Projektarbeit hat viele Facetten


Seit 2 Wochen arbeiten wir nun an unserer Montage des Musicals „A Chorus Line“. Wöchentlich sind 9 Stunden im Stundenplan dafür angesetzt. In diesen Stunden proben wir immer abwechselnd in den Bereichen Schauspiel, Gesang und Tanz, was die Stunden so aufregend macht und sie im Flug vorübergehen lässt. Ich habe das Gefühl in jeder Unterrichtseinheit etwas dazuzulernen auch wenn es nur Kleinigkeiten sind…

Ich hätte z.B. nicht gedacht wie viele Vorbereitungen man treffen muss, nachdem man die Rollen zugeteilt bekommen hat und das Material erhalten hat. Noten müssen geklebt werden (50 Seiten!!! Hahaha das war ein Spaß), der deutsche Text muss ggf. in die englischen Note. geschrieben werden, die eigenen Stellen müssen markiert werden, im besten Falle schaut man sich diese auch schon etwas musikalisch an, der Text muss gelernt werden und sehr wichtig (!) man macht sich Gedanken über seine Rolle!!! Wieso sagt sie das was sie sagt, was hat sie erlebt, wie alt ist sie, was will sie erreichen, wen von den anderen Figuren im Stück mag sie, wen nicht usw. All dies sind Fragen, die man sich stellen muss und auf die man Antworten finden und festlegen muss um die Rolle zu finden und sie auch darstellen zu können. Je mehr man über die Rolle weiß, desto besser kann man sich in diese hineinversetzen 😉 So viel zur Theorie… Praktisch ist das alles nicht immer so ganz einfach… es stellte sich nämlich heraus, das mein kurzes Lied, was ich in dem Stück singe und welches somit gewissermaßen meine Rolle definiert, gefühlt aneinandergereihte Sätze sind, die keinen wirklichen Zusammenhang haben. Zum Glück haben wir einen Schauspiel-Lehrer, der in diesem Fall dann Regisseur ist, zur Seite, der uns hilft unsere Rollen zu kreieren, in dem er uns Vorschläge macht, uns auf Bewegungen hinweist, die er für passend empfindet und mit uns über die Figuren spricht. Ich habe den Text zusätzlich auch in meinen Einzel-Schauspielunterricht genommen und habe dadurch noch andere Ideen bekommen, sodass ich langsam echt ein klareres Bild von meiner Rolle vor mir sehe! Die Arbeit an den Rollen finde ich sehr sehr aufregend, wie ihr wahrscheinlich auch merkt, da wir das im letzten Semester noch nicht so intensiv gemacht haben und es somit eine tolle neue Erfahrung ist! Und schließlich ist die Gestaltung einer Rolle ja auch ein wichtiger Teil unseres Berufes sodass man sich damit meiner Meinung nicht früh genug auseinandersetzen kann. 😉

Etwas was man definitiv auch so schnell wie möglich lernen muss ist: Geduld – und zwar in vielerlei Hinsicht! Z.B.: Man stelle sich vor 2 Stunden musikalische Probe und wir gehen durch die Chorstücke in denen neben dem Chor ganz viele Solos singen, die aber teilweise auch gleichzeitig gesungen werden (3+Chor als Beispiel). Meine Rolle hat nur einen einzigen Einwurf, das heißt zuhören und warten… Aber es hilft ja nichts, denn schließlich muss jeder der Kollegen seine Melodiestimme können, damit es später zusammen auch gut klingt! Und 2 Stunden ist noch wenig zu dem was am Theater später üblich ist… Oder es werden ganze Solostellen in Anwesenheit aller geprobt. Da wir alle während dieser Stellen trotzdem alle auf der Bühne stehen, müssen wir auch hier dabei sein. Natürlich macht es auch Spaß wenn man seinen Kollegen bei der Arbeit zuschaut aber es ist schon anstrengend wenn man schon den ganzen Tag in allen möglichen Unterrichten gearbeitet hat und einem alles wehtut und man eigentlich nur sitzen oder schlafen möchte. Aber auch das ist eine wichtige Lektion: das interessiert später Niemanden! Klingt jetzt hart und gemein aber es ist doch schließlich so: Leute, die jammern und anstrengend sind, mit denen möchte kein Regisseur 2mal arbeiten! Also: zusammenreißen und konzentriert die Proben nutzen, plus den Spaß an der Sache nicht ganz verlieren 😉 Das läuft bei uns ganz gut denke ich und für 2 Wochen Arbeit sind wir meiner Meinung schon recht weit im Stück vorangekommen. Ich hoffe sehr, dass wir es dann am Ende auch zeigen dürfen, in welchem Rahmen auch immer…

So nun bin ich aber auch sehr kaputt von dieser Woche, dass ich dringend ins Bett sollte!

Lieben Gruß

Alexandra

Kommentare in diesem Blog werden nicht öffentlich angezeigt, sondern nur von den Schülern selbst empfangen, gelesen und bei Fragen auch beantwortet.

Kommentar schreiben

Du musst eingeloggt sein , um einen Kommentar zu schreiben.