Nein, singen werde ich jetzt nicht, doch da dies mein erster Blogeintrag ist, stelle ich mich kurz vor:
Hallo Leute:
Ich bin Céline, 19 Jahre alt und im dritten Semester der Academy. Ich habe mit drei mit dem Tanzen begonnen, singe sehr gerne und darf mich stolz die Kleinste der Schule nennen 🙂 Seit 13 Jahren spreche ich in Hörspielen mit und bin seit 2002 Synchronsprecherin für Kinderfilme.
Doch genug von mir, denn heute war der erste „Unterrichtsmontag“ im neuen Semester und das hieß für uns um halb neun aufgewärmt im Raum New York zu stehen und mit dem Modern Warm up von Jessica sowohl den Tag, als auch die Woche zu starten.
Nach den Ferien mussten wir uns alle noch ein wenig mehr auf die Übungen konzentrieren, da sie dem Körper ein wenig fremd geworden sind, aber wir haben uns schnell wieder zurecht gefunden und die erste dreiviertel Stunde des Tages ging wie im Flug vorbei. Auch das neue erste Semester, welches das Warm up erst am Samstag zuvor gelernt hatte, kam sehr gut mit und konnte alles sehr schnell umsetzen.
Für mich ging es weiter mit Ballett bei Susanne. Ich, die ich in Ballett 3 bin, habe einmal die Woche mit fünf anderen Kommilitonen allein bei ihr und zwei mal die Woche dürfen wir sechs ihre Open Class besuchen. Was bedeutet, dass wir mit den Profis von König der Löwen und Tarzan trainieren dürfen. Eine super Chance für uns, da wir viel von deren Arbeitsweise und Umsetzung lernen können.
Heute waren wir bei ihr allein und wir begannen damit unsere Füße aufzuwärmen, was im Raum Scheveningen unbedingt nötig war, denn leider war ein Fenster die ganze Nacht offen und somit war es eiskalt. Doch uns wurde schnell warm, da wir die gesamte Stange, sprich Pliés, tendus, jetés etc bis hin zu den Grand battements in einer dreiviertel Stunde geschafft haben, sodass uns noch eine halbe Stunde für die Mitte blieb. Wir haben eine kleine Übung mit Tendus und Balancen bekommen, aus denen dann in der zweiten Runde Pirouetten werden sollten. Eine sehr gute Übung um sich zu platzieren und die eigene Mitte zu festigen. Es folgten sautés (kleine Sprünge), sowie eine heute sehr komplizierte Pirouettendiagonale und schließlich das kleine Allegro. Das Allegro ist eine gegensätzliche Form des Adagios. Das Allegro besteht aus einem schnellen Takt, d.h. es handelt sich um schnelle Bewegungsabläufe, wie Sprünge oder Pas de bourrés, wohin gegen das Adagio langsam ist und viele Balancen als auch Dévelopés und Arabesquen enthält.
Als nächstes hatte ich Musiktheorie bei Sebastian de Domenico, der uns ab diesem Semester auch in Ensemblegesang unterrichtet und der den Begriff „Musikpraxis“ bevorzugt, denn wir werden viel mit dem Klavier arbeiten und durch das Probieren, lernen, denn es wie heißt es so schön: „learning by doing“. (Robert Baden Powell)
Zuerst haben wir viele Dinge besprochen, damit Sebastian feststellen konnte auf welchem Stand der Einzelne ist, denn wir waren vorher in unterschiedlichen Levels. Danach haben wir die Definition von „staccato“ und „legato“ formuliert (staccato: wird kurz und abgehakt gespielt, ist italienisch und bedeutet „sich abstoßen/ abgetrennt ; legato: ist ebenfalls italienisch und bedeutet gebunden, hier wird eine Melodie ohne akustische Unterrechung gespielt/ gesungen), als auch den Song „Dreams“ von der Sängerin Gabrielle begonnen zu besprechen, sprich um welche Taktart handelt es sich?, welche Instrumente sind beteiligt? etc.
Da ich Montags einen sehr vollen Plan habe, habe ich dann die halbe Stunde die mir zwischen Musiktheorie und Sprecherziehung blieb genutzt um etwas zu essen, was jedoch nebenbei passieren musste, da ich für meine Korrepititionsstunde noch Noten kleben musste. 😀
Sprecherziehung haben wir dieses Semester weiterhin bei Eva Weissmann, die jetzt eine weitere Ausbildung, nämlich die zum „designated linklater teacher“ begonnen hat. Kirsten Linklater ist eine der berühmtesten Dozenten für Phonetik die eine bestimmte Methode entwickelt hat um besser mit der „freien“ Stimme zu arbeiten. (Buchtipp: Freeing the natural voice“) http://www.kristinlinklater.com/
Wir haben einige Übungen gemacht, wie zum Beispiel auf der Erde liegen und sich vorzustellen, wie die Knochen im Körper angeordnet sind, um zu verstehen, dass der Körper ohne aufwendige Muskelkraft durch die Wirbelsäule aufrecht gehalten wird. Ein sehr wichtiger Punkt fürs Sprechen, denn das Ziel ist es Kiefer, Zunge und Bauchmuskulatur während des Sprechens zu entspannen. Bei der Erzeugung eines F-Lautes, musste ich dann leider feststellen, dass ich beim kleinsten Geräusch, das ich von mir gebe, meinen Bauch anspanne, eine gute Feststellung zwar aber das bedeutet viel, viel Arbeit für die nächste Zeit. Zum Schluss haben wir in unserem Buch „Sprechtechnisches Übungsbuch“ das Kapitel über die Verwendung und Bildung der Konsonanten begonnen, sprich wo beispielsweise das m, n, oder gar das ng im Mund gebildet werden. Auch diese Stunde verging wie im Flug und ich musste mir schnell einen Raum suchen, um mich einzusingen, denn ich hatte 15 Minuten Zeit bis meine Korrepstunde begann. Doch leider waren alle Räume wegen der heutigen Wicked-Audition belegt, was natürlich eine Menge Andrang bedeutete, so habe ich meine Übungen einfach auf dem Flur gemacht, was bei dem Gewimmel niemanden gestört hat.
Mit Michael habe ich heute eine „Ich suche einen Popsong der zu mir passt“ Stunde gemacht. Da ich eine sehr helle und klare Stimme habe, habe ich mich bisher nie an Popsongs getraut, doch in den Ferien hatte ich viel Zeit Musik zu hören und habe mir fürs Erste auch drei Songs rausgesucht die ich heute ausprobiert habe: Umbrella von Rihanna (etwas mehr in die Richtung HipHop), Ordinary day, als auch a thousand miles von Vanessa Carlton. Wir haben rumprobiert und festgestellt dass „a thousand miles“, wenn er eine Terz höher transponiert wird, ein guter Popsong für mich ist, mit dem ich also nun die nächste Zeit arbeiten werde, um die Sparte Pop abzudecken.(http://www.youtube.com/watch?v=kc1FKdPVHHI)
Als nächstes hatte ich Interpret mit Sonja Farke und Kelle (Prof. Knipphals) als Pianist. Auf dieses Fach war ich sehr gespannt, denn es sollte meine erste Stunde sein. Es hat mir unglaublich viel Spaß bereitet. Ich hatte „Ich bin Teil davon“ aus dem Musical „Die letzten fünf Jahre“ von Jason Robert Brown dabei und wir haben darstellerisch/schauspielerisch als auch musikalisch sehr viel dran gearbeitet und durch diese Verbindung von Schauspiel und einem Blick auf die Noten stellt man fest, dass man oft Ansätze zu spielerischen Veränderungen in der Musik selbst wiederfinden kann, wie hier eine Taktänderung, die den Wechsel von Wut zu Verliebtheit nochmals unterstreicht und vereinfacht. Die halbe Stunde war viel zu kurz und es kam mir vor, als wären erst 10 Minuten seit Beginn vergangen.
Nun hatte ich nur noch Jazz, ebenfalls Level 3 was bedeutet, dass wir neben Philip Kempster, unserem regulären Dozenten, jeden Montag von fremden Dozenten unterrichtet werden, die alle 4 Wochen wechseln. Eine sehr gute Übung für uns, um mehrere Stilrichtungen kennenzulernen und von aktiven Darstellern unterrichtet zu werden.
Heute hatten wir Katie Heidbrecht, die unsere unbekannten Choreos bei der letzten Prüfung gemacht hatte. Sie hat bereits in vielen Musicals wie zum Beispiel „Tanz der Vampire“ oder „Der Schuh des Manitu“ unter anderem als Dance captain mitgewirkt und hat mit uns heute eine lyrical jazz Combi gemacht, auf ein Stück, das uns allen bekannt vorkam, aber niemand wusste wieso. Schließlich haben wir herausgefunden, dass wir das Stück nicht kannten, aber sowohl den Komponisten als auch den Sänger, denn hierbei handelt es sich um unseren lieben Perrin, den neuen künstlerischen Direktor der Academy, ein sehr schönes Stück called „Sum of two“. In den nächsten drei Wochen werden wir weitere Choreos lernen, und an dieser weiterarbeiten, ich bin sehr gespannt.
Das war nun auch schon mein Montag und mein erster Blogeintrag. Ich hoffe, ich konnte euch den Tagesablauf etwas näherbringen und verabschiede mich bis zum nächsten Mal,
liebe Grüße und eine gute Nacht
eure Céline