Make Music out if it!


Hallo ihr Lieben,

heute ist es Zeit für meinen ersten Blog. Ich bin Shari, 19 Jahre alt und tanze, singe und spiele mich momentan durchs 1. Semester der Academy!

Heute war für uns alle ein ganz besonderer Tag, denn wir bekamen die Chance am Jason Robert Brown Workshop teilzunehmen. Jason Robert Brown ist ein amerikanischer Musical-Komponist und Autor, der einen hohen Bekanntheitsstatus in den USA genießt und auch immer häufiger in Europa gespielt wird (z.B. The Last Five Years). Momentan ist er in Europa unterwegs und zum ersten Mal in Deutschland, wo er neben einer Master Class und Schüler Workshop, auch ein Konzert am 20. September im TUI Operettenhaus geben wird. Für uns Musical-Studenten natürlich eine tolle Erfahrung jemanden wie ihn so live erleben zu können!

Für seinen heutigen Workshop sind viele Schüler aus Berlin, München, Wien, Essen , Dresden und Hamburg zusammen gekommen um entweder aktiv oder passiv am Workshop teilzunehmen.

Unser Tag fing somit etwas früher an, denn wir hatten vor dem Workshop noch die Aufgabe, den Raum für die ca. 100 Zuschauer (inkl. Teilnehmer) herzurichten. Es war eine tolle Atmosphäre als nach und nach auch Schüler der anderen Schulen kamen und letztendlich alle in den Raum durften um sich Plätze zu suchen. Und pünktlich um 10.30 Uhr fing es auch an. Ralf Schädler und Simone Linhof, die den Workshop organisiert haben, hielten noch eine kurze Ansprache und gaben dann das Wort an Jason Robert Brown, der ganz lässig in Jeans und T-Shirt den Workshop eröffnete. Sehr sympathisch und mit lockerer Art erklärte er worin seine Arbeit besteht. „Everything you need is in the music“ war einer seiner Merksätze, die für mich auch vollkommen Sinn machten. Er wies daraufhin, dass Komponisten sich mit ihrer Musik ausdrücken wollen und man auf die Struktur oder die Wechsel in den Harmonien achten sollte um ein Lied zu interpretieren.

Jeder Teilnehmer hatte drei Lieder vorbereitet (vor 1960 geschrieben, nach 1960 geschrieben, Jason Robert Brown Song) und Jason wählte je eins davon aus, welches vorgetragen werden sollte. Es war sehr interessant, wie er seine Wahl auch begründete, oder auch begründete, warum er manche Lieder nicht hören wollte. Jason Robert Brown bevorzugt eine „A-A-B-A“ Struktur, heißt übersetzt: du sagst etwas, du sagst es nocheinmal, du versucht es auf anderem Wege zu sagen und sagst es dann nochmal („give me the key, now please give me the keys, if you dont give me the keys i will call the police, so give me the keys!“). Der erste Vers muss sich vom zweiten unterscheiden, auch wenn man genau das gleiche sagt und oft verwendete er Übungen, wo die Teilnehmer nur auf „lalala“ singen sollten um nicht durch die Worte sich auszudrücken, sondern durch unterschiedlich gehaltene „lala’s“.

„Make some drama happen“ war ein weiterer Merksatz für mich und „make a story with the music“. Jason erklärte, dass es nicht immer gut sei den einfachen Weg zunehmen um ein Lied zu interpretieren, denn dieser wird von allen gewählt. Um ein Lied interessant zu machen muss man eine Geschichte um die Musik bauen und wenn man eine Note hält, dann gibt es dafür auch einen Grund sie zu halten und nicht nur weil es schön klingen soll. Man will etwas damit ausdrücken!

Ein weiteres großes Anliegen von ihm war auch, dass man nicht nur an seiner Belt-Stimme arbeitet, sondern auch an der klassischen Stimme. Oft wählte er lyrisch geführte Lieder aus, denn ohne klassische Grundlagen nützt einem der höchste Belt nichts. Des Weiteren fing er oft an die sogenannten W-Fragen zu stellen – wer bist du? Wo bist du? Warum singst du? Wen sprichst du an? Durch diese simplen Fragen, die man einfach für sich selber im Kopf beantworten muss, wurden die Lieder viel klarer und es wurden richtige Geschichte daraus, wo die Emotionen für den Zuschauer viel verständlicher wurden. Hier ein weiterer Satz von ihm: „specific helps“.

Man sieht also, man kann so viel schon vom Zuschauen lernen, auch wenn man nicht direkt beteiligt ist. Es war super spannend seine Arbeit zu observieren und auch Leute von außerhalb zu hören. Jetzt bin ich noch motivierter in meine nun schon vierte Woche zu starten und an Liedern zu arbeiten und mich genau die gleichen Fragen zu stellen, die Jason den heutigen Teilnehmern gestellt hat. 🙂

Ganz liebe Grüße aus dem Norden,

Shari

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