morgen pünktlich zur Prüfungswoche an der Ballettstange zu stehen. Einen guten Wochenstart wünsche ich.
Euer Dominik