Heute war ich endlich wieder fit. Nach zwei Tagen mit knallroten Mandeln war ich wieder in der Academy und konnte voll gas geben.
Zuerst stand das Ballett Warm Up bei Susanne auf dem Stundenplan. In der Diagonale machen wir schon die ganze Woche ein Chassé und gleich danach eines rückwärts. Obwohl es das selbe rückwärts wie vorwärts ist, finde ich es sehr schwer dabei nicht raus zu kommen.
Der Rest unseres Tages fand in Studio Rotterdam statt, da London an die Castingabteilung vergeben war. Diese Woche wird immer noch für Sister Act gecastet. Es ist sehr interessant, wer sich alles beworben hat. Man trifft in den Tagen in der Academy auf richtig viele prominente Personen, von denen man gar nicht wusste, dass diese Musicals machen oder bald machen wollen. Wer genau alles zu treffen war, verrate ich jetzt nicht, aber seid sicher: Ihr kennt sie auch. 🙂
In Jazz haben wir nach dem Warm up an einem neuen Cross-Flore gearbeitet. Wir müssen sie immer in zwei Teile teilen, da zum Schluss ein weiter Sprung drin ist, den man im gesamten Cross-Flore nicht in einem kleineren Studio unterbringen kann. Ansonsten gab es von Viviana wieder etwas Kritik, die für manche einzelne, aber auch für die gesamte Gruppe recht gut ausfielen.
Christian hat mir in Einzelgesang heute eine neue Technik beigebracht die man besonders beim Einsingen gut nutzen kann: Die Alexander-Technik. Diese Technik wurde von Frederick Matthias Alexander (1869-1955), einem australischen Schauspieler entwickelt.
Die Alexander-Technik basiert auf der Überzeugung Alexanders, dass der Mensch ein Organismus ist, in dem alle geistigen, seelischen und körperlichen Prozesse untrennbar miteinander verbunden sind. Dem folgend verbindet er in seiner Methode mentale und körperliche Übungen.
Dem Unterricht liegen die Annahmen zu Grunde, dass alte gewohnte körperliche Verhaltensmuster gehemmt und durch neue bessere Reaktionsmuster ersetzt werden können. Des Weiteren wird angenommen, dass der (Alexander-) Lehrer bessere Verhaltensmöglichkeiten kennt und dem Schüler vermitteln kann. Als idealtypische Haltung gilt dabei eine möglichst aufrechte, gerade Haltung bei gleichzeitig größtmöglicher Gelöstheit. Dem entsprechend gilt für die Bewegung idealtypisch eine größtmögliche Wirksamkeit bei möglichst geringer Anstrengung. Der Unterricht erfolgt in einem sehr langsamen, quasi meditativen Tempo, in dem sich der Schüler seiner Empfindungen auch bei kleinsten Haltungs- und Bewegungsunterschieden bewusst werden kann. Der Lehrer arbeitet sowohl mit Handlungsanweisungen, zum Beispiel: „Lasse den Kopf nach vorn und nach oben streben, sodass der Rücken länger und breiter wird“, als auch mit den Unterricht begleitenden sanften manuellen Korrekturen.
Zum Erlernen der Methode werden bei Einzelunterricht 25 bis 30 Lektionen von 30 bis 50 Minuten empfohlen. Die Schulung kann auch in Gruppen stattfinden.
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In der Version von Christian hieß es zusammengefasst: Herr Alexander wusste nicht, warum er so große Probleme mit dem Gesang hatte und entdeckte diverse Haltungsprobleme bei sich. Die trainierte er aus und sofort verbesserte sich sein Gesang. Für mich hieß das: Oberkörper leicht vorbeugen und Kopf und Hals strecken. Und tatsächlich: In der Tiefe viel es viel leichter die Töne auf den Körper zu setzen. Sie kamen mit viel mehr Volumen raus. Danach haben wir noch „Grace Kelly“ von Mika und „Love‘s Divine“ von Seal geübt.
In unserem neuen Fach, Performance Basics, bei Britta und Matthias haben wir wieder ganz krasse und tolle Sachen erlebt. Was genau dort passiert, soll den Raum allerdings nicht verlassen, da wir uns in dem, was wir dort probieren, nicht gestört fühlen sollen. Schließlich soll es ein Raum zum ausprobieren sein und keiner, in den oder über den gewertet wird. Aber vielleicht komme ich ja mal doch dazu euch ganz persönliche Erfahrungen, an denen die anderen nicht beteiligt sind, mitzuteilen 😉
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende,
Jan