Noch eine Woche – OPEN HOUSE


Wir hatten mal wieder eine „normale“ Woche. Normal heißt in diesem Fall: Unterricht nach Stundenplan. Der Unterschied zur „Kick-Ass-Woche“ , unserer Projektwoche ist riesig. Manche Dozenten meinen auch, in vielen von uns Veränderungen entdecken zu können, die sie auf diese eine Woche zurückführen.

Für mich die Woche, in der wir uns mit Spring Awakening beschäftigt haben, eine besondere Erfahrung. Es ist mal was anderes, sich wirklich auf ein Projekt zu konzentrieren. Natürlich ist es nicht so, dass wir nur einen Song und eine Choreo haben die wir versuchen zusammenzusetzen. Wie im Schulalltag gibt es mehrere Punkte die erfüllt werden müssen. Aber in der normalen Schulwoche, versucht man doch schon ein wenig mit seiner Energie zu haushalten. Man versucht den semesterstreckenden Lernprozess möglichst effizient zu nutzen, immer auf der Suche nach einer kleinen Stelle an der man Luft holen kann, kurz mit nur 75% durch die Stunde zu kommen oder einfach zu markieren. Auch hetzt man oft fünf mal am Tag von einer Tanzklasse in die nächste und muss auf einen Schlag in eine andere Tanzrichtung, in einen anderen Tanzstiel wechseln und bedenken was die wichtigsten Kriterien beim jeweiligen Dozenten sind.

Wenn man sich mit einem Projekt beschäftigt, hat man es da ein wenig anders. Zum einen gibt es keine Möglichkeit Luft zu holen. Schließlich soll etwas großes in kurzer Zeit entstehen. Es gibt keinen Lehrplan auf dem steht, bis zu welchem Semester man vier Pirouetten drehen kann. Es geht darum, alles sofort mit voller Energie zu meistern. Was nicht bei 100% ist, wird nicht gemacht. Das Projekt kommt nicht voran, wenn wann man nicht alles sofort richtig macht.

Nur einmal haben wir natürlich nichts gemacht in der Woche. So gut es auch geklappt hat. „So‘n verficktes Leben“ haben wir am ersten Tag begonnen und täglich mindestens 4 mal gemacht. Auch jetzt, nach der Woche treffen wir uns fast täglich um es noch einige male zu machen. Nur damit wir auch nichts vergessen, und die Kondition nicht verloren geht.

Bei Spring Awakening war es bisher so, dass man meistens Leute gecastet hat, die im Musical noch gar keine bzw. wenig Erfahrung haben. Bei der Produktion in Wien, war André Naujoks, von der Joop van den Ende Academy, der einzige mit einer Musicalausbildung. Bei dem Musical geht es aber sehr um die Personen. Deswegen möchte man auf Professionalität verzichten. Natürlich konnte nicht jeder machen, was er will. Aber Professionalität gäbe dem ganzen eine gewisse Kälte. Es sollte alles Pur bleiben. Möglichst viel Freiraum und so einfach wie möglich. Kein großes Bühnenbild, keine großen Kostüme.

Wir haben auch eine ganz neue Art der Erarbeitung unseres Berufs kennengelernt. Normalerweise geht es bei uns darum, Szenen zu erfinden, Songs zu spüren und daraus Personen zu erschaffen, Choreos zu lernen und auszufüllen, alles mit der Zeit und so, dass der Sinn nicht verloren geht. Anschließend wird geschliffen. Also von innen nach Außen.

In dieser einen Woche jedoch, ging es genau andersrum, wie es nämlich in den meisten Produktionen geht. Man bekommt nur gesagt auf welchem Satz man wo stehen soll und auf welcher Silbe der linke Arm gehoben wird. Man muss sich dann danach überlegen, warum die Rolle das macht. Es ist alles Vorgegeben, erfunden wird wenig. Man kann sich nur selbst in die Figur einbringen und diese so formen. So geht man besonders oft bei Produktionen vor, die vom Broadway kommen. Die Autoren der Stücke, möchten gerne möglichst viel bewahren. Sowohl in der Musik, als auch in den Abläufen.

Wenn man kein Profi ist, ist man aber noch lange nicht untalentiert 😉 Wir sind schließlich auch noch keine Profis, aber wir haben den Teil der Show, den wir gelernt haben gut zusammengesetzt. Und sehen könnt ihr dies in einer Woche, am 22.11.2010 um 20Uhr in Studio New York in der Joop van den Ende Academy (Kehrwieder 6 , 20457 HH).
Auch das Erste Semester hat ein großes Programm aus Linie 1 zusammengestellt. Wir freuen uns schon sehr, mal wieder volles Haus zu haben. Der Eintritt ist natürlich wie gewohnt umsonst.

Auch der Termin für das WeihnachtsOpen-House steht schon fest. Der 13.12.2010 ist der Montag, an dem ihr alle herzlich in die Academy eingeladen seid.

Alle Termine stehen auch auf unserer Schülerseite: http://www.jvdea-s.de/

Gehen wir nun in einer weitere Woche, in der wir neben den Proben und Vorbereitungen für das Winter-OpenHouse, dem Wicked-Projekt dem generellen Unterricht auch viel für Spring Awakening üben werden.

Und ich werde diese Woche auch noch einen kleinen Ausflug machen. Von diesem werde ich euch auch noch ganz ausführlich berichten, da ich denke, dass es unglaublich spannend wird.

Wohin es für mich geht, und was ich dort mache, ist vorerst noch geheim. Ich gebe nur einen kleinen Tipp:

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