Gedankenmüdigkeit


Heyho ihr Lieben!!

Am Freitag ist es soweit- Die letzte Phase der Aufnahmeprüfung in unserer Schule beginnt! Ich bin so gespannt, die Gesichter derjenigen zu sehen, die den Mut, die Leidenschaft und natürlich das Vertrauen der Jury haben, sich dem Ganzen zu stellen.
Da ich eine Person bin, die dazu neigt sich viele Gedanken über Vergangenes zu machen, konnte ich auch in diesem Punkt nicht widerstehen und erinnerte mich daran, mit welchen Erwartungen ich die Aufnahmeprüfung gemacht hatte.

Ich war „damals“ ( 😀 ) mitten im Abiturstress. Ich habe die staatliche Schule gehasst: Das System, meine Mitschüler, die meisten meiner Lehrer…

Oftmals fühlte ich mich eingesperrt, auf eine bestimmte Art und Weise auch unterfordert, weil ich mir immer dachte:“ In jedem Fach machen wir entweder Gruppenarbeit, oder lesen erst ein (meist schlecht kopiertes) Arbeitsblatt durch, um danach Fragen zu beantworten… immer das Gleiche!“Ausdrucksmittel für mich waren nicht nur Schauspiel-, Musical- und Tanzklassen in meiner Freizeit, sondern auch häufiges Fehlen. Eine Mandelentzündung folgte der anderen, Schule machte mich krank.  Ich war kein Musterschüler, was aber ehrlich gesagt auch nie mein Ziel gewesen ist.

Dann kam die Aufnahmeprüfung an der Academy und während des Workshoptages hatte ich endlich mal das Gefühl, dass es in einer Schule auch um Inhalt gehen kann, um eine Weiterentwicklung der Persönlichkeit. Und dann am Ende die Gewissheit, es hat geklappt und ich bin einer derjenigen, der Teil des neuen Jahrgangs ist. Ein Tag, den ich wohl nie vergessen werde 🙂 .

Man hört immer, dass so eine Ausbildung sehr hart ist und man wirklich tough sein muss, um die Ausbildung zu einem Abschluss zu bringen. Dabei dachte ich, vielleicht auch weil ich vom Tanzbereich gekommen bin, vor allem an die körperlichen Belastungen, durch die vielen Tanzstunden. Ich hätte niemals gedacht, dass man zugleich auch emotional und psychisch sehr gefordert wird. Ich war, was das betrifft, sicherlich ein bisschen naiv.

An manchen Tagen ist man körperlich noch total fit, aber geistig einfach nicht mehr aufnahmefähig. Es ist komisch, aber selbst dann macht man weiter, weil man will, dass es nur eine Phase ist, dann packt einen der Ehrgeiz. Für diese Situationen habe ich mir erlaubt, ein neues Wort zu erfinden: „Gedankenmüdigkeit“ 🙂 .

Besonders im Schauspielbereich bin ich persönlich gerade sehr damit beschäftigt mich emotional richtig öffnen  und möglichst schnell diese Gedankenmüdigkeit abschalten zu können, „einfach“ professionell zu sein. Ich habe das Gefühl, das gelingt mir an manchen Tagen besser als an anderen. Dabei helfen mir die Schauspielfächer auf den verschiedenen Ebenen sehr weiter.

In Improvisation und Meissner kann man versuchen mehr inneren Impulsen zu folgen, in unserem neuen Unterrichtsfach im zweiten Semester „Authentic Movement“ lernen wir eine körperliche Sensibilität zu entwickeln, sich einer Rolle durch sein Körperbewusstsein, und durch kleine Veränderungen in der Körpersprache zu nähern. Unser Sprecherziehungsunterricht, in dem es um die sprachliche Interpretation geht und schließlich „Schauspiel Technik“, wo ich das Gefühl habe diese „Bausteine“ werden zu einem Ganzen zusammengefasst.

Wir haben zum Glück die Möglichkeit uns auf all diesen Ebenen dem großen Bereich Schauspiel anzunähern und das hilft enorm weiter 🙂 .

Darüber mache ich mir im Moment Gedanken. Ich hoffe dieser Blogeintrag hat euch gefallen. Für den nächsten nehme ich mir vor etwas mehr über die Unterrichtsinhalte zu schreiben und weniger über meine Wortneuschöpfungen 😉  Ich wünsche euch noch eine schöne Restwoche.

Euer Justus

 

 

 

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