Loslassen


Hallo liebe Leser und vielen Dank fürs zahlreiche erscheinen zu unserem Stück „…über die Liebe“. Es war so voll, dass wir noch zusätzlich Karten ausgedruckt und Stühle hinzugestellt haben. Das kann aber nicht annähernd in Worte fassen, wie es sich für uns angefühlt hat. Es waren zwei sagenhafte Vorstellungen, mit unglaublich viel Energie und Applaus. Mir ist nicht ganz klar gewesen, dass es schon Teil unserer Prüfung war und vielleicht ist das auch ganz gut so. Es war genau das, was mir so sehr gefehlt hat; ein zusammen hängendes Stück vor fremden Publikum. Einfach mal wieder das machen, was am Ende unseres Weges stehen sollte. Die erfolgreiche Aufführung.

Und das war sie. Mütter, Geschwister, Freunde, Dozenten und auch fremde Menschen waren begeistert von unserer Leistung und genauso von der Leistung des Teams, das hinter uns gestanden hat. Gerade die Dozenten haben das ja auch noch im Blick.

Jetzt ist es leider schon wieder vorbei und eine Menge Holz liegt vor der Tür, das gehackt werden möchte.

Heute haben wir in Jazz die zweite Prüfungs-Choreographie gelernt und sie gefällt mir sehr gut. Es hat wieder ein wenig Modern Elemente und falls sich noch jemand erinnern sollte: Das macht mir Spaß! Außerdem habe ich das Gefühl es liegt mir körperlich mehr. Jedenfalls läuft sie schon sehr gut.

Mittwoch bekommen wir dann wieder Besuch von einem Herren, der mit uns eine Masterclass abhält. Dazu hat jeder von uns zwei Kurzversionen von Liedern abgegeben, damit alle an ihren Songs arbeiten können. Später dazu mehr.

Insgesamt schleicht sich so langsam auch wieder in unser Bewusstsein, dass bald Prüfungen sind. Klar war uns das natürlich schon lange, aber jetzt liegt es auch wieder in der Luft. So haben wir heute in Musiktheorie schon einmal den Ernstfall geprobt, mit nach vorne kommen und ohne große Vorbereitung vor dem Rest der Klasse Rhythmus, Melodie, Tonleitern singen und Kadenzen raus hören. Es läuft schon recht gut. Sicherlich noch nicht Prüfungsreif, aber wir sind auf dem richtigen Weg.

In Textanalyse ging es heute wieder sehr praktisch her. Wir haben die Seiten getauscht. Beziehungsweise ein Mitschüler hat mit unserem Dozenten getauscht und schlüpfte in die Rolle des Dozenten / Regisseurs und hat mit uns an einen Schauspielstück gearbeitet. Es war eine inspirierende Arbeit für alle – soweit ich das beurteilen kann. Diese spielerische und praktische Arbeit ist mir sehr viel Wert und ich empfinde es ohnehin als überaus hilfreich sich sein Handeln auch aus anderen Perspektiven zu gönnen. In diesem Fall eben aus der Sicht des Regisseurs. Denn obgleich nur ein Mitschüler in diese Rolle geschlüpft ist, haben wir doch alle daraus gelernt und für ihn mitgedacht.

Heute sind auch endlich meine neuen Ballettschläppchen eingetroffen und ich kann sie mir morgen abholen. Irgendwie habe ich da schon so eine tänzerische Beziehung zu den hautfarbenen Tanzschühchen aufgebaut.

Ballett lief dann auch heute wieder einmal ziemlich gut – gefühlt jedenfalls. Hui und da fällt mir glatt auf, dass ich Gesang bisher ganz vergessen habe und zwar deshalb, weil ich gerade berichten wollte, das Ballett und Gesang wie ein kleiner Heimathafen für mich sind. Hafen und Anker zugleich. Ich glaube jeder hat einen solchen Hafen in dem was er tut, ich hoffe es jedenfalls. Das ist dann ein wenig wie zu Hause sein und ankommen und Kraft tanken für den Rest des Tages und die Woche.

Ich spiele Gitarre und Klavier, bin aber weiß Gott weder ein Genie, noch ein intensiver, drei -Stunden-am-Tag-Skalen-Über, doch plötzlich, spiele ich ein schweres Riff und denke mir „Ups, warum kann ich das?“. Weil ich es einfach mache, mit Spaß und ohne Druck, immer und immer wieder und so ist das auch bei Ballett. Natürlich habe ich da einen gewissen Druck, aber ich bin nicht verbissen und verkrampft. Für den Gesang konnte ich das die längste Zeit leider nicht sagen, weil das für mich immer mein Schwerpunkt war. Getanzt habe ich schließlich vorher nicht und Schauspiel. Naja, meine Mutter hat mir oft gesagt, ich sei ein Schauspieler, aber sie meinte glaube ich nicht den, der auf einer Stadttheaterbühne Shakespeare spielt. Inzwischen bin ich ein wenig entspannter was den Gesang angeht, was sicherlich auch an dem Fortschritt liegt, den ich endlich spüre und auch wieder abrufbar machen kann.

Heute haben wir zum Beispiel an einem Lied gearbeitet, welches ich zu Beginn meiner Ausbildung schon einmal ausgepackt habe. Es ist schon sehr anspruchsvoll und ich möchte nicht sagen, dass ich es jetzt einfach so runter singen kann, aber dennoch war es erstaunlich, wie sich das verändert hat. Ohne den nötigen Abstand zu sich selbst, bemerke ich manchmal gar nicht die kleinen Fortschritte, die nach fast einem Jahr schon einen großen Unterschied machen.

Kommentare in diesem Blog werden nicht öffentlich angezeigt, sondern nur von den Schülern selbst empfangen, gelesen und bei Fragen auch beantwortet.

Kommentar schreiben

Du musst eingeloggt sein , um einen Kommentar zu schreiben.