Geschichtenerzähler oder Beziehungsberater ?


Kaum hat das erste Semester begonnen, steht schon die erste Prüfungsphase an. Noch einen guten Monat,… dann ist alles schon wieder vorbei und wir halten unsere Ergebnisse in der Hand. Und jedes geprüfte Gebiet benötigt eine gute Vorbereitung. Seien es die vielen Choreos oder Warm-Up Blocks, die zu lernen sind oder auszusuchende Songs und die Vorbereitung einer Präsentation (Mini-Eigenarbeit).

Die Songauswahl für die Prüfung hatte ich schon sehr lange im Kopf und mir immer mal Titel gemerkt, die eine gute Möglichkeit wären, Fortschritte zu präsentieren, bzw. sich von seiner besten Seite zu zeigen. Aber da die Zeit ja bekanntlich so schnell vergeht, da es immer etwas gibt, auf das man hinarbeitet, muss ich mich jetzt persönlich doch möglichst schnell für konkrete Songs entscheiden. Wir im ersten Semester müssen 2 Songs vorbereiten: 1 Up-Tempo und 1 Ballade.         Mein Repertoire bietet momentan eher eine größere Bandbreite an Balladen an und es mangelt ein wenig an schnellen Nummern in meiner Stimmlage. In diesem Semester habe ich auch hauptsächlich an langsameren Songs gearbeitet und müsste für den zweiten Song dann wohl auch die meiste Zeit in den nächsten Wochen einplanen, um diesen solide und sicher zu performen. Heute habe ich dann zusammen mit meinem Gesangslehrer die Auswahl auf 2 Balladen und 3 schnelle Songs reduziert. Spätestens Anfang nächster Woche möchte ich mich entschieden haben!

„Ich bin, ich bin Musik“ aus Mozart, „C´est Moi“ aus Camelot und der Popsong „Black and Gold“ kommen als Up-Tempi in Frage. Ich werde die Woche alle drei des öfteren singen , mich dann für das entscheiden, was am zuverlässigsten läuft und mich in den restlichen Wochen um den Feinschliff kümmern! Bei den beiden Balladen „König in Thule“ und „Sometimes a Day goes By“ aus Woman of the Year fällt mir die Entscheidung schon schwerer. Beide habe ich schon vor Publikum gesungen und eine recht gute Kritik bekommen. Trotzdem sie jetzt in der selben Kategorie stecken, könnten sie wohl nicht unterschiedlicher sein. Der erste Song ist eher eine Art Chanson oder Volkslied, wurde vor 1968 geschrieben und ist auf deutsch. Dieser Aspekt spricht schon mal dafür, da es einen Bereich abdeckt, aus dem wir innerhalb der Ausbildung eine gewisse Anzahl an Stücken zur Prüfung einreichen müssen. Außerdem hat er eine sehr schöne Grundmelodie- und Stimmung, birgt aber die Gefahr in eine Wiederholungsarie zu verfallen, da es 6 Strophen mit der selben Melodie gibt. Ich bin mir aber sicher, dass ich die Geschichte so gut erzählen könnte, dass es spannend bleibt und sich niemand in der Jury langweilen würde. Andererseits ist es halt eher eine Geschichtenerzählung und bietet im Vergleich zum zweiten Song eine kleinere „Bühne“ für Emotionen und einem großen Packen an Charakter. Dieser nämlich ist ein englischer Musical-Song und handelt von einer anscheinend gescheiterten Beziehung und dessen Nachfolgen für eine der beiden Parteien. Dies ist wohl ein Thema, das viele Menschen berührt und, dass man durch den tollen Song ansich auch schön vermitteln kann. Am Liebsten würde ich einen der beiden als Up-Tempo Song einreichen, weil der Unterschied auch in der gesamten Vortragsweise so enorm ist! Dennoch muss ich mich für einen entscheiden und den anderen dann vielleicht in die nächste Prüfung mitnehmen oder einfach als guten Weggefährten für eventuelle Auditions später im Kopf behalten.

Ich werde die Woche noch mit aktiver Intensiv-Untersuchung verbringen und spätestens nächsten Monaten mit Ergebnissen dastehen. Ich dachte immer, dass die Auswahl an Songs für einen Bass-Bariton wie mich eher beschränkt wäre, aber bisher mangelt es mir gewiss nicht an sehr schönen Titeln.

 

Ich kläre euch dann noch auf, ob ich im Dezember den Geschichtenerzähler oder Beziehungsberater mimen werde! 😉

 

Nun geht es grübelnd in den verdienten & nötigen Schlaf!

Euer Dominik

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