Bücher, Bücher, Noten


Ich versuchte gerade ein paar Noten im Bücherschrank unterzubringen, als ich merkte wie voll dieser auf einmal ist. Brechend-Voll! Sogar das Regal biegt sich inzwischen unten durch. Dabei hatte ich vier Bücher, als ich nach Hamburg kam. Und sonderlich viel lese ich in meiner Freizeit auch nicht. Wo kommen die ganzen Bücher her? Na gut, es ist eine Ansammlung von zwei Personen, trotzdem gibt es mal einen kleinen Einblick in die Bibliothek, die entsteht wenn man Musicaldarsteller werden möchte.

Natürlich hat man Schauspiel-Bücher. Besser: Monologsammlungen. Wie sie nicht alle heißen. „100 Monologe für Männer“ , „55 zornige Monologe“ , „55 Monologe der Liebe, Lust und Leidenschaft“, „50 Monologe für Frauen“, usw. Schon bei der Aufnahmeprüfung mussten wir ja einen Monolog vorspielen. Da man natürlich gute Chancen bei der Aufnahme haben will, durchsucht man so manches Buch nach gutem Material. Man ließt alles durch, markiert die Monologe, die einem gefallen, auch die, von denen man denkt man könnte sie gut spielen und letztendlich schaut man doch ein weiteres Buch durch um vielleicht doch einen noch besseren Monolog zu finden. Schließlich hatten wir am Anfang keine Ahnung. Ich weiß nur noch, dass mein Monolog dann schließlich aus keinem meiner Bücher war, sondern ein Vorschlag von einem Freund, der in der Theater-AG war.

Wenn ihr euch für Aufnahmeprüfungen vorbereitet, solltet ihr euch auf jeden Fall ein Monologbuch zulegen. Manche Schulen wollen ja auch mehrere Monologe sehen. Mit einer Sammlung könnt ihr eine Auswahltreffen und gleich an verschiedenen Monologen arbeiten.

Der Henschel-Verlag bietet die verschiedensten Sammlungen an, so z.B.“55 zornige Monologe“, „55 komische Monologe“ , „55 Monologe für Kinder- und Jugendtheater“, „101 Monologe“, „101 moderne Monologe“, „55 Monologe für Frauen“ und „55 Monologe für Männer“. Ihr findet auch Bücher mit Dialogen.

In den Büchern werden die Dialoge immer mit einer Zusammenfassung der Handlung im Stück vorgestellt, so dass ihr wisst, wie ihr die Szene einordnen müsst.

Ebenfalls steht bei uns der „Stanislawski Reader“. Ein Buch, dass die trockene Theorie des Stanislawski-Systems erläutert. Jeder Dozent kennt es, aber bei uns setzt es keiner vor raus. Auch wird bei uns nicht danach gearbeitet. Es gibt schließlich so viele Systeme nach denen man arbeiten kann. Trotzdem hat mir das Buch einen ersten Einblick gegeben ( ich habe ehrlich gesagt nur 1/3 des Buchs gelesen, da es dann einfach zu theoretisch wurde ) und hat mir geholfen mit dem ganzen Handwerk besser umzugehen. Für Leute, die bisher keinen Kontakt zum Schauspiel hatten und genug Zeit haben sich noch etwas vorzubereiten, kann ich das erste Drittel des Buchs sehr empfehlen.

Bestimmt kennt ihr alle aus der Schule die kleinen Reclam-Heftchen. Gelb oder Rot, perfekt zum rumkritzeln und voller öder Schinken, die eigentlich nur den Deutschlehrer interessieren. Ich war sehr erstaunt, dass es in diesem Format auch ein Tanz-Wörterbuch gibt. Alle Tanzbegriffe , welche ja größtenteils französisch sind, werden übersetzt und erklärt. So z.B. „Développé – (frz. développer >entwickeln<), im B. die Entfaltung eines Beines aus der geschlossenen Position über die angegebene Zwischenposition (z.B. sur le cou-de-pied oder passé) bis zur geforderten Höhen- oder Seitenstreckung. Oder: Plié (frz. plier >beugen<), im B. die Kniebeuge mit einem oder beiden Beinen, wobei sich die Knie in einer Linie mit den eine Gerade bildenden Füßen befinden müssen. Wir unterscheiden zwischen demi plié und grand plié. Jedes Training im B. beginnt mit einer Serie von pliés zur Lockerung der Muskeln und Sehnen und zur Stärkung der Balance. Zwischendurch immer wieder Zeichnungen, in denen verschiedene Positionen erklärt werden. Ich habe auch kleine Kinder-Lexika von Loewe und Gerstenberg gefunden, in denen Tänze aus der ganzen Welt mit Bildern dokumentiert werden. Jedes mal mit einem großen Ballett-Teil. Und Noten sammeln sich natürlich. Jede menge Kopien, schön in Klarsichtfolie eingetütet, ganze Ordner voll. Die meisten haben wir aus unserer Notenbibliothek in der Schule. Aber vieles, besonders moderneres Zeug bezieht man aus dem Internet. Da gibt es z.B. www.notenbuch.de wenn man auf ganze Notenbücher aus ist. Schöne Sammlungen, die gesamte Vocal Selection eines Musicals oder das Album eines Künstlers. Wer nur einzelne Notenauszüge braucht, ist auf Seiten wie www.sheetmusicdirect.com . Man kann dort einzelne Songs für unter 4 Euro einfach ausdrucken. Man hat es quasi sofort in der Hand, sofern man an einen Drucker ran kommt. So entsteht also die kleine Mauer im Bücherschrank 🙂

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