Bibedi-Bibedi-Bop!


Hallo ihr Lieben,

ihr fragt euch gerade bestimmt: Oookay, WAS will sie uns denn mit diesem Titel sagen?
Ganz einfach: Dienstag ist mein Schauspielnachmittag! 😀

Er beginnt mit Schauspiel-Impro, wo wir zur Aufwärmung immer ein paar Spiele wie z.B. „Bibedi-Bibedi-Bop!“ spielen, um unsere Köpfe frei zu bekommen und um zu lernen unseren Impulsen zu folgen, ohne zu viel darüber nachzudenken.
Und das ist meist ein riiiesen Spaß!

Bibedi-Bibedi-Bop!“ funktioniert beispielsweise so:
Alle stehen sich in einem Kreis gegenüber und einer steht in der Mitte dieses Kreises.
Bevor das Spiel begonnen wird werden einige „Befehle“ festgelegt, wie z.B. der „Toaster“, „James Bond“, oder das allseits sehr beliebte „kotzende Känguru“.
Diese Befehle müssen im Laufe des Spiels dann von den jeweiligen Personen im Kreis, auf die die Person in der Mitte des Kreises zeigt ausgeführt werden.
Ein Befehl umfasst dabei immer mindestens 3 Personen: Die Person auf die gezeigt wird und meist deren Nachbar zu rechten und zur linken Seite.
Zum Beispiel: Befehl –> James Bond: Die Person auf die gezeigt wird formt mit den Händen eine Pistole und versucht so cool wie möglich auszusehen und die Personen rechts und links werden zu seinen beiden „Oh-James“-schwärmenden Bondgirls.

Außerdem gibt es zwischendurch immer die Worte „Bibedi-Bibedi-Bop!“ und „Bop!“.
Wendet sich die Person in der Mitte an eine im Kreis stehende Person und sagt: „Bibedi-Bibedi-Bop!“, so muss die im Kreis stehende Person das Wort „Bop!“ sagen, bevor die Person in der Mitte bei „…-Bop!“ angekommen ist.
Geht die Person in der Mitte zu einer Person und sagt nur „Bop!“, so darf die Person im Kreis jedoch keinen Muckser machen.
Das klingt jetzt vielleicht ganz einfach…aber die Person in der Mitte möchte natürlich, dass eine Person im Kreis einen Fehler macht und dadurch die Person in der Mitte ablöst und so entsteht eine enorme Geschwindigkeit und es wird natürlich mit allen Tricks gearbeitet.

Dabei kommt dann ungefähr das hier raus:
M: Person in der Mitte
K: Person im Kreis

M:Bibedi-Bib…
K: Bop!
M: Bibedi…
K: Bop!
M: Bop!
K: Bop!

Und das alles in weniger als 10 Sekunden! 😀
Ja, da verliert man so sehr man sich auch anstrengt immer wieder den Überblick und tappt in die Falle. Und sobald man dann auch noch versucht über eine Bewegung bei einem Befehl nachzudenken, desto weniger funktioniert sie…und desto lustiger wird es, da die verücktesten Figuren, Laute und Worte entstehen.

Und wenn wir dann alle herzhaft gelacht haben und gemerkt haben wie viel Energie wir doch besitzen und wie cool es sein kann einfach mal zu machen anstatt immer nachzudenken beginnen wir nach den ersten Wochen nun auch mit kleinen Improszenen.
Dabei führt die Reise meist von Beziehungskrisen, über entführte Busse bis hin zu Forschern auf einsamen Inseln…der Fantasie sind schließlich keine Grenzen gesetzt! 🙂

 

Nach Impro folgt dann das Fach „Meisner“.
Stanford Meisner“ war ein US-amerikanischer Schauspieler und Schauspiellehrer.
Seine Technik basiert vor allem auf der Reaktion eines Schauspielers auf die Aktion seines Partners. Bei Meisner-Übungen geht es daher immer darum instinktiv, ohne über eine „richtige Bewegung/Antwort“ nachzudenken auf das Verhalten seines Partners zu reagieren.

Eine Meisner-Übung verläuft zum Beispiel so:
Zwei Spielpartner stehen sich gegenüber und einer der beiden beginnt zu sagen was ihm am anderen auffällt. Ein Beispiel wäre: Man sieht dass der Partner entspannt ist und lächelt und sagt „Du bist glücklich.“ Der Partner muss diese Aussage dann wiederholen indem er sagt: „Ich bin glücklich.“ Diese beiden Aussagen werden dann so lange wiederholt, bis einer der beiden den Impuls hat eine neue Aussage in die Konversation mit einzubringen, oder einfach wieder zu schweigen. Beim ständigen Wiederholen einer solchen Aussage entsteht dann im Subtext über die Stimmlage, die Satzmelodie, oder das Verhalten der Partner eine kleine Szene. Es kann z.B. sein, dass der Spielpartner mit seiner Aussage absolut richtig liegt und so entsteht eine kleine Szene, in der dies klar wird. Auch kann es jedoch natürlich passieren, dass der Spielpartner mit seiner Aussage völlig falsch liegt. Dann ruft er in seinem Partner natürlich eine völlig andere Reaktion hervor, da dieser ihm nun zeigen möchte wie er sich wirklich fühlt, oder gar genervt ist, weil er im Moment alles andere als „glücklich“ ist. Dann nimmt die Szene natürlich einen ganz anderen Verlauf.

Wichtig ist jedoch, dass dieser Verlauf einer Szene nie vorgegeben wird, oder einer der beiden Spielpartner nie absichtlich versucht die Szene in eine Richtung zu lenken, sondern einfach beobachtet und abwartet was entsteht.

 

Und wenn es dann um 19:15 heißt: Feierabend(!) haben wir uns diesen auch wirklich verdient, da Schauspiel sehr anstrengend sein kann. Oft wird es unterschätzt wie anstrengend gerade solche mental und emotional anstrengenden Übungen sein können.
Da freut man sich dann auf eine heiße Dusche, ein Abendessen und sein Bett. 🙂

 

Habt eine schöne Woche meine Lieben,
bis bald,
eure Luisa

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