Fluch und Segen


Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien wurde uns gesagt wie unser Abschlussprojekt, das Musical Company, besetzt wird. Philipp und ich haben uns unglaublich über die Hauptrolle gefreut, auch wenn wir sie uns teilen. Auch waren wir froh, dass man sich eine künstlerische Lösung überlegt hat, wie diese Rollenteilung aussehen soll. – Zu viel will ich hier nicht darüber verraten. Was ich aber sagen kann: Die Rolle Robert ist in dem Musical einfach die ganze Zeit da. Nicht nur da. Sondern auch aktiv. Und das bekommen wir beide bereits in der zweiten Proben-Woche zu spüren.

Sechs Tage die Woche sind wir 7 Stunden durchgängig in der Probe und spielen Szene für Szene. Einerseits eine unglaubliche Erfahrung, andererseits eine Belastung,wie man sie aus der Academy oder vom Beruf noch gar nicht kennt.

Für mich persönlich ist es so spannend die Rollenentwicklung und Charakterfindung aller Spielpartner zu verfolgen. Da man immer dabei ist und Spielpartner jeder anderen Rolle ist, erlebt man so viele Bewegende Momente, die einfach von Grund auf total verschieden sind. Und, was besonders spannend ist, sie sind meist ganz anders als man sie erwartet hat, als man das Skript das erste mal gelesen hat. Die Verwandlung der Textpassagen und deren Auswirkungen auf das ganze Stück sind an sich schon richtige Erlebnisse. Den „Aha-Moment“ gibt es stündlich.

Aber auch die Erschöpfung am Ende des Tages ist unvergleichlich mit der des Normalen Schulalltags. Seltsam, da wir doch sonst drei mal so viel Tanz am Tag haben und spezifischen Einzelunterricht sowie theoretischen Gruppenunterricht, der das Hirn oftmals qualmen lässt. – Ich fühle mich nach der letzten vier Probetagen trotzdem unglaublich erschlagen. Ich kann in der Freizeit an nichts anderes denken als schonmal Kraft für den nächsten Tag zu sammeln. Dabei ist Schauspiel fast das einzige was zur Zeit im Vordergrund steht. – Schauspiel ist Sport!

Natürlich haben wir schon öfters an Schauspielprojekten gearbeitet. Und auch Monologe haben wir schon oft erarbeitet. So ist es nichts neues eine Rolle zu entdecken. Die Rollenarbeit an Company ist aber eine völlig andere Dimension. Die Figuren haben all eine unglaubliche Tiefe. Jeder hat eine komplexe Vorgeschichte. Und jetzt könnte man sagen: „Jaja, das sollte eine Figur immer haben.“ Stimmt auch – Aber sich mehr als 40 Stunden die Woche damit zu beschäftigen ist eine ganz andere Arbeitsebene als ich sie sonst kenne. – Einfach eine tolle Erfahrung und eine super Chance sich darin weiterzuentwickeln.

Ein weiterer Punkt des Stücks ist die Vielseitigkeit. Robert trifft auf fünf Pärchen und drei Freundinnen. Jede Begegnung hat ihre eigene Stimmung, ihren eigenen O-Ton und eine andere Geschichte. Die Emotionen aller Beteiligten wechseln an dem Abend so viel hin und her, dass ich schon ein wenig Angst habe, dass mir zwischen den ganzen Wechseln schwindelig wird.

Was man aber in jedem Fall schonmal aussprechen kann ist eine „Komm-Empfehlung“. Sobald es Karten gibt, geben wir euch auch hier bescheid.

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