…ein Lachen, bei dem du nicht mitlachen darfst.


Der erste Tag der Woche für die einen ist der letzte Tag eines arbeitsreichen Wochenendes für die anderen. Dieser Satz passt ziemlich gut auf den von uns Academy Schülern gewählten Berufszweig und beide Varianten treffen gerade bei mir zu. Zum einen kehre ich gerade von einem Audition-reichen Wochenende , mit Auditions in drei unterschiedlichen Städten, zurück und habe gleichzeitig den ersten Schultag der neuen Schulwoche vor mir.

Wie viele von euch Lesern vielleicht schon wissen, gehen wir Schüler des letzten Ausbildungsjahres bereits fleißig zu Vorsingen/-tanzen/-spielen (kurz: Auditions) und zur Zeit bedeutet das auch ein ziemliches Herumgereise, welches mir persönlich aber wirklich Spaß macht. Auch, wenn man nicht dazu kommt, jede Stadt, in der man ist richtig wahrzunehmen oder zu genießen, bekommt einen kurzen aber guten Eindruck und fühlt sich der Welt offen. Zurück im Academy-Alltag warten die Aufgaben des Semesters auf mich.
Wie bereits in meinem letzten Blog erwähnt, werkeln wir momentan vier mal die Woche an unserem Schauspielprojekt diesen Semesters und kommen wirklich gut voran. Es gibt aber ernsthafte Bedenken, wenn ich an die Vorstellungen denke, die bereits am 24. & 25.04. öffentlich aufgeführt werden: Der Humor des Stückes spricht mich so stark an, dass ich mich in den proben kaum zusammenreißen kann und allein in den letzten beiden Proben-Blöcken Tränen gelacht habe. Das einzige Problem dabei: Meine Figur, Henri Boulanger ist so ziemlich der einzige Charakter, der nichts, aber auch gar nichts zu lachen hat. Meine Bedenken scheinen auf den ersten Blick unangebracht, da ich mich darüber freuen sollte, dass der Probenprozess so viel Freude an der Arbeit mit sich bringt, da wir ja trotz des Lachens super in der Arbeit vorankommen. Auf den zweiten Blick schult mich das ganze aber wirklich sehr und wird mich ein ganzes Stück weiter bringen, wenn ich die Vorstellungen durchhalte, ohne mit der Wimper zu zucken. Denn so sehr ich mich auch mit der Geschichte verbunden fühle & die Figur für mich entdecke…umso komischer werden einige Stellen und langer gesetzter Blickkontakt zwischen zwei Akteuren in einer mehr als abstrusen, aber urkomischen Situation scheint schier unmöglich. Noch schwieriger wird sich das ganze gestalten, sobald wir Publikum im Studio bespielen…es gibt wahrscheinlich wenig Lachen, das ansteckender ist als ein Lachen, bei dem du nicht mitlachen darfst. Mit diesem Wissen in meiner Hand, kann ich mich aber gezielt genau auf diese Situation vorbereiten und mich mental mit jeder Probe stärker meinem Ziel näheren: Ich will, dass das Publikum genauso in Tränen ausbricht wie ich & dazu muss ich mich der Geschichte voll und ganz hingeben und die Pointen sauber und konzentriert spielen.

Mit diesem Gedanken schicke ich euch und mich in eine gute Nacht & eine erfolgreiche weitere Woche,

euer Dominik

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