Tut das weh?


Hey,

es war Samstag der 19.09.09 und für das erste und dritte Semester bedeutete dies Gesangsworkshop : >Lyrisch geführt, tut das weh?<

Es war ein kühler aber doch sonniger Morgen in Hamburg, als ich mich heute  8:30 auf den Weg zur Schule machte und nur zwei U-Bahnstationen weiter, die ersten meiner  Mitschüler traf. Wie fleißige Bienen, auf dem Weg zu ihrem Stock, schwirrten wir wieder in die Schule ein, um heute eine Frage zu klären: WAS IST LYRISCH GEFÜHRT?

Sicher hat sich jeder von uns Gedanken darüber gemacht, doch so richtig sicher war sich keiner, was „das“ genau sein soll und wofür man „das“ denn eigentlich braucht…

…“Nicht zu singen, ist das Beste für die Stimme“…das waren mit die ersten Worte von Eva Maria, die mich auch zugleich nachdenklich stimmten, …Ist es nicht komisch, so einen Gesangsworkshop einzuleiten?…aber sie hatte vollkommen Recht , wenn man erkältet, krank ist oder man sich nicht gut fühlt, ist die Belastung, welche unsere Stimmlippen aushalten müssen noch viel größer und keiner von uns will und sollte seine Stimme so einfach aufs Spiel setzten. So konnten zwar ein paar von uns heut nicht mit singen, aber dennoch viel lernen, da wir die Frage die uns beschäftigte erst einmal  teoretisch klären wollten.

Zusammen kamen wir auch recht schnell zu einer Antwort, was lyrisch geführt eigentlich ist :

…“lyrisch „ kommt aus dem griechischem und leitet sich vom gleichen Wortstamm ab, wie auch die Lyra es tut, ein Zupfinstrument, zu welchem der Dichter beim spielen seine Verse sagte oder sang. Ob er nun „lyrisch geführt“ sang, darüber lässt dich nur spekulieren :D, aber Tatsache ist, dass er es leise und gefühlvoll machte um sein Instrument nicht zu übertönen.

Doch so gleich kam die Frage auf, ob denn dann lyrisch leise sein muss….aber nein, man kann auch lyrisch  laut singen , es geht hierbei mehr um die Wirkung.

Lyrisch heißt also gefühlvoll und stimmungsvoll;… soviel zum Ausdruck, aber uns geht es ja auch um die Technik, wie man solch eine Stimmung/Klang erzeugt mit unserem „Werkzeugkasten“, unserer Stimme.

Aber auch darauf haben unsere Gesangslehrer eine Antwort :

….man darf nicht belten; man sollte überwiegend die Kopfstimme nutzen, auch in der Mittellage und Tiefe ; man muss fokusieren, und wie immer, STÜTZEN !……leichte Überforderung machte sich breit und ich war schon gespannt auf die Praxis. 🙂

Nachdem wir uns unter der Anleitung von Steven eingesungen hatten, galt es nun unser Wissen anzuwenden. Den Anfang machte Lara mit „The Worst Pies In London“, später sangen auch Luisa und Morten sowie auch Milena aus dem ersten Semester und wir stellten fest, dass man jedes Stück zwar lyrisch geführt singen kann, es aber nicht immer passt.

So ist es oft bei Charakterrollen, hier soll der Gesang schon fast eine Sprechqualität erreichen.

Bestes Beispiel „Worst Pies In London“, die Strophen sind eher „Sprech“ betont und der „Reifrain“ kann durchaus lyrisch gesungen werden. Hingegen „Könntest Du Doch Wieder Bei Mir Sein“ sollte durchgehen lyrisch gesungen werden, ja fast schon „opernhaft“.

Ich glaube, dass jeder, der heut gesungen hat und auch wir anderen, die zugehört haben  nun ein Gefühl dafür bekommen hat, in welche Richtung es gehen soll.

Lyrisch geführt tut nicht weh, im Gegenteil, es tut der Stimme gut und auch den Ohren der Zuhörer J.Dies betätigte auch der Applaus und die Begeisterung, die jeder von seinen Mitschülern empfing, der mit Hilfe von Eva Maria und Steven seine „lyrische Stimme“ entdeckte.

Ich bin im Workshop nicht zum singen gekommen, konnte aber trotzdem viel für mich mitnehmen und habe dies auch sogleich an „STARS“ aus Les Misérables ausprobiert.

Nun werde ich den Samstag wohl  bei mir in der Wohnung ausklingen lassen, die Woche über staut sich immer so reichlich Hausarbeit an, die nun erledigt werden will.

Liebe Grüße,

Franziskus 🙂

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