Wie die Zeit vergeht


Unglaublich. Auf dem Fahrrad hab ichs mir mal wieder überlegt: Jetzt wohne ich schon fast zwei Jahre in Hamburg. ZWEI JAHRE?!!!! Richtig, richtig krass. Ich meine, ich habe doch erste meine Sachen ausgepackt und bin in meine WG gezogen. Das  soll jetzt schon zwei Jahre her sein?

Zwei Jahre lang Morning Class. Ungefähr 230 Mal habe ich mich also schon um 7 Uhr aus dem Bett gequält. 50 Mal bin ich sogar am Samstag sehr früh aufgestanden. Und was wir alles erlebt haben. Angefangen mit unsere Tanzvorbereitungwoche vor dem ersten Semester. Wir durften eine Woche vor dem offiziellen Semesterbeginn schon Tanzluft schnuppern. Wir haben gelernt was Tendues und Pliés sind. Haben Vivianas Warm Up und das Floor Bar Training gelernt und sogar eine kleine Choreo einstudiert, die wir bei unserer Erstsemester-Performance zeigen durften. Ich erinnere mich wie heute: Lebende Ballettstangen und so. Die erste Unterrichtswoche: Jeden Tag bin ich wie ein Stein ins Bett gefallen. Und wie ich mich gefreut habe in der ersten Ensemblegesangsstunde. Wie ein Schnitzel. Der Klang von 40 Leuten, die in richtigen Harmonien miteinander singen! Das war mir neu…. Dann rückte Weihnachten näher und wir waren plötzlich in der Vorbereitung für unseren ersten großen Auftritt, bei der Weihnachtsfeier von der Agentur König & Engländer. Gemeinsam haben wir eine Art Stück geschrieben: Den „Wei(h)nachtsmord“. Dann unser erstes Open House. Zu dritt haben wir „I wish I could go back to College“ gesungen – die Mehrstimmigkeiten eine Katastrophe…..Und dann die ersten Prüfungen. Ach, war das aufregend. Richtig schlimm auch irgendwie, denn wir wussten ja gar nicht, was auf uns zu kommt. Im Nachhinein, dann natürlich kein Stress ;-).

Die ersten Ferien und dann mit Vollgas ins zweite Semester. MIt einem neuen Fach „Performance Basic“. Niemand wusste, was es damit auf sich hat und nach den ersten Stunden, dachten sich die meisten: Okay, was hilft das für die Bühne. Wir waren zweimal die Woche, jeweils zwei Stunden gemeinsam in einem Raum und folgten unseren Impulsen. Sehr seltsam am Anfang und befremdlich. Aber schon bald ein irrsinniger Spaß, denn man konnte alles machen und alles sein. Wunderbar befreiend. Als ob wir mit der Schule nicht genug zu tun gehabt hätten, verfassten wir dann auch – inspiriert von unserem Wei(h)nachtsmord – noch ein eigenes Stück und brachten es im Sommer auf die Bühne. Supermario…..Und dann die zweiten Prüfungen. Auch nicht gerade entspannend. Und tragisch. EIne MItschülerin musste uns verlassen. Die Sommerferien. Und dann war das erste Jahr um.

Ach Gott, wie ich mich in Erinnerungen verliere. Also nur schnell das zweite Jahr rekapituliert: Perrin wird künstlerischer Leiter, Frühlingserwachen, Theaternacht, Azubigala, Open House Frühlingserwachen, Weihnachts-Open-House, Prüfungen (Wie immer.), Auftritt im Vier Jahreszeiten, und und und und und und.-

Das Jahr war sehr voll. Nur noch die Prüfungen fehlen. Und alle sind schon am tüfteln: Was ist mein perfektes Prüfungsprogramm? Ein Ballade hier, ein Chanson da, Schlager oder doch lieber einen Popsong. Also entspannt werden die Prüfungen wohl auch diesmal nicht werden. Vor allem nicht, wenn man bedenkt, dass mit jedem Semester auch die Anforderungen an die eigene Leistung steigt. Jetzt, nach zwei Jahren, sind wir ja schon zu zwei drittel am Ziel. Nur noch ein Drittel entfernt vom „fertig-sein“. Puh. Fertig? Darüber lässt sich ja streiten, was ist denn fertig? Oder zu zwei drittel fertig? Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich sehr gerne in den Erinnerungen schwelge. Das waren wirklich zwei sehr tolle Jahre, die ich auf keinen Fall missen möchte. Ob nun halb fertig oder nicht, ich freue mich auf das nächste Jahr. Allein der Gedanke jetzt schon über die Hälfte der Ausbildung hinter mir zu  haben stimmt mich wehmütig.

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