„Musicalkosmos an Außenwelt“


„Und was macht man so in einer Ausbildung?“

Na, wir singen. Zum Beispiel:

Der Hans der kaut heut Schweizer Käs‘ ohne Gebiss.

Ob er aber mit dem Oberkiefer kaut

oder aber mit dem Unterkiefer kaut

oder aber überhaupt ned kaut,

ist nicht gewiss.

Kinderlied: \“Heut kommt der Hans zu mir\“ auf Youtube

„Ist das Musical????“

Nein.

„Was hat das dann mit eurer Ausbildung zu tun? Ihr macht doch ne Musicalausbildung! Macht man da kein Musical?“

Richtig. Wir machen eine Musicalausbildung. Und die Ausbildung gliedert sich in drei Fachbereiche: Tanz, Gesang und Schauspiel. Die einzelnen Fachbereiche sind dann noch einmal Unterteilt. Zum Beispiel unterteilt sich der Fachbereich Tanz in Jazz, Ballett, Modern und Steppen.

„Ja, und bei Gesang habt ihr dann ein Fach „Kinderlieder“, oder was?“

Nein. Wir haben kein Kinderliederfach. Wir haben Ensemblegesang, Einzelgesang, Interpretation und Korrepitition.

„Aha. Und was soll denn dann der Text jetzt am Anfang?“

Nun ja, das ist eine Gesangsübung.

„Ahja. Damit lerne ich also Singen!“

Naja, so einfach ist das nicht. Für die richtige Gesangstechnik gehören schon ein paar mehr Übungen und ein paar mehr Jahr dazu. Dieses Kinderlied haben wir heute in Ensemblegesang dazu genutzt um unser Kiefer zu lockern und um unsere Artikulation und unseren Zusammenklang als Chor zu verbessern.

„Na das durfte ja sehr einfach gewesen sein. Wenn das ein Kinderlied ist, dann kriegt ihr Profis das doch sofort hin.“

Die Tatsache, dass es ein Kinderlied ist, macht es nicht wirklich einfach, denn das Lied hat so seine Tücken. Zum einen wird das Lied meist in Schallgeschwindigkeit gesungen. Also, probier doch einfach mal den Text ultraschnell zu sprechen, ohne dich zu verfransen.

„Der Hans dhhhhhkaöer kaut heut Schwhjkjhlqeizer Käs‘ ohne hjkdhGebiss.

OHJLDKHslKHGKÖb er aber mit dem OberkiJKDlöjgÖefer kaut

oder DskhSLKmit dem Unterkiefer kaut

oder aber üJDdhberhajkupt hjdkLFjgljlLglGDklgkLgkL“

Na? Gar nicht so einfach, was? Das funktioniert nur dann richtig gut, wenn das Kiefer ganz locker ist und nicht aktiv „mithackt“ bei den einzelnen Silben. Zum zweiten werden im Lied manche Wörter mehr, manche Wörter weniger stark betont. Probier doch mal den Text ultraschnell zu sprechen und dabei folgende Wörter durch Lautstärke zu betonen: Oberkiefer, Unterkiefer, überhaupt. Na? Schon verfranst? Zum dritten und letzten müssen die zuvor genannten Aufgaben von 40 Personen exakt gleichzeitig ausgeführt werden – ich gebe zu, alleine ist diese Aufgabe nur schwer zu erfüllen, es sei dann man beherrscht Obertongesang und kann mehrere Töne gleichzeitig erzeugen – aber selbst dann erscheint mir die Ausführung als äußerst unkomfortabel.

„Welche Wörter soll ich noch gleich betonen? Obertongesang? Kann ich nicht. Ach, du, das klingt alles so anstrengend! Da hab ich jetzt keinen Bock drauf.“

Jedenfalls denke ich, dass man sich die Schwierigkeiten dieses einfachen Kinderliedes nun schon etwas plastischer vorstellen kann. Und man kann sich auch den Spaß vorstellen, den wir hatten, als wir versuchten unsere Kiefer loszulassen und die richtigen Wörter zu betonen. Außerdem schau dir doch mal den Text allein an, der ist ja schon zum Schreien! Warum dürfen eigentlich nur Kinder sowas singen? Ich plädieren hiermit dafür, dass auch Erwachsene dieses Lied singen dürfen!

Achso, eine weitere Schwierigkeit hätte ich fast vergessen, das Lied ist ein Kanon! Wer sagt jetzt noch, das sei leicht? Hä?

„Und außer Kinderlieder zu üben macht ihr nichts den ganzen Tag?“

Bitte? Wir machen N I C H T S? Naja, außer Ballett und Modern am Morgen, sowie Schauspiel den ganzen Nachmittag über und eigenständiges Proben am Abend…..

Stimmt, wir machen eigentlich fast nichts. Ich denke die Frage erübrigt sich, insofern es bereits halb zwölf in der Nacht ist und dies der einzige Zeitpunkt zu sein scheint, an dem ich Derweil habe diesen Blog zu schreiben.

MERKE: Esst mehr Schweizer Käs‘!!!

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