Passend zum sonnigen Wetter, war unser Workshop ebenso von leichter und doch meistens beschwingter Natur. …Schlager….Nachdem ich nun in dieser Woche schon 2 von 3 Tanznachprüfungen hinter mich gebracht habe…nein so schlimm war es nicht 🙂 , freute ich mich besonders sehr auf ein Wochenende mit weniger Tanzanteil.
Nun fragt man sich sicher was Musical nun mit Schlager zutun hat und warum man so was eigentlich noch extra lernen muss, aber man sollte nicht vergessen, das es mittlerweile mehr und mehr Shows gibt, in denen auch „Schlager“ eine bedeutende Rolle spielen. Hier kann man schon mal die beiden nicht ganz unbekannten Musicals „Ich war noch niemals in New York“ mit den Hits von Udo Jürgens
und „Ich will Spaß“ mit den Songs der NDW, als gutes Beispiel nennen.
Natürlich hatten wir heute auch einen Schlagersänger zu Gast, der uns erstmal mit ein paar WarmUp- Spielen fit für das Singen machte, ja selbst für einen Schlager sollte man warm sein :)…
Andreas Zaron selbst auch Musicaldarsteller, Texter und Schlagersänger führte uns erst einmal etwas in die Definition des Schlagers ein und wir kamen schnell zu dem Entschluss, dass man sich egal mit welcher Beschreibung auch zu weit aus dem Fenster lehnen kann. So könnte alles zum Schlager gemacht werden und umgekehrt, es scheint doch letzten endlich an der Bandbreite und der Art des Publikums und Zuhörer zu liegen, ob ein Song ein Schlager ist oder nicht….die einfache Übersetzung, „Schlager“ = „Hit“ ist einfach nicht mehr unfassend genug. Aber dennoch hier eine kleine Definition aus der freien Enzyklopädie :
„Als Schlager werden ganz allgemein leicht eingängige Instrumentalbegleitete Gesangsstücke mit wenig anspruchsvollen, oftmals humoristischen oder sentimentalen Texten bezeichnet. Seit den 1940er Jahren macht sich bei den Schlagern auch immer mehr der Einfluss von jazzigen Rhythmen und Harmonien bemerkbar. Somit ist der Schlager ein Ohrwurm, ein volksnahes Lied, meist mit einer harmonischen Melodie und einfachem Text.„
Man muss nun aber anfügen, dass nicht nur bei dem Einfluss von anderen Stilen geblieben ist, sondern Heute der Übergang zwischen Schlager, Pop/Rock-Song…etc. fließend ist und manchmal nicht mehr von einander unterschieden werden kann.
Aber lassen wir mal die Theorie, die Frage ist ja immer noch, und so ist es in allen musikalischen Bereichen, was der Interpret daraus macht.
Da sich keiner so recht getraute den Anfang zu machen, wurde Alice von Andreas bestimmt und man hätte nicht besser in den Workshop starten können. „Sag mir Quando, sag mir wann“ sang und präsentierte sie so, dass man hätte glauben können bei der Schlagerhitparade zu sitzen. Andreas meinte auch, dass der Titel und der Stil super zu Alice und ihrer Stimme passen würde und darum sollte sie auch gleich noch mal singen und noch mehr geben….was heißen soll, noch mehr das Bild zu erfüllen, was man von einem Schlagersänger hat. Natürlich löste ihre zweite Version noch mehr Begeisterung aus und man konnte das mitklatschen kaum noch unterdrücken. Also Aufgabe erfüllte könnte man meinen, man hat das Publikum auf leichte und doch sehr oberflächliche Art glücklich gestimmt….aber da gibt es noch mehr. Und darum drehte sich dann eigentlich der Workshop, ein Schlager kann mehr sein als nur „einfache“ Unterhaltung sondern er kann auch mehr geben….ja vielleicht kann er auch für Schweigen bei dem Zuhörer sorgen, wenn dieser so emotional berührt wird. Natürlich gibt dies nicht jeder Schlager her, aber ein gutes Beispiel ist in diesem Fall „So bist Du“ gesungen von Marco. Nachdem er uns am Anfang gezeigt hat, dass er auch der Schlagermacho sein kann, sollte er diesen Song auch mal ganz ernst nehmen und ihm eine tiefere Bedeutung geben. Und so sang er diesen sitzen und ganz ohne ein Augenzwinkern, ein flirtendem Lächeln und einer unnötigen, Überschwelligen Handbewegung…..und auf einmal konnte der Song auch berühren und einen etwas mitnehmen, in eine Richtung, die man sonst einem Schlager nie zugetraut hätte.
Im Verlauf des Workshop wurden noch Titel wie „Wenn du denkst du denkst“
und „ Ich will einen Cowboy als Mann“ oder „Siebzehn Jahr, blondes Haar“ gesungen und man konnte doch immer wieder sehen, dass es eine höhere Eben gibt, auf welche man einen Titel heben kann.
Nichts desto trotz hat der Schlager aber auch so viel Erfolg, weil er eben doch eine Leichtigkeit mit sich bringt und den Zuhörer doch schon mehr unterhalten, als bewegen soll und darum kamen wir letzten endlich auch zu dem Schluss, wenn wir zu einer Audition einen Schlager singt, sollte man dann auch die Erwartungen und ja eigentlich auch Aufgabe erfüllen wieder zu dem zurückkommen, was jeder im Kopf hat, wenn man an Schlager denkt.
Um einiges reicher an Erfahrung und auch neuen Erkenntnissen, dass aus so manchem Schüler an der Academy auch eine „Schlagerstar“ werden könnte, endete der Workshop und eine weiter Woche in der Ausbildung zum Musicaldarsteller. 🙂