Vor zwei Wochen hatten wir den Workshop „WingWave“. Dafür ist Cora Besser-Sigmund vom Hamburger Besser-Siegmund-Institut in die Academy gekommen, und hat uns erklärt, was WingWave überhaupt ist.
Für uns, als Künstler, nutzt die WingWave-Methode am meisten um Leistung punktuell abrufbar zu machen. Also so eine Art Prüfungsstress muss beseitigt werden. Viele kennen es ja manchmal aus der Schule: Man lernt Wochen für eine Klausur und dann bei der Arbeit selbst, fällt einem kaum was ein. So etwas kann man mit WingWave beseitigen.
Auch der Audition-Stress ist ein Thema für WingWave. Die Entscheidungen, die auf die erbrachte Leistung folgen, blockieren oft den Kopf. WingWave hilft aber auch, wenn man die Motivation verloren hat. Das Training ist also nicht nur für Leute , die ihre Leistung selbst bemänglen, sondern auch für diese, die sie einfach nur neutral finden.
WingWave arbeitet mit der selben Methode, die unser Hirn sowieso schon macht. Meist Nachts. Wenn irgendwo Probleme auftreten, liegt das meist daran, das Informationen im Schlaf nicht richtig verarbeitet wurden. Cora Besser-Sigmund hat uns das mit folgendem Beispiel erklärt:
Der Tag ist wie ein Großeinkauf: Man kommt mit vielen vollen Tüten nach Hause, und muss erst einmal all die Nahrungsmittel in die richtigen Küchenschränke verräumen. Einiges kommt in den Kühlschrank, anderes in die Schublade oder in die Speisekammer.
So verarbeitet das Gehirn im Schlaf auch all die Informationen die wir über den Tag aufgenommen haben, und sortiert sie ein. Ab und zu werden Informationen nicht richtig einsortiert und bleiben als Irritation irgendwo liegen.
Dieses Sortieren passiert besonders in der REM-Schlafphase. REM steht für „Rapid Eye Movement“ oder „paradoxer Schlaf“ und ist eine Schlafphase, in der sich unter anderem die Augen unter den Augenliedern sehr schnell hin- und herbewegen. Beim WingWave Training wird diese Phase simuliert während man an die Irritation denkt und dann der winkenden Hand des Trainers folgt. So wird die Erinnerung nachträglich „verräumt“. – Naja, zumindest ganz einfach erklärt.
Das eigentliche Problem ist aber davor immer die Irritation zu finden. Also: Woran liegt es, dass ich Angst habe aufzutreten, dass ich mich schwindelig fühle, wenn ich Prüfungen habe oder ich Panik habe, obwohl alles richtig war?
Mit Hilfe von Nina hat Cora gezeigt, wie man an die Quelle des Problems stößt: Der Teilnehmer bildet mit Daumen und Zeigefinger einen Kreis. Dieser muss so fest wie möglich gehalten werden. Der Trainer stellt eine Frage und versucht gleichzeitig den Ring zu lösen . Wenn Cora also gesagt hat: „Dein Name ist Nina.“ Konnte Nina den Ring problemlos halten. Als Nina dann sagen sollte:“Mein Name ist Karl-Heinz.“ konnte Cora den Fingerring problemlos öffnen. Warum? Der fremde Name hat im Kopf eine Irritation ausgelöst. Diese hat sich sofort über die Nervenbahnen in die Handmuskulatur durchgegeben. Die Hand ließ sich öffnen.
Das funktioniert auch mit anderen Fragen. Mit Fragen zu anderen Themen, die mit Menschen oder Situationen zu tun haben, an die man sich gar nicht mehr bewusst erinnert. Es sind oft Sachen aus der Kindheit. Das Hirn weiß genau wie alt man war. So gab es bei meiner Thematik einen Vorfall, den ich mit 5 Jahren erlebt hatte. War für mich nichts besonderes. Vorerst. Und ich hatte es auch wieder vergessen. Aber mit dem Trainer kam ich auf das Ergebnis, dass es etwas in diesem Alter war. Und erst als ich meien Eltern gefragt habe, konnten sie sich noch an den Tag erinnern, den ich längst vergessen hatte. Zumindest bewusst. Unbewusst hat sich die Irritation noch mit Ort und Datum in irgendeiner Gehirnwindung festgesetzt.
So , ganz leicht umschrieben, funktioniert WingWave.
Jeder von uns bekommt nun zwei Sitzungen a 60 Minuten mit einem Trainer, in denen wir „gewingwaved“ werden.
Natürlich gibt es auch bei Youtube wieder etwas Videomaterial dazu: