Heyho ihr Lieben!
Als ich noch in Berlin gewohnt habe, bin ich oft in die Halle der Artistikschule gegangen und habe ein wenig das „offene Training“ genutzt, nicht nur um unter Freunden zu sein, sondern auch um ein wenig zu trainieren- „den Horizont zu erweitern“, wie man so schön sagt. Jedes Mal sobald ich dieses Gebäude betrat, hatte ich den Eindruck ,ich verliere mein Zeitgefühl völlig und plötzlich sind 4 Stunden vergangen.
So ähnlich nehme ich es jetzt auch in der Academy wahr: Plötzlich ist die Hälfte des Semesters rum und man beginnt darüber nachzudenken, dass in knapp zwei Monaten die ersten Prüfungen auf uns zukommen. Und während einige allein schon bei dem Aussprechen des Wortes „Prüfung“ körperliche Abwehrreaktionen zeigen, sind andere noch relativ entspannt. Ich persönlich bin da zurzeit ein wenig hin- und hergerissen. Meine Aufregung habe ich vor allem, weil ich mir nur durch die Erzählungen der älteren Semester ungefähr vorstellen kann, wie die Prüfungen genau ablaufen… Es ist also ein bisschen die Angst vor dem Unbekannten. Auf der anderen Seite will ich aber auch unbedingt zeigen, wie ich mich weiterentwickelt habe und letztlich natürlich auch erfahren, wie die Jury das sieht. Und ähnlich wie in der Schulzeit gibt es auch jetzt Unterrichtseinheiten, denen ich mit größerer Angst entgegenblicke, als anderen. Ich bin wirklich gespannt, wie sich mein Gefühl in diesem Punkt weiterentwickelt.
In anderen Punkten kann ich schon jetzt eine deutlichere Veränderung zum Beginn vor zwei Monaten an mir bemerken. Einmal natürlich körperlich: Ich bin etwas leichter geworden , aber auch viel belastbarer und habe -wenn ich gerade so darüber nachdenke- ein ganz neues Bild von meinen körperlichen Grenzen und Fähigkeiten entwickelt. Besonders bei den 30 Liegestütze in der Jazz-morning class hätte ich nie gedacht, dass ich die in meinem Leben überhaupt jemals am Stück meister! 😀 Und während ich am Anfang beim 18. push-up schon am ganzen körper gezittert habe und nach meinem kleinen „Weisheitszahn-Intermezzo“ meinen absoluten Tiefpunkt bei 11 Stück hatte, geht es inzwischen ganz gut. Aber ab dem zweiten Semester stehen dann 50 Liegestütze auf dem Plan… auch das bleibt also spannend! 😀
Neben dem körperlichen Aspekt, hat sich gedanklich bei mir auch einiges in Bewegung gesetzt. Das merke ich vor allem daran, dass meine Träume in der Nacht immer intensiver werden.
Ich beginne mehr darauf zu achten, wie ich zum Beispiel eine Verbindung zwischen meinen Emotionen, meinen Gedanken und einem Lied, das ich singe, herstellen kann. Und oftmals geht es um kleine Details, um einen einzigen Gedanken, der alles am Ende natürlich oder befremdlich macht. Ich denke oft darüber nach, welche Entwicklungen es innerhalb eines Liedes geben könnte. Man sieht plötzlich verschiedene Möglichkeiten, verschiedene Ebenen. Das macht die Arbeit nie langweilig oder eintönig, sondern ist jedes Mal etwas, das neu entsteht… ich finde das sehr spannend und bereichernd. Besonders der „Repertoire-Unterricht“ hilft einem dabei sehr weiter. Der Lehrer für Schauspiel bringt einem dabei immer näher zum Ziel, weil er Fragen stellt, die einem bewusst machen, worum es geht. Ich denke, dass das gut nachzuvollziehen ist- man trägt diesen Gedanken mit sich und er entwickelt sich immer ein bisschen weiter.
Ich achte mehr darauf, wie sich Menschen in der Öffentlichkeit verhalten. Fahrten mit der S- Bahn bieten meistens die beste Gelegenheit dafür, weil man meistens ja eh nichts Anderes zutun hat (,oder? :D).Viele Dinge will man sich unbedingt merken: Die Art und Weise in der jemand etwas sagt, wie er sein Handy in der Halt hält, wie er dabei schaut und und und… Es gibt so viele Details, so viel Impulse, die mir immer deutlicher auffallen. Und das macht wirklich Spaß und brint einem glaube ich sehr viel im Leben. Vielleicht habe ich den ein oder anderen jetzt dazu anregen können, noch mehr auf die vielen alltäglichen Situationen zu achten.
Dann bleibt mir jetzt nur noch euch ein schönes und enstapnntes Wochenende zu wünschen und mich in meines zu verabschieden. 😉
Bis bald! Liebste Grüße von Justus