Hello again!
Wer aufmerksam auch die anderen Blogeinträge verfolgt hat, dem ist wohl nicht entgangen, dass es für uns am Samstag auf die Bühne der Neuen Flora geht – das ist gerade das aktuell zentrale Thema, vor allem in meinem Jahrgang. Als wir am ersten Schultag den Plan für das Semester erhielten, fiel mir dieser Termin sofort ins Auge und ist seitdem dick markiert. Denn für mich ist es ein sehr spannendes Ereignis, auf das ich jedoch mit gemischten Gefühlen hinblicke: Auf der einen Seite freue ich mich sehr über die Chance, auf der Bühne, wo ich schon unterschiedliche Inszenierungen als Zuschauer gesehen habe, tatsächlich selbst stehen und singen zu dürfen. Vor allem bin ich sehr gespannt, wie meine Stimme in diesem Raum technisch verstärkt klingt – doch gleichzeitig frage ich mich zum Beispiel, wie mich die Akustik beeinflussen wird und beschäftige mich damit, wie ich die große Bühne alleine ausfüllen kann.
Dafür war zunächst eine gute Songwahl wichtig. Nach mehrmaligem Umentscheiden habe ich nun „Try me“ aus „She loves me“ gewählt. Dies war mein erster Song, den ich für das Fach „Song Literature“ vorbereitet und am Freitag vor dem dritten und meinem Semester präsentiert habe. (Kurz für die, die von diesem Fach noch nichts gehört haben: In Song Literature erhalten wir einen Einblick in die Musicalgeschichte. Pro Unterrichtseinheit untersuchen wir ein, zwei oder drei Jahre auf deren Entwicklung in Musik und vor allem Musical, und tragen Songs aus den in diesen Jahren erschienenen Musicals vor. Diese Songs werden uns von Perrin, unserem künstlerischen Leiter, zugeordnet. Das Fach ist eine gute Möglichkeit, das Vorsingen vor einer „kritischen“ Jury zu trainieren und gleichzeitig kann man auch viel von den anderen lernen.)
Obwohl der Song nicht nur auf Englisch sondern zudem auch noch sehr schnell und textlastig ist, womit ich anfangs noch Probleme hatte, bietet der Song sehr viel Spielmöglichkeit, weshalb ich ihn für meine Performance für den Workshop ausgewählt habe.
Gestern stand bei mir Repertoire auf dem Programm. Hier konnte ich meinen zunächst musikalisch gearbeiteten Song auch schauspielerisch unter die Lupe nehmen. Wenn man dabei fremde Hilfe hat, kommen gleich viel mehr Ideen zusammen und man erhält sofort Feedback, wie Mimik und Gestik auf den Zuschauer wirken. Oft ist es mir gar nicht bewusst, dass ich noch viel größer in den Bewegungen werden muss, damit sie für den Außenstehenden deutlicher werden.
Auch in Gesang konnte ich technisch an schwereren Passagen arbeiten. Doch wenn dann alles zusammenkommt, muss an so vieles gleichzeitig gedacht werden – hier muss ich mich vor allem auf den hohen Ton gut vorbereiten, dort will ich das Schauspiel in den Mittelpunkt stellen und währenddessen muss ich darauf achten, dass der Text gut zu verstehen ist.
Klar, es gehört auch etwas Routine dazu – also heißt es jetzt üben, üben, üben, damit alles sitzt! Die nächsten zwei Tage werde ich nochmal kräftig nutzen, um alles zusammenzubringen und blicke dem Samstag somit ganz optimistisch entgegen!
Optimismus ist ein gutes Stichwort: Gerade in Tanz erkenne ich mittlerweile, wie mich das tägliche Training immer mehr in die richtige Richtung bringt. Der Muskelkater lässt nach, Situps und Liegestütze fallen von Mal zu Mal leichter und bei den Grand Battements habe ich mich letztens beinahe erschreckt, als mein Bein ein Stück höher als sonst ging. Trotzdem gibt es in jeder Stunde neue Baustellen zu entdecken. Das habe ich gerade heute Abend in Body Conditioning gemerkt. So manch neue Bauch- und Rückenübung kann einen ganz schnell seine derzeitigen Grenzen zeigen. Doch auch hier ist es wie mit allem – Übung macht den Meister!
Weil morgen das dritte Semester ihren Auftritt bei der Azubi-Gala hat, findet das Fach „Seminar“ nicht statt. Mein Semester bekommt dafür eine Information über richtiges Verhalten im Theater. Ich bin gespannt – das können wir dann ja auch gleich am Samstag umsetzen!
Ich wünsche euch noch eine schöne Woche!
Euer Felix