Raum Chicago, Tische in U-Formation, bewaffnet mit Text- und Notenbuch, Textmarker, Stift und Papier – heute war der erste Read & Sing Through von Into the Woods und ich muss sagen: Das war gar nicht so übel 😉
Gerade dieses Stück verlangt eine sehr hohe Konzentration, weil musikalisch einfach so viel passiert, die Szenen sind oft von Musik unterlegt. Heute konnten wir zum ersten Mal erfahren, wie viel Zeit wir für die jeweiligen Textpassagen haben, denn es ist immer genau notiert, welcher Satz zu welchem Takt gehört. Da nicht alle Sprechtexte im Notenbuch stehen, muss man dann parallel auf zwei Bücher achten und das Umblättern nicht vergessen, was gar nicht so leicht ist, weil die Seitenzahlen beider Bücher nicht übereinstimmen. Die Köpfe rauchten und Benny, unser Pianist, hatte allerhand zu tun.
Die Musik gibt immer schon viele Hinweise über die Dynamik, die Schnelligkeit und die Emotionen, die beim Interpretieren der Rolle sehr nützlich sein können.
Auf jeden Fall haben wir jetzt viel Material zum Auswendiglernen. Nächste Woche werden wir mit der detaillierten musikalischen Arbeit des Prologs fortfahren, der als Ganzes schon fast 15 Minuten dauert. Langweilig kann uns über das bevorstehende Wochenende sicherlich nicht werden. Wegen der Osterfeiertage wird es übrigens Freitag und Montag nichts von uns zu lesen geben, am Mittwoch geht es dann aber wie gewohnt mit dem Blog weiter. Generell werde ich das Wochenende etwas zum Textlernen nutzen, vorrangig für Into the Woods, aber auch für Songtexte in Repertoire und den Schauspielunterricht.
In Schauspiel habe ich jetzt mit der Erarbeitung eines Texts aus „der Schimmelreiter“ von Theodor Storm, der in meiner Heimat Husum aufgewachsen ist, begonnen, was glaube ich, ganz authentisch werden kann 😉 Deichbau und Hochzeit sind mir in meinem bisherigen Leben zwar noch nicht begegnet aber ich kann mir halt sehr gut vorstellen, wie die Umgebung des Spielortes aussieht, wie sich die Menschen dort verhalten oder was das Wetter für eine Atmosphäre kreiert.
Die drei Wochen im neuen Semester fühlen sich so an, als wären wir nie weg gewesen. Der Muskelkater geht zurück und man kann körperlich schon wieder ein paar Schritte in die richtige Richtung bemerken. Wir sind also wieder voll und ganz da!
Ich freue mich auf ein hoffentlich sonniges Osterwochenende mit viel bunter positiver Energie!
Bis bald
Euer Felix