Ähm…“Miau“?


Ihr Lieben,

heute möchte ich euch von unserem ersten Schauspielprojekt erzählen.
Am Ende von diesem Semester steht nämlich unsere erste Schauspielprüfung an, bei der wir das Ergebnis dieses Projektes dann vorstellen.

Wir werden allerdings nicht „einfach“ ein Stück spielen, oder verschiedene Monologe/Dialoge aussuchen und an diesen arbeiten.
Wir werden zunächst einmal einen Charakter erarbeiten, indem wir ihn aus einem Tier entstehen lassen.

Ja, ihr habt richtig gehört! 😉 Wir lassen Menschen entstehen, in dem wir ihre Körperhaltung, Sprache, etc. und damit ihre Charakterzüge von Tieren aufs menschliche übertragen. Das klingt jetzt für den einen oder anderen von euch nach dem absoluten Klischee von Schauspielunterricht…aber wenn man mal genauer darüber nachdenkt ist das gar nicht mal so abgedreht!!!

Tiere sind rein von ihren Trieben geleitet. Sie treffen keine „Kopfentscheidungen“, oder versuchen Dinge nach außen hin nicht zu zeigen. Sie können ihre Situation, ihre Stimmung, ihre Bedürfnisse, …auch nicht erklären. Und sie reden erst recht nicht stunden um den heißen Brei herum.
Sie folgen ihren Impulsen mit ihrem gesamten Körper…ihrer Stimme…usw.

Wenn wir im Verlauf unserer Ausbildung an die Monolog- / Szenenarbeit gehen, dann wird uns meist ein Text vorgegeben sein, den wir zur richtigen Zeit, am richtigen Ort „aufsagen“ werden. Und das können wir natürlich auch tun. Aber um die Rolle zu entwickeln, die diesen Text spricht braucht es schließlich viel mehr, als dass wir uns einfach genau so wie wir selbst privat sind hinstellen, -setzen, -legen und in unserer Sprechlage, mit unserer momentanen Stimmung den Text sprechen. Ein Charakter hat stets eine eigene Körperhaltung, die uns etwas über ihn erzählt, eine bestimme Art zu sprechen, zu sitzen, zu gehen, auf andere Menschen zu reagieren, etc.

Bereits in unseren ersten Schauspielstunden haben wir Übungen dazu gemacht, wie wir mit unserem gesamtem Köper dem Zuschauer eine Geschichte erzählen…witzig war dabei auch, dass wir unsere Kollegen sofort an ihrer individuellen Gangart, oder ihrer Art mit anderen zu interagieren erkennen.

Und auch bestimmte Tiere erkennen wir schließlich sofort an ihren Bewegungen, ihren Verhaltensmustern, etc.
Dazu kommt, dass wir sie verstehen, ohne dass sie auch nur ein Wort mit uns sprechen können, da alle ihre Gefühle, Triebe, Bedürfnisse direkt von ihrem gesamten Körper nach außen getragen werden. Denn da sie keine „Zensiermaschine“ in ihrem Kopf haben, die ihnen verbietet manchen Impulsen einfach zu folgen, tun sie dies ganz einfach und sind damit (das haben wir ja nun gelernt:) emotional durchlässig.

Und so soll sich jeder von uns ein Tier aussuchen, dass er nun die nächsten Tage und Wochen beobachten möchte. Die Bewegungen und Laute des Tiers sollen dann auf den menschlichen Körper übertragen werden. Wähle ich z.B. einen Vogel, so forme ich nicht mit meinen Armen Flügel wie beim „Ententanz“, sondern bewege meine Arme, so wie sie sind, als wären sie die Flügel des Vogels den ich beobachte. Auch die Laute des Vogels imitiere ich nicht indem ich mit eine Vogelpfeife kaufe, sondern probiere mit meiner Stimme, so wie sie ist, in der Art und Weise WIE der Vogel den Ton produziert, ebenfalls einen Ton zu erzeugen.

Und wenn wir dann alle unser selbst gewähltes Tier erforscht und durch die Übertragung der Körpersprache auf unseren Körper „gespürt“ haben, versuchen wir es immer mehr zu „vermenschlichen“ und letztlich eine Person entstehen zu lassen, die dann einen Monolog spricht, oder sogar mit anderen Personen, die bei den Kollegen entstanden sind, interagiert.

Für manche von euch klingt das jetzt vielleicht immernoch etwas verrückt, aber ich bin wirklich total gespannt wie das alles ablaufen wird.

Für welches Tier ich mich entscheide weiß ich noch nicht…ich werde nun aber ein bisschen in Tierdokus stöbern und vielleicht auch in den Zoo gehen. 🙂

Und natürlich werde ich euch auf dem Laufenden halten für  welches Tier  ich mich entscheide und wie das Projekt vorangeht!

 

Bis dahin wünsche ich euch aber wie immer eine schöne Woche, meine Lieben,
ich hoffe der Frühling kommt ganz bald! (Einen kleinen Vorgeschmack haben wir letzte Woche ja schon bekommen!)

Alles Liebe,
eure Luisa

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