Es neigt sich dem Ende zu. Heute war für uns alle nun der letzte Prüfungstag, für manche der vorläufig letzte, für andere der letzte auf der Joop.
der Tag begann mit der Gesangsprüfung des letzten Semesters, die wie immer sehr beeindruckend war, denn schließlich singt jeder seinen unbekannten Song. Im 6. Semester ist es so üblich, dass man 21 Tage vor der Gesangsprüfung eine Repertoireliste abgeben muss, mit allen Songs, die man mal gesungen hat. Dann bekommt man 14 Tage vor der Prüfung einen von Perrin und Eva Maria ausgewählten unbekannten Song, den man nie gearbeitet, oft sogar vorher noch nie gehört hat. Dieses Stück muss dann eigenständig vorbereitet werden, sowohl interpretatorisch, als auch gesanglich. Man hat nur eine kurze Zeit mit dem Pianisten zusammen, um Cues oder Tempoangaben zu besprechen. Das hat bei allen heute gut funktioniert und hinterher waren dann doch alle erleichtert, dass es vorbei war, denn bei den Gesangsprüfungen spürt man den Stress immer am deutlichsten.
Mittwoch nach meiner Gesangsprüfung wurde ich mit ein paar anderen noch zu Constanze und Perrin gebeten, denn die beiden hatten uns für ein Casting für Freitag vorgeschlagen, wie wir zu dem Zeitpunkt erfahren sollten. Es handelt sich hierbei um ein Casting der Firma Miramedia, die unter anderem für die Tv Werbespots für Stage Entertainment zuständig ist, die neue Darsteller für eine Serie suchen. Bei meiner Rolle handelt es sich um die 18 jährige Tochter eines Kirchenchorleiters, die nach dem Tod ihrer Mutter, ihrem Vater gefallen will und das brave Mädchen von nebenan darstellt. Sie singt seit vielen Jahren als Solistin in dem Chor ihres Vaters will aber eigentlich aus ihrer biederen Welt ausbrechen, da sie in den Frontsänger einer Gothic-Metall Band verliebt ist und ihm bereits versprochen hat, auf dem nächsten Festival ein Duett mit ihm zu singen. Doch das würde nicht in die Traumwelt ihres Vaters passen, weshalb sie all ihre Pläne weiterhin geheim hält. Mehr wusste ich von der Figur auch nicht, nur ihr äußeres Erscheinungsbild: Sehr schlank, hübsch, das kleine Engelchen (das ist ja alles noch schön und gut) und BLOND. Hmm, da lag der Fehler. Aber trotz dieser Vorgaben wurde ich vorgeschlagen und bin mit ein paar Popballaden unterm Arm nach Amsterdam gegangen, um mich den Castingleuten vorzustellen, Nadja sollte uns am Klavier begleiten, denn schließlich musste ja, wenn der erste Eindruck stimmte, das Schauspiel- und Gesangsvermögen getestet werden 🙂 Ich war als letztes dran und musste mich erstmal vor der Kamera vorstellen und anschließend ein Lied singen. Ich konnte mich nicht entscheiden was ich singen sollte und als sie meinten etwas rockiges wäre ihnen am liebsten habe ich mich für „Mama who bore me“ aus Frühlingserwachen entschieden, da es sich hierbei ja um eine Rockballade handelt. Danach habe ich eine Szene bekommen und hatte eine halbe Stunde Zeit um mir den Text anzuschauen und mir ein paar Gedanken zur Rolle der Anna-Lena Lüttbeten zu machen.
Am Ende musste ich nochmal rein um die Szene zu spielen, es spielt alles in einem Gericht und Anna-Lena beichtet ihrem Vater, dass sie nicht das brave Mädchen ist, sondern eigentlich mit dem Frontsänger der Band „die Satansbraten“ zusammen ist. Anschließend habe ich eine Vorstellung gemacht, diesmal in der Rolle, ich wurde zum Vaterverhältnis befragt und zum Schluss musste ich die Haare aufmachen, und wild rufen, dass ich ein Satansbraten bin, denn die brave Masche funktioniert bei mir immer; komisch oder??? :p
Nunja, jetzt bin ich kurz zu Hause und dann geht es gleich auch schon los zur Abschieds-/ Semesterausklingparty heute mit dem Motto „Schwarz Weiß“ und morgen gibt es die Giftblätter mit Geisterschrift; auch Zeugnisse genannt :p
Ich bin sehr gespannt, was da rauskommt dieses Mal, denn dieses Semester kann ich es wirklich gar nicht einschätzen.
Ich wünsche euch schöne Ferien, bis bald
Céline